In Ichterhausen im Ilm-Kreis hat der Automobilzulieferer Marquardt GmbH sein zweites Werk eröffnet. Dort werden Batteriemanagementsysteme für Elektroautos produziert.
Rund 350 Mitarbeiter beschäftigt Marquardt gegenwärtig in Thüringen. Bildrechte: MDR/Kai Voigtsberger

Großinvestition 200 neue Jobs geplant: Autozulieferer eröffnet weiteres Werk in Thüringen

14. September 2024, 06:21 Uhr

Der Automobilzulieferer Marquardt hat ein zweites Werk in Thüringen eröffnet. Dort werden Batteriemanagementsysteme für E-Autos produziert. Investiert wurde ein dreistelliger Millionenbetrag. 200 Jobs sollen entstehen.

Der Automobilzulieferer Marquardt GmbH hat am Freitag ein zweites Werk in Ichtershausen eröffnet. Wie das Unternehmen mitteilte, werden in der Halle Batteriemanagementsysteme für E-Autos verschiedener Hersteller produziert. Diese Systeme sollen helfen, die Lebensdauer der Batterien zu erhöhen.

Das neue Werk ist den Angaben nach über 20.000 Quadratmeter groß. Investiert wurde ein dreistelliger Millionenbetrag, eine genaue Summe nannte das Unternehmen nicht. Derzeit würden rund 350 Mitarbeiter in dem Thüringer Werk im Gewerbegebiet "Erfurter Kreuz" arbeiten. 200 neue Jobs werden nach Angaben des Managements bis 2025 entstehen. Hauptsitz der Firma Marquardt ist Rietheim-Weilheim in Baden-Württemberg.

In Ichterhausen im Ilm-Kreis hat der Automobilzulieferer Marquardt GmbH sein zweites Werk eröffnet. Dort werden Batteriemanagementsysteme für Elektroautos produziert.
In die neue Halle wurde ein dreistelliger Millionenbetrag gesteckt. Bildrechte: MDR/Kai Voigtsberger

Schwierige Zeiten für Zulieferer

Der Vorstandsvorsitzende Harald Marquardt sagte, "diese Investition hier in Thüringen ist - trotz widrigster Begleitumstände - ein Bekenntnis zum Standort Deutschland". Derzeit ist die Automobilindustrie in einer schwierigen Situation. Der Strukturwandel zur Elektromobilität ist für viele Firmen eine Herausforderung bei hohem Wettbewerbs- und Kostendruck. In den vergangenen Wochen hatten mehrere Zulieferer in Thüringen angekündigt, Stellen abzubauen oder Standorte ganz zu schließen.

Der Mittelständler aus Baden-Württemberg ist nach eigenen Angaben seit 2019 wirtschaftlich in Thüringen engagiert. Um Großaufträge bearbeiten zu können, sei Ende 2022 die Investitionsentscheidung für das zweite Werk gefallen.

In Ichterhausen im Ilm-Kreis hat der Automobilzulieferer Marquardt GmbH sein zweites Werk eröffnet. Dort werden Batteriemanagementsysteme für Elektroautos produziert.
Marquardt stellt mechatronische Schalt- und Bediensysteme her. Bildrechte: MDR/Kai Voigtsberger

1,4 Milliarden Euro Umsatz weltweit

Thüringens Ministerpräsident Bodo Ramelow (Linke) bezeichnet die Investition als "Zeichen dafür, dass der Automotive-Standort Thüringen das Potenzial hat, seine Wandlungsfähigkeit in einem schwierigen Marktumfeld unter Beweis zu stellen". Der Freistaat habe sich als verlässlicher Partner für Unternehmensansiedlungen erwiesen. 

Das 1925 gegründete Familienunternehmen Marquardt ist ein international agierender Hersteller von mechatronischen Schalt- und Bediensystemen. Zu den Produkten gehören nach Firmenangaben Bedienkomponenten oder Fahrzeugzutrittssysteme, aber auch Systeme für Hausgeräte oder Elektrowerkzeuge. Beschäftigt würden weltweit rund 10.000 Mitarbeiter an 22 Standorten. 2023 lag der Umsatz bei knapp 1,4 Milliarden Euro.

Mehr zu Automobilzulieferern in Thüringen

MDR (sar), dpa

Dieses Thema im Programm: MDR THÜRINGEN | MDR THÜRINGEN JOURNAL | 13. September 2024 | 19:00 Uhr

1 Kommentar

Harka2 vor 18 Wochen

Und in Brotterode gehen alle Arbeitsplätze beim Automobilzulieferer verloren, denn der macht im März 2025 endgültig dicht.

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