Pfarrer Rainer Maria Schießler während einer Predigt  vor seiner Gemeinde
In Thüringen gibt es zu wenig Pfarrer. Bildrechte: Mitteldeutscher Rundfunk

Kirche Fachkräftemangel in der Kirche: Zu wenig Pfarrer in Thüringen

15. Dezember 2024, 15:22 Uhr

In Thüringen gibt es zu wenig Pfarrer. Offene Stellen können oft nicht oder erst nach wiederholter Ausschreibung besetzt werden. In Nordthüringen ist der Pfarrermangel besonders hoch.

In Thüringen fehlen Pfarrer. Die evangelische Kirche in Mitteldeutschland (EKM) kann derzeit 50 von 570 Pfarrstellen nicht besetzen. Personaldezernent Michael Lehmann sagte MDR THÜRINGEN, Stellen müssten bis zur Wiederbesetzung bis zu fünfmal ausgeschrieben werden.

Problem vor allem im ländlichen Räum

Laut Lehmann ist es am schwierigsten, Pfarrer für ländliche Kirchengemeinden zu finden. Auf rund 40 Pfarrerinnen und Pfarrer, die in den Ruhestand gingen, kommen demnach nur 13 Berufseinsteiger. Die meisten unbesetzten Stellen gibt es im Kirchenkreis Bad Frankenhausen-Sondershausen.

Händeringend suchen auch die Kirchengemeinden Treffurt, Neustadt/Orla und Pillingsdorf im Saale-Orla-Kreis einen Pfarrer oder Pfarrerin. Lehmann zufolge übernehmen Pfarrer aus Nachbargemeinden Gottesdienste, Trauungen und Bestattungen. Im Advent und der Weihnachtszeit unterstützen zudem Schulpfarrerinnen, Klinikseelsorger oder Pfarrer im Ruhestand die Gemeinden.

Seelsorge durch ausländische Priester unterstützt

Im Bistum Erfurt ist bislang keine der 33 Pfarreien unbesetzt. Bistumssprecherin Andrea Wilke zufolge arbeiten in zwei Pfarreien Diakone, die von einem Priester unterstützt werden. Nur er darf die Beichte abnehmen und Kranke salben. In der Pfarrei Arnstadt gibt es laut Bistum ein Leitungsteam aus drei Personen. In der Seelsorge sind acht Priester aus dem Ausland tätig.

Wegen des anhaltenden Pfarrermangels müssen Pfarrer zunehmend mehr Kirchorte betreuen. In Arenshausen und Uder im Landkreis Eichsfeld sind es beispielsweise zwölf - in Meiningen neun und in Sömmerda acht.

An den Unis in Deutschland studieren weniger Menschen Theologie als noch vor fünf Jahren. Im Sommersemester studierten unter anderem 46 Studenten evangelische Theologie an der Uni in Jena - vor fünf Jahren waren es 84.

MDR (rik/dst)

Dieses Thema im Programm: MDR THÜRINGEN - Das Radio | Nachrichten | 15. Dezember 2024 | 12:00 Uhr

39 Kommentare

DER Beobachter vor 9 Wochen

Anni ist also konsequenterweise für die Abschaffung von Weihnachten? Falls sie Schichtdienende in den unverzichtbaren menschlichen Grunddienstleistungen sein sollte (Feuerwehr, Rettungsdienste, Pflegedienst, Polizei, Wasser, Abwasser, Energie...) empfiehlt sie sich ja geradezu...

DER Beobachter vor 9 Wochen

By the way wird übrigens gerade offenbar "Der unpolitische Beobachter" mit "Der Beobachter" verwechselt. Das Närrische daran ist, dass "Der Beobachter" mal glatt dem "Unpolitischen Beobachter" zustimmen darf, während A22 und Ralf ihren üblichen erlernten Blödsinn abseihern...

Bernd_wb vor 9 Wochen

@Anni22, ich gebe ihnen Recht. Religionen wurden in der Geschichte (und auch heute noch) missbraucht, um Macht zu sichern oder sich über andere zu stellen. Aber ist das die Religion? Regeln des Zusammenlebens oder Verhaltens sind schon gut und wenn Menschen versuchen Kraft zu schöpfen und dabei Lebensregeln in der Bibel finden dann finde ich das gut. Daher wer sagt ich nutze meine Religion um mein Leben zu meistern und positive Dinge abzuleiten dann finde ich das gut. Wer damit nichts anfangen kann da ist es eben so. Es gibt übrigens Länder in denen verschiedene Religionen friedlich zusammenleben. (Malaysia z.B.) Sollte das nicht der Maßstab sein? Und Pfarrer können da gern den Glauben mit der Gemeinde leben. Allerdings sollte man sich in den Kirchen fragen ob man noch das lebt was Jesus uns sagen wollte.

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