Mario Voigt (CDU), Ministerpräsident von Thüringen, präsentiert Informationsmaterial mit der Aufschrift „Einstellungsturbo“ im Büro der Staatskanzlei im Thüringer Landtag.
Für Ministerpräsident Mario Voigt (CDU) steht der "Kampf gegen den Lehrermangel" ganz oben auf der Liste. Bildrechte: picture alliance/dpa | Martin Schutt

Lehrermangel "Thüringen braucht genau Sie": Voigt und Tischner schicken 600 Briefe an angehende Lehrer

31. Januar 2025, 15:04 Uhr

Die Landesregierung hat sich mit einem Appell an künftige Lehrer gewandt. In einem Brief bitten Ministerpräsident Mario Voigt und Bildungsminister Christian Tischner 600 Lehramtsanwärter darum, in Thüringen zu bleiben.

Die Thüringer Landesregierung wirbt in einem Brief an rund 600 angehende Lehrerinnen und Lehrer für eine berufliche Zukunft im Freistaat. "Thüringen braucht genau Sie", heißt es in dem Schreiben, das Ministerpräsident Mario Voigt und Bildungsminister Christian Tischner in Erfurt unterzeichneten.

Konkret richtet sich der Brief an die Lehramtsanwärter und -anwärterinnen in der Schlussphase ihrer Ausbildung. Sie sollen für den Thüringer Schuldienst gewonnen werden. Denn bislang waren andere Bundesländer oft schneller und haben Nachwuchs für ihre Schulen erfolgreich abgeworben.

Christian Tischner (l., CDU), Minister für Bildung, Wissenschaft und Kultur von Thüringen, und Mario Voigt (r., CDU), Ministerpräsident von Thüringen, unterzeichnen Briefe im Büro der Staatskanzlei im Thüringer Landtag.
Bildungsminister Christian Tischner und Ministerpräsident Mario Voigt haben am Freitag die 600 Briefe an angehende Lehrerinnen und Lehrer unterzeichnet. Bildrechte: picture alliance/dpa | Martin Schutt

Brief verspricht Einstellungsgarantie für angehende Lehrer

In dem Brief geben die beiden den angehenden Lehrkräften daher eine Einstellungsgarantie. Man biete "in jedem Fall eine gesicherte Berufsperspektive an unseren Schulen" und einen nahtlosen Einstieg aus dem Vorbereitungsdienst in das Berufsleben.

Seit Jahren gibt es in Thüringen teils gravierenden Lehrermangel. Um das Problem in den Griff zu bekommen, will Bildungsminister Tischner nicht nur angehende Lehrerinnen und Lehrer schneller an das Land binden, sondern auch die Zulassungsbeschränkungen für Lehramtsstudiengänge prüfen.

Bewerber-Coaches an Schulämtern eingesetzt

Der Kampf gegen den Lehrermangel sei für die Landesregierung "ganz oben angesiedelt", sagte Voigt bei der Unterzeichnung der Briefe. Tischner sagte, er hoffe, dass alle 600 angehenden Lehrer auch in Thüringen bleiben.

An den fünf Schulämtern im Freistaat sollen sogenannte Bewerber-Coaches direkten Kontakt mit den Anwärterinnen und Anwärtern halten und den regionalen Bedarf mit den persönlichen Vorstellungen abgleichen.

Nach Angaben des Bildungsministeriums beenden in Thüringen im laufenden Jahr rund 600 Lehramtsanwärter ihren Vorbereitungsdienst.

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MDR (fno/dpa)

Dieses Thema im Programm: MDR THÜRINGEN - Das Radio | Nachrichten | 31. Januar 2025 | 12:00 Uhr

49 Kommentare

hami vor 3 Wochen

Stimmt insbesondere wenn Lehrer*innen die dem Rechtsextremismus entgegengetreten vom eigenen Bundesland nicht ausreichend geschützt werden. Mit der Konsequenz das diese lehrer*innen Ostdeutschland verlassen (Burg im Spreewald). Unser mp ist in der steigbügelhalterpartei die vor der Zusammenarbeit mit Faschisten*innen und Rechtsextremist*innen nicht zurückschreckt. Diese Schande wird den osten weitere lehrer*innen kosten.

Harka2 vor 3 Wochen

Als Berufseinsteiger hat man als Lehrer die Wahl, ja zu sagen oder nein. Wer ja sagt, bekommt einen Job, irgendwo, wo gerade Mangel herrscht. Man hat keinen Einfluss darauf, ob das im Eichsfeld, im Altenburger Land oder tief im thüringer Wald sein wird. Eine möglich regionale Anbindung wie Familie oder gar Freunde und Helfer spielt beim Einsatzort keine Rolle. Das unfehlbare Ministerium allein entscheidet. Der Lehrer hat ja oder jawoll zu brüllen und ansonsten seinem Fürsten .... ähm, ... seinem Ministerium zu vertrauen. Wo kämen wir hin, wenn die Untertanen neuerdings ein Mitspracherecht oder gar eigene Vorstellungen von ihrem Leben bekommen?

Wenn man diesen Vasallen nur verbieten könnte, sich frei zu entscheiden, um einfach gen Süden oder Westen abzuhauen! Da gab es doch mal eine Mauer dagegen ...

Harka2 vor 3 Wochen

@erfurter
Ne, das geht nicht. Die Schulämter sind unschuldig! Das ist die herrschende Lehrmeinung und auch Herr Voigt hat nicht vor, an den überkommenen Strukturen in diesen Behörden tatsächlich was zu ändern. RRG hat das versucht, aber auch die haben sich dort die Zähne ausgebissen und Herr Voigt macht nur dort weiter, wo die letzte CDU-Regierung aufgehört hat. Die Fehler mjachen immer nur die anderen, auch das ist in der thüringer CDU Gesetz.

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