Wartburgkreis | Schmalkalden-Meiningen Tiefbauarbeiten für Südlink-Stromtrasse in Thüringen: Multimillionen-Aufträge vergeben

29. November 2024, 15:46 Uhr

Die Vorbereitungen für das Stromtrassen-Großprojekt Südlink schreiten voran: Für die Tiefbauarbeiten wurden zwei Bauunternehmen gefunden. Beide Aufträge haben ein Volumen von jeweils mehreren 100 Millionen Euro. Der Stromnetbetreiber und Auftraggeber TransnetBW spricht von einem "Meilenstein".

Für das Stromtrassen-Großprojekt Südlink sind jetzt die Tiefbauarbeiten für den Thüringer Abschnitt vergeben worden. Nach Angaben des Unternehmens TransnetBW wird das Bauunternehmen Strabag die 35 Kilometer lange Strecke von Sallmannshausen im Wartburgkreis bis Breitungen im Landkreis Schmalkalden-Meiningen übernehmen.

Verlegung von Hochspannungs-Erdkabeln
Wie hier in Diepholz in Niedersachsen werden ab 2025 auch in West- und Südthüringen die Kabel für die Stromtrasse Südlink verlegt. (Archivbild) Bildrechte: IMAGO / Countrypixel

Der Zuschlag für die rund 41 Kilometer von dort bis hinter die Landesgrenze zu Bayern bei Eußenhausen ging an die Firmengruppe Max Bögl. Beide Aufträge haben den Angaben nach ein Volumen von jeweils mehreren 100 Millionen Euro.

Baustart voraussichtlich im ersten Halbjahr 2025

Die Vergabe sei ein Meilenstein für den Bau von Südlink in Thüringen, sagte der zuständige Teilprojektleiter von TransnetBW, Ekkehard Maxeiner. Mit dem Planfeststellungsbeschluss, also der Genehmigung, rechnet das Unternehmen im zweiten Quartal kommenden Jahres. Dann sollten die Bauunternehmen gleich starten.

Zunächst werden Leerrohre in die Gräben verlegt, die anschließend wieder verfüllt werden. Erst später werden die 525-Kilovolt-Erdkabel eingezogen. Zu den Tiefbauarbeiten gehört auch, dass schwierige Passagen unterbohrt und Zufahrtsstraßen angelegt werden.

Thüringer Südlink-Teil war lange umstritten

Die rund 700 Kilometer lange Gleichstromtrasse Südlink ist eines der größten Infrastrukturvorhaben der Energiewende. Sie soll ab Ende 2028 Windenergie aus Norddeutschland nach Bayern und Baden-Württemberg transportieren.

Die Trassenführung durch Thüringen war umstritten. Die Landesregierung hatte vergeblich versucht, sie zu verhindern. Auch Meininger Landrätin Peggy Greiser (parteilos) warf dem Netzbetreiber TransnetBW wegen zusätzlicher Waldrodungen Wortbruch zum Bau der Trasse vor.

Demo Südlink Fambach 2020
Bürgerinitativen wie hier in Fambach bei Breitungen hatten 2020 gegen den Bau der Stromtrasse demonstriert. (Archivbild) Bildrechte: MDR/Bettina Ehrlich

In Ostthüringen sind die Erdarbeiten für die Leitungen der Stromtrasse Südostlink bereits gestartet. So wird im Saale-Holzland-Kreis tonnenweise Erde bewegt, um danach Schutzrohre zu verlegen.

MDR (rub/jw)

Mehr zum Bau der Südlink-Stromleitung durch Thüringen

Dieses Thema im Programm: MDR THÜRINGEN - Das Radio | Regionalnachrichten | 29. November 2024 | 17:30 Uhr

17 Kommentare

Anuk vor 16 Wochen

Komisch, aber Stromtrassen haben wir schon seit vielen Jahrzehnten in unserer Landschaft stehen, ebenso wie Windräder.
So arg viel schöner sind die Braunkohlemondlandschaften übrigens auch nicht und umweltschädlich noch dazu. Auch bei denen hat es übrigens Stromleitungen gebraucht.

Keine Angst: Wir hatten schon im Zweiten Weltkrieg Freileitungen und trotzdem ist da bei uns das Licht nicht ausgegangen.

Anuk vor 16 Wochen

Na spielen sich da zwei Grünenhasser aus der blaubraunen Alternative mal wieder die Bälle zu und versuchen uns mit Lügen zu blenden?

Ob Bauprojekte sowohl im zeitlichem als auch im finanziell geplanten Rahmen umgesetzt werden hat sicherlich mit mehr als dem Bauherrn zu tun, oder kann dieser sich einfach über gesetzliche Grundlagen hinweg setzen, wenn diese einen Baufortschritt ins Stocken bringen?
Wie lange gackert man schon über diese Stromtrassen und wann sind die ersten Bagger angerückt? Ich besitze selbst ein betroffenes Grundstück und kann ein Lied davon singen, was da alles an Vorerkundungen notwendig war und wie oft ich kontaktiert wurde, nur weil auf ca. 50 m Länge diese Leitung durch ein Grundstück verläuft.

Ein anderes Bauprojekt dass ich kenne geriet erst mal um 6 Monate ins Hintertreffen, weil die Fläche noch nicht archäologisch vorerkundet waren und man ein paar Knochen, Keramik und Pfostenlöcher fand.

camper21 vor 16 Wochen

Um so besser es der Bevölkerung geht um so aufmüpfiger werden sie und Kränker. Wir hatten noch nie so einen hohen Krankenstand wie heutzutage. Mir will jetzt hoffentlich keiner erzählen, dass das an der Arbeit liegt und früher weniger gearbeitet wurde.

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