
Ukraine-News I 20. März Wegen Russland: EU will bis 2030 massiv aufrüsten
Hauptinhalt
20. März 2025, 23:08 Uhr
Diese Ukraine-News vom Donnerstag, 20. März 2025, sind beendet.
Ukraine-News vom Donnerstag, 20. März 2025
- EU will bis 2030 massiv aufrüsten
- Ausnahmezustand nach Angriff auf Militärflugplatz am Standort russischer Atombomber
- Bislang größte Drohnenattacke im Süden Russlands gemeldet
- Nachrichten und Podcasts zum Ukraine-Krieg
23:08 Uhr
Russland greift Odessa und Saporischschja mit Drohnen an
Die südukrainische Hafenstadt Odessa ist Ziel eines massiven russischen Drohnenangriffs geworden. "Odessa brennt, russische Drohnen treffen zivile Objekte der Stadt", schrieb der Chef des ukrainischen Präsidentenbüros, Andrij Jermak, auf Telegram. Es gebe Verletzte.
Laut ukrainischen Medien gab es in Odessa mehr als 15 Explosionen. In Teilen der Stadt fiel der Strom aus. Auch die Industriestadt Saporischschja wurde von Drohnen getroffen. Dort wurden nach Behördenangaben mindestens zwei Menschen verletzt, vier Wohnhäuser wurden beschädigt. (Quelle: dpa)
22:29 Uhr
Trump will Rohstoff-Abkommen mit der Ukraine in Kürze unterzeichnen
US-Präsident Donald Trump stellt erneut eine baldige Unterzeichnung eines Abkommen über eine strategische Rohstoff-Partnerschaft mit der Ukraine in Aussicht. "Wir werden in Kürze ein Abkommen über seltene Erden mit der Ukraine unterzeichnen", sagte Trump im Weißen Haus.
Eigentlich war der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj vor einigen Wochen nach Washington gereist, um ein Rohstoffabkommen mit den USA zu schließen. Bei dem Besuch kam es allerdings zu einem Eklat im Weißen Haus und das Treffen wurde vorzeitig abgebrochen. Danach lag das eigentlich bereits ausverhandelte Abkommen auf Eis. (Quelle: dpa)
21:07 Uhr
EU will bis 2030 massiv aufrüsten
Die EU will bis zum Ende des Jahrzehnts massiv aufrüsten. Die Staats- und Regierungschefs der Mitgliedstaaten entschieden bei ihrem Frühjahrsgipfel, alles daranzusetzen, um Europas Verteidigungsbereitschaft in den nächsten fünf Jahren entscheidend zu stärken, wie die Deutsche Presse-Agentur aus mehreren Delegationen erfuhr.
Die Behörde unter der Führung von Präsidentin Ursula von der Leyen will für Aufrüstungsprojekte unter anderem EU-Kredite in Höhe von 150 Milliarden Euro vergeben und Verteidigungsausgaben von den strengen EU-Schuldenregeln ausnehmen. So sollen allein in den kommenden vier Jahren insgesamt 800 Milliarden Euro mobilisiert werden. Zudem ist unter anderem vorgesehen, Auflagen und Vorschriften für die Rüstungsindustrie zu lockern. Die Pläne sollen es auch ermöglichen, die Ukraine künftig noch stärker militärisch zu unterstützen.
Hintergrund der Planungen ist, dass sich die EU nach Einschätzung der Europäischen Kommission umgehend auf die Möglichkeit eines großangelegten Krieges mit Russland vorbereiten muss. (Quelle: dpa)
20:05 Uhr
Ukrainischer Parlamentspräsident: Russland muss für den Krieg bezahlen
Der ukrainische Parlamentspräsident Ruslan Stefantschuk will, dass Moskau für die Kriegsschäden in der Ukraine zahlt. Der russische Präsident Wladimir "Putin muss die Rechnung für den von ihm angezettelten Krieg selbst bezahlen, nicht der europäische oder amerikanische Steuerzahler", sagte Stefantschuk am Donnerstag in Straßburg. Es sei ein Register eingerichtet worden, in dem Schäden aufgelistet werden, um Moskau die Rechnung dafür zu präsentieren. (Quelle: AFP)
16:05 Uhr
Pistorius plant Krisenberatung zu US-Waffensystemen
Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius (SPD) plant eine Krisenberatung zur Sicherheit von US-Waffensystemen. Wie die "Süddeutsche Zeitung" berichtete, will sich Pistorius mit Generälen, Ministeriumsexperten und Vertretern des Beschaffungsamtes austauschen. Es gehe dabei um US-Waffensysteme, die die Bundeswehr bereits benutzt oder bestellt hat. Dazu gehört etwa der F-35-Kampfjet. Hintergrund ist eine Debatte über solche Käufe, die die Abhängigkeit Deutschlands von den USA erhöhen. (Quelle: AFP)
15:58 Uhr
Russland erklärt deutsche Denkfabrik für unerwünscht
Russland hat die Deutsche Gesellschaft für Auswärtige Politik (DGAP) zur unerwünschten Organisation erklärt. Das teilte die Generalstaatsanwaltschaft in Moskau mit. Zur Begründung hieß es, die DGAP-Denkfabrik diskreditiere die russische Innen- und Außenpolitik. Sie trete für Sanktionen gegen Moskau und eine militärische und finanzielle Unterstützung Kiews ein. Russland hat im Zusammenhang mit dem Ukraine-Krieg inzwischen fast alle politischen Stiftungen deutscher Parteien als unerwünscht eingestuft. (Quelle: dpa)
15:32 Uhr
Selenskyj fordert Aufrechterhaltung der Sanktionen gegen Russland
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat an die EU appelliert, die Sanktionen gegen Russland aufrecht zu erhalten. "Die Sanktionen müssen bleiben, bis Russland mit dem Abzug aus unserem Land beginnt und die durch seine Aggression verursachten Schäden vollständig ersetzt", sagte Selenskyj am Donnerstag in einer Videobotschaft an die Staats- und Regierungschefs in Brüssel. "Die laufenden diplomatischen Bemühungen bedeuten nicht, dass Russland weniger Druck ausgesetzt sein sollte", betonte er.
Putin müsse aufhören, "unnötige Forderungen zu stellen, die den Krieg nur verlängern, und er muss anfangen, seine Versprechen an die Welt zu erfüllen", sagte Selenskyj. Der ukrainische Präsident bat um Hilfen in Höhe von "mindestens fünf Milliarden Euro" für den Kauf von Artilleriemunition – "so schnell wie möglich". (Quelle: AFP)
13:33 Uhr
Russland wirft Ukraine Bruch von Vereinbarung vor
Russland wirft der Ukraine vor, die mit US-Präsident Donald Trump vereinbarte Aussetzung der Angriffe auf Energieanlagen zu unterlaufen. "Es ist völlig klar, dass es sich um eine weitere Provokation handelt, die speziell vom Kiewer Regime vorbereitet wurde und darauf abzielt, Friedensinitiativen zu stören", sagte die Sprecherin des russischen Außenministeriums, Maria Sacharowa, mit Blick auf den Brand eines Öldepots in der südrussischen Region Krasnodar. Nach russischen Angaben wurde das Öllager durch einen ukrainischen Drohnen-Angriff in Brand gesteckt. (Quelle: Reuters)
13:26 Uhr
EU-Chefdiplomatin fordert bei Gipfel Milliarden für Munition
Die EU-Außenbeauftragte Kaja Kallas hat dazu aufgerufen, fünf Milliarden Euro für Munitionslieferungen an die ukrainischen Streitkräfte zur Verfügung zu stellen. Es brauche nicht nur Worte, sondern auch Taten, um der Ukraine in ihrem Abwehrkampf gegen Russland jetzt zu helfen, sagte die frühere estnische Regierungschefin beim EU-Gipfel in Brüssel.
Kallas hatte ursprünglich einen Plan vorgelegt, der für dieses Jahr europäische Militärhilfezusagen in Höhe von 20 bis 40 Milliarden Euro vorsah. Dafür gab es im Kreis der Mitgliedstaaten allerdings nicht ausreichend Unterstützung. Als ein Grund gilt die hohe Verschuldung vieler EU-Staaten. (Quelle: dpa)
13:08 Uhr
Kreml wirft Europa Wandlung zur "Kriegspartei" vor
Angesichts der Aufrüstungspläne zahlreicher europäischer Staaten wirft der Kreml Europa vor, sich zu militarisieren, statt einen Frieden anzustreben. "Die Signale aus Brüssel und den europäischen Hauptstädten betreffen größtenteils Pläne zur Militarisierung Europas", sagte Kremlsprecher Dmitri Peskow. Dadurch sei Europa zu "einer Art Kriegspartei" geworden.
Mit dem Verweis auf eine Bedrohung durch Russland und den Wegfall der US-Unterstützung hatte die EU am Mittwoch den Startschuss für die Aufrüstung der EU-Staaten gegeben. Dafür sollen bis zu 800 Milliarden Euro bereitgestellt werden. Auch eine sogenannte Koalition der Willigen und der Einsatz von "Friedenstruppen" in der Ukraine wird unter europäischen Ländern diskutiert. (Quelle: AFP)
12:41 Uhr
Ukraine erhält neue Finanzhilfe aus der EU
Die EU hat der Ukraine weitere Finanzhilfen in Höhe von einer Milliarde Euro ausgezahlt. Das Geld ist ein Darlehen, das mit Zinserträgen aus eingefrorenem Staatsvermögen Russlands in der EU zurückgezahlt wird. Nach Angaben von EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen soll mit dem Geld beschädigte Infrastruktur wieder aufgebaut werden. Die Unterstützung ist Teil einer G7-Initiative. Sie sieht bis 2027 neue Hilfszahlungen in Höhe von 45 Milliarden Euro vor. Die EU stellt davon 18,1 Milliarden Euro zur Verfügung. Mit der neuen Auszahlung flossen bislang vier Milliarden Euro an die Ukraine. (Quelle: dpa)
11:20 Uhr
Ausnahmezustand nach Angriff auf Flugplatz am Standort russischer Atombomber
Nach einem ukrainischen Drohnen-Angriff auf einen Militärflugplatz am Standort für strategische Atombomber im Bezirk Engels in der Region Saratow hat Russland den Ausnahmezustand verhängt. Den russischen Angaben zufolge steht der angegriffene Flugplatz nahe des Atombomber-Stützpunkts in Flammen. Nach Angaben des Gouverneurs der Region Saratow, Roman Busargin, wurden in der Nähe wohnende Anwohner evakuiert.
Engels liegt etwa 700 Kilometer von der Front entfernt. Die Stadt im Südosten Russlands ist ein wichtiger Standort der russischen Luftstreitkräfte mit mehreren Militärflugplätzen. Der 14 Kilometer östlich von Engels gelegene Militärflugplatz Engels-2 gilt als die größte Basis der schweren Strategischen Bombergeschwader Russlands. Die gesamte Flotte der strategischen Tupolew Tu-160 Nuklearlangstreckenbomber der russischen Luftstreitkräfte ist auf Engels-2 stationiert.
Wie das russische Verteidigungsministerium mitteilte, schoss die Luftabwehr von 132 über Südrussland abgefangenen ukrainischen Drohnen 54 in der Region Saratow ab, in der die Engels-Basis liegt. (Quelle: Reuters)
07:05 Uhr
Bislang größte Drohnenattacke im Süden Russlands gemeldet
Die südrussischen Städte Saratow und Engels sind nach Angaben der Regionalverwaltung Ziel des bislang größten Drohnenangriffs seit Beginn des Ukraine-Kriegs geworden. Bei der nächtlichen Attacke seien mehr als 30 Häuser beschädigt worden, teilte der Gouverneur der Region Saratow, Roman Busargin, laut der staatlichen Nachrichtenagentur Tass mit. Alle Rettungsdienste seien mobilisiert worden.
Das russische Verteidigungsministerium hatte laut Tass zuvor mitgeteilt, dass im Verlauf der Nacht in verschiedenen Regionen des Landes mehr als 130 ukrainische Drohnen abgeschossen worden seien – mehr als 50 davon in Saratow, 40 in Woronesch sowie Dutzende weitere in den Regionen Belgorod, Rostow, Kursk, Lipezk und über der Schwarzmeer-Halbinsel Krim. Die Angaben lassen sich nicht unabhängig bestätigen. (Quelle: dpa)
05:27 Uhr
Ukraine meldet schwere Drohnen- und Bombenangriffe
Die russischen Streitkräfte haben die Ukraine nach Angaben aus Kiew in der Nacht massiv aus der Luft angegriffen. In der östlichen Landeshälfte herrschte wegen zahlreicher russischer Kampfdrohnen Luftalarm. Angaben der ukrainischen Luftwaffe zufolge drangen die Drohnen aus verschiedenen Richtungen ein. Besonders betroffen war demnach die Frontstadt Kupjansk. Laut der Gebietsverwaltung von Charkiw warfen russische Flugzeuge dort rund 20 Gleitbomben ab. Ein Mann sei getötet und mehrere zivile Gebäude und Infrastruktureinrichtungen beschädigt worden. Die Angaben lassen sich nicht unabhängig bestätigen. (Quelle: dpa)
03:43 Uhr
Selenskyj widerspricht Trump zu Atomkraftwerk-Deal
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat Berichte zurückgewiesen, wonach US-Präsident Donald Trump eine US-Übernahme aller vier ukrainischen Atomkraftwerke vorgeschlagen hat. In der Financial Times erklärte Selenskyj, es sei nur über das russisch besetzte AKW Saporischschja gesprochen worden und wie die USA zur Rückgabe von Saporischschja an die Ukraine beitragen könnten. Die US-Regierung hatte argumentiert, dass eine US-Kontrolle der Anlagen die beste Sicherheitsgarantie für die ukrainische Energieinfrastruktur wäre. (Quelle: dpa)
02:16 Uhr
Selenskyj: Ukraine hat weitere F-16-Kampfjets erhalten
Die Ukraine hat nach Angaben von Präsident Wolodymyr Selenskyj mehrere weitere F-16-Kampfflugzeuge erhalten. In einer Video-Pressekonferenz sagte er: "Mehrere F-16 sind in die Ukraine geflogen. Ich sage Ihnen nicht, wie viele." Selenskyj machte keine Angaben dazu, aus welchem Land die Jets geliefert wurden. Die Ukraine hatte 2024 erstmals F-16 erhalten, um ihre Luftwaffe im Krieg gegen Russland zu stärken. (Quelle: AFP)
01:08 Uhr
Selenskyj lädt Trump nach Kiew ein
Vertreter der Ukraine und der USA werden sich nach Angaben von Präsident Wolodymyr Selenskyj voraussichtlich am Freitag oder am Wochenende zu Gesprächen treffen. Selenskyj kündigte zudem an, kommende Woche Frankreich zu besuchen, nachdem er mit Präsident Emmanuel Macron telefoniert hatte.
Gleichzeitig sprach sich Selenskyj für einen Besuch von US-Präsident Donald Trump in der Ukraine aus. Dies könne Trumps Friedensbemühungen unterstützen, sagte er vor Journalisten. Sein jüngstes Telefonat mit Trump bezeichnete er als das "gehaltvollste überhaupt". Es war das erste bekannte Gespräch der beiden seit ihrem Streit im Weißen Haus. (Quelle: Reuters)
00:00 Uhr
Ukraine-News von Donnerstag, 20. März 2025
Guten Tag! In unseren Ukraine-News halten wir Sie weiterhin über die Entwicklungen im Krieg in der Ukraine auf dem aktuellen Stand. Alle wichtigen Nachrichten dazu erscheinen hier im Lauf des Tages.
Die Berichterstattung über den Russland-Ukraine-Krieg ist komplex. Angaben zu Kriegsverlauf, Beschuss und Opfern durch offizielle Stellen der russischen und der ukrainischen Konfliktparteien können in der aktuellen Lage nicht unmittelbar von unabhängiger Stelle überprüft werden. Es gibt eine Vielzahl von Medienvertretern vor Ort, darunter auch unabhängige Journalisten aus verschiedenen Ländern. Bei der Bewertung von Informationen sind verschiedene Quellen und eine kritische Haltung unerlässlich, um ein möglichst umfassendes Bild zu erhalten. Alles das berücksichtigt der MDR in seinen Berichten über den Russland-Ukraine-Krieg.
Dieses Thema im Programm: MDR AKTUELL | Das Nachrichtenradio | 20. März 2025 | 06:00 Uhr