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Ukraine-News | 30. Januar Drohnenangriff auf Wohnhaus in Sumy – mindestens neun Tote
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30. Januar 2025, 22:15 Uhr
Diese Ukraine-News vom Donnerstag, 30. Januar, sind beendet.
Ukraine-News vom Donnerstag, 30. Januar 2025
- Mehr Tote nach Drohnenangriff auf Sumy
- Schweden kündigt weiteres Ukraine-Hilfspaket an
- Lettland investiert in Schützenpanzer
- Weitere Nachrichten und Podcasts zum Ukraine-Krieg
22:15 Uhr
Zahl des Todesopfer nach Drohnenangriff auf Sumy steigt
Bei einem russischen Drohnenangriff auf die Stadt Sumy im Nordosten der Ukraine sind mindestens neun Menschen getötet worden. Diese Zahl nannte Präsident Wolodymyr Selenskyj in seiner abendlichen Videoansprache. Nach dem Treffer auf ein Hochhaus mit vielen Wohnungen hatten die ukrainischen Behörden die Angaben zu gefundenen Toten im Laufe des Tages mehrmals erhöht.
"Ein gewöhnliches Wohnhaus wurde zerstört", sagte Selenskyj in seiner Ansprache auf der Plattform X. Es sei die "typische Handschrift" Russlands, das Leben vieler Familien, eines ganzen Hauses zu ruinieren.
21:29 Uhr
Ukraine bestellt Botschafter der Slowakei ein
Die Ukraine hat den slowakischen Botschafter in Kiew einbestellt. Damit reagiert die Regierung in Kiew auf den Vorwurf der Slowakei, die Ukraine mische sich in deren inneren Angelegenheiten ein. Zugleich wirft die Ukraine dem slowakischen Ministerpräsidenten Robert Fico vor, ein Sprachrohr Russlands zu sein.
Erst am Mittwoch hatte die Slowakei den ukrainischen Botschafter einbestellt, um sich gegen Kritik an Fico zu verwehren und dies als Einmischung in slowakische Angelegenheiten zu kritisieren. Hintergrund der Spannungen ist, dass die Ukraine Lieferungen von russischem Gas an die Slowakei über ihr Territorium seit Jahresanfang beendet hat. Fico forderte, die Gaslieferungen nach Europa über die Ukraine wieder aufzunehmen.
Update 19:34 Uhr
Zahl der Toten nach Drohnenangriff auf Sumy steigt
In der nordostukrainischen Stadt Sumy ist die Zahl der Todesopfer nach einem russischen Drohnenangriff auf mindestens sechs gestiegen. Die Gebietsverwaltung teilte mit, die Leichen seien aus den Trümmern eines getroffenen Hochhauses geborgen worden. Zudem seien neun Menschen verletzt worden, darunter ein Kind. Zunächst war von vier Toten die Rede gewesen, am Nachmittag meldete die Staatsanwaltschaft des Gebiets, dass noch ein Ehepaar tot geborgen worden sei.
Der Leiter des Präsidentenbüros in Kiew, Andrij Jermak, teilte bei Telegram mit, dass Russland in letzter Zeit Drohnen mit größerer Sprengkraft und Metallelementen einsetze.
18:05 Uhr
Russland exportiert mehr Rohöl, Förderung sinkt jedoch
Trotz westlicher Sanktionen gegen den russischen Ölsektor hat die Rohstoffmacht Russland im vergangenen Jahr den Rohölexport leicht steigern können. "Die Ölförderung 2024 belief sich auf 516 Millionen Tonnen, der Export auf 240 Millionen Tonnen", schrieb Vizeregierungschef Alexander Nowak in einer Kolumne für die Zeitschrift "Energetitscheskaja Politika". Im Vergleich zu 2023 sank die Förderung damit um 2,8 Prozent, der Export stieg im gleichen Zeitraum um 2,4 Prozent. Die Verarbeitung im eigenen Land ist rückläufig.
Nach Darstellung Nowaks entwickelt sich die russische Wirtschaft trotz der westlichen Restriktionen weiterhin gut. Der Rohstoffsektor spielt bei der Finanzierung des Haushalts dabei nach wie vor eine große Rolle. So machten die Einkünfte aus dem Öl- und Gasgeschäft laut Nowak etwa 30 Prozent der Gesamteinnahmen des Etats aus.
16:11 Uhr
Schweden kündigt bisher größtes Ukraine-Hilfspaket an
Schweden will der Ukraine ein weiteres Hilfspaket im Volumen von umgerechnet rund 1,2 Milliarden Euro bereitstellen. Das kündigte Verteidigungsminister Pal Jonson bei einer Pressekonferenz in Stockholm an. Es ist das bislang 18. und größte Hilfspaket Schwedens für die Ukraine seit Beginn der russischen Invasion im Februar 2022. Das Paket soll laut Jonson auch Artillerie und Drohnen umfassen.
15:46 Uhr
Verletzte nach russischem Beschuss auf Kramatorsk
Durch russischen Beschuss sind in der ostukrainischen Stadt Kramatorsk in der Region Donezk nach offiziellen Angaben mindestens 13 Menschen verletzt worden. Unter den Verletzten seien auch zwei Kinder, ein achtjähriger Junge und ein siebenjähriges Mädchen, teilte der von Kiew eingesetzte Militärgouverneur der Region Donezk, Wadym Filaschkin, auf Telegram mit.
Kramatorsk war vor dem Beginn des russischen Angriffskriegs eine Großstadt, die mit dem benachbarten Slowjansk ein Ballungsgebiet im Norden der Region Donezk bildete. Derzeit liegt Kramatorsk noch etwa 20 Kilometer nordwestlich der Front. Wegen des häufigen Beschusses sind viele Menschen aus der Stadt geflohen.
14:45 Uhr
Sachsen-Anhalt handelt kaum noch mit Russland
Der Handel von Unternehmen aus Sachsen-Anhalt mit Russland ist nach dem EU-Embargo im Dezember 2022 fast zum Erliegen gekommen. Wie das Statistische Landesamt mitteilte, sank der Gesamtwert der Importe aus Russland dadurch um 99,3 Prozent. Vor dem Angriffskrieg auf die Ukraine sei Russland der bedeutendste Handelspartner bei den Importen gewesen.
Mehr als 15 Prozent der gesamten importieren Waren kamen aus Russland. Im Jahr 2023 habe der Anteil lediglich bei 0,1 Prozent gelegen. Insgesamt seien Waren im Wert von knapp 27 Millionen Euro importiert worden. Hintergrund ist der Stopp bei der Einfuhr von Erdöl und Erdgas. Vor allem die Stickstoffwerke Piesteritz waren ein bedeutender Abnehmer von russischem Erdgas.
13:08 Uhr
Lettland rüstet weiter auf
Lettland rüstet vor dem Hintergrund des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine weiter auf: Das baltische EU- und Nato-Land wird 42 Schützenpanzer vom Typ Ascod zum Preis vom 373 Millionen Euro erwerben. Das teilte das Verteidigungsministerium in Riga mit. Die ersten Fahrzeuge sollten im kommenden Jahr ausgeliefert werden.
Der Krieg in der Ukraine wird in dem baltischen EU- und Nato-Staat als direkte Gefahr für die nationale Sicherheit gesehen. Die Regierung in Riga hat daher die Militärausgaben deutlich erhöht und rüstet die Streitkräfte auf.
Update 10:04 Uhr
Vier Tote bei russischem Drohnenangriff auf Sumy
In der Ukraine sind bei einem russischen Drohnenangriff auf die Stadt Sumy im Nordosten mindestens vier Menschen getötet worden. Die Leichen seien aus den Trümmern eines getroffenen Hochhauses geborgen worden, teilte die Gebietsverwaltung am Morgen mit. Neun Menschen seien verletzt worden, darunter ein Kind. Die Bergungsarbeiten in der Stadt unweit der Grenze zu Russland dauerten an.
Den Berichten zufolge war eine russische Drohne in das Wohnhaus gekracht. Auf vier Etagen seien fünf Wohnungen und zwölf Balkone zerstört worden. Am Boden seien mehrere Autos beschädigt worden, teilten die Behörden mit.
06:50 Uhr
Immer mehr hybride Angriffe durch Russland
Der Befehlshaber des Operativen Führungskommandos der Bundeswehr, Alexander Sollfrank, warnt vor zunehmenden russischen Störmaßnahmen. "Wir sind nicht mehr im Frieden. Wir beobachten feindliche Aktivitäten auf die Bundeswehr in Deutschland, auf Infrastruktur, auch Ausspähungen", sagte der Generalleutnant der Deutschen Presse-Agentur. Immer wieder gebe es "Eindringversuche" in Liegenschaften der Bundeswehr.
Man sei auch wegen Bedrohungen aus der Luft alarmiert: "Wir haben immer wieder Drohnensichtungen über Bereichen, wo sie eigentlich nicht sein sollten."
06:45 Uhr
Kukies soll mehr Militärhilfen für Ukraine bewilligen
Der Haushaltsausschuss des Bundestags hat Finanzminister Jörg Kukies aufgefordert, zusätzliche Militärhilfen für die Ukraine in Höhe von drei Milliarden Euro zu bewilligen. Union und FDP setzten sich am Mittwochabend mit diesem Antrag überraschend durch. Ermöglicht wurde der Beschluss durch Enthaltung von SPD und Grünen, während Linke und AfD nach Angaben von Ausschussmitgliedern dagegen stimmten. Ohne Vorlage des Finanzministers kann der Ausschuss keine zusätzlichen Hilfen für die Ukraine beschließen.
00:00 Uhr
Ukraine-News am Donnerstag, 30. Januar 2025
Guten Tag! In unseren Ukraine-News halten wir Sie weiterhin über die Entwicklungen im Krieg in der Ukraine auf dem aktuellen Stand. Alle wichtigen Nachrichten dazu erscheinen hier im Lauf des Tages.
Die Berichterstattung über den Russland-Ukraine-Krieg ist komplex. Es gibt eine Vielzahl von Medienvertretern vor Ort, darunter auch unabhängige Journalisten aus verschiedenen Ländern. Trotzdem ist wichtig zu wissen, dass die Beschaffung verlässlicher Informationen schwierig ist, weil viele Quellen politisch motiviert sein können und schwer zu überprüfen sind. Dennoch gibt es unabhängige Experten, Organisationen und Journalisten, die differenzierte Einblicke bieten. Bei der Bewertung von Informationen sind verschiedene Quellen und eine kritische Haltung unerlässlich, um ein möglichst umfassendes Bild zu erhalten. Alles das berücksichtigt der MDR in seinen Berichten über den Russland-Ukraine-Krieg.
Quellen: u.a. AFP,dpa,Reuters,MDR
Dieses Thema im Programm: MDR AKTUELL – Das Nachrichtenradio | 30. Januar 2025 | 06:00 Uhr