Das Wort Plaste Namensforscher Udolph: Dialekte werden immer noch unterschätzt

20. September 2018, 12:08 Uhr

"Dialekte werden immer noch unterschätzt und völlig zu Unrecht als minderwertig angesehen. Völliger Blödsinn. Dialekt ist Heimat, mehr als viele andere Dinge, die die Menschen mit ihr verbinden." Das sagt der bekannte Namensforscher Prof. Jürgen Udolph zum Thema Mundart.

Namenforscher Prof. Jürgen Udolph
Namensforscher Prof. Jürgen Udolph zu Gast in einer Fragestunde von MDR THÜRINGEN (Archiv). Bildrechte: MDR/Isabelle Fleck


"Ich persönlich kann allerdings nichts zu Thüringer Mundarten beitragen", sagt der Wissenschaftler MDR THÜRINGEN. Er sei 1943 in Berlin geboren, 1945 in die Gegend von Hannover geflüchtet und in Hildesheim aufgewachsen. Dass er keinen Dialekt spreche habe er sozusagen "amtlich". Ein Professor für Niederdeutsch in Göttingen sagte einmal zu ihm: "Sprechen Sie mal ein paar Sätze, ich möchte mal wissen, welche Dialektzüge bei Ihnen zu finden sind". Als er fertig war, sagte der Kollege: Nichts zu finden. Ich spreche also keinen Dialekt, sondern offenbar das, was man für die Gegend von Hannover sagt: Ein Vorbild für die Standardsprache ohne erkennbare Züge eines Dialekts."

Ein einziges kleines Beispiel für einen Dialekteinfluss gibt es bei Prof. Udolph doch:

Seit der Wende sage ich nicht mehr "Plastik", sondern "Plaste". Finde ich einfach schön!

Namensforscher Prof. Jürgen Udolph

Quelle: MDR THÜRINGEN

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