
Verkehr Antrag abgelehnt: Viadukt in Weida wird vorerst nicht abgerissen
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02. Januar 2024, 10:22 Uhr
Die Bahnstrecke auf dem 28 Meter hohen Viadukt in Weida ist seit mehr als 40 Jahren stillgelegt. Seitdem verfällt das Bauwerk immer mehr - und wird vorerst weiterhin stehen bleiben.
Das denkmalgeschützte Eisenbahnviadukt in Weida im Landkreis Greiz darf vorerst nicht abgerissen werden. Das Eisenbahnbundesamt lehnte einen entsprechenden Antrag der Deutschen Bahn auf Rückbau ab.
Im vergangenen März musste die Bundesstraße unter der Eisenbahnbrücke vorübergehend gesperrt werden, weil Teile vom Viadukt zu fallen drohen.
Der Antrag wurde wegen fehlender Unterlagen abgelehnt, die die Deutsche Bahn nicht geliefert hatte. Das Eisenbahnbundesamt hatte die Bahn nach eigenen Angaben mehrfach dazu aufgefordert. Eine Klagefrist gegen die Ablehnung ist nach Angaben der Bundesbehörde inzwischen verstrichen.
Neuer Antrag für Viadukt-Abriss möglich
Nun kann die Deutsche Bahn einen vollständig neuen Antrag einreichen. Der Konzern selbst erklärte auf Nachfrage, das Eisenbahn-Bundesamt habe den Antrag nicht abgelehnt, sondern lediglich weitere Unterlagen eingefordert. Den Angaben nach solle im Frühjahr ein Gutachten zum Zustand des Viadukts vorliegen.
Denkmalschützer hatten eine erste Stellungnahme der Deutschen Bahn aus dem vergangenen März als fachlich unzureichend kritisiert. Sie bemängeln, dass die Bahn das Baudenkmal 40 Jahre lang vernachlässigt habe.
MDR (hey/mm)
Dieses Thema im Programm: MDR THÜRINGEN - Das Radio | Nachrichten | 02. Januar 2024 | 09:00 Uhr
steka am 04.01.2024
Gute idee, es steht ihnen ja frei es zu tun, das "Denkmal" zu kaufen und eine Lehrbaustelle draus zu machen.
Der "potente Staatskonzern"erhält immerhin Milliarden an Steuergeldern um seine Infrastruktur zu erhalten.
Puffbohne am 03.01.2024
@Harka2
Ich werde mit Ihnen nicht über die Sinnhaftigkeit des Erhalts diskutieren, der bei diesem gesetzlich geschützten Kulturdenkmal für jeden vernünftig denkenden Menschen außer Frage steht. Der springende Punkt ist, dass der Eigentümer seiner Erhaltungspflicht nachzukommen hat und nicht tatenlos zuschauen darf, wie ein Denkmal verkommt und die Erhaltungskosten explodieren. Wenn Ihnen der finanzielle Aspekt den Sie durchaus zu Recht thematisieren so wichtig ist, könnten Sie kritisieren, dass der Viadukt nicht schon in den 1990er-Jahren repariert worden ist, als solche Leistungen noch für Summen im niedrigen einstelligen Millionenbereich zu haben waren.
Harka2 am 03.01.2024
@Puffbohne
Dann plädieren sie also dafür, dass Millionen an Steuergeldern für völlig nutzlose Projekte verschleudert werden? Ihnen ist schon klar, dass auch die Regierung nur einen endlichen Geldbetrag ausgeben kann? Die Brücke interessiert keinen, gefährdet aber alle in ihrer Nähe. Sie hat keinen Nutzen und wird auch nie wieder einen haben. Kein Verein und kein Mensch hat für die eine realistische Perspektive zu bieten, aber sie wollen auf Teufel komm raus dort Geld verbrennen? Die Brücke braucht auch niemand zu Studienzwecken, denn die Technik ist bekannt und ausreichend dokumentiert. Nach ihrer Denkweise müssten wir auch den Limes in voller Länge wieder herstellen, um diese Meisterleistung zu dokumentieren und dann natürlich alle Burgen im Originalzustand wieder aufbauen ... Die wiedererrichtete Römerbrücke über den Rhein bei Köln sähe bestimmt toll aus, zwar würde dann kein Frachtkahn mehr den Rhein hoch kommen, aber die Baukunst der Römer wäre dann dennoch beeindruckend.