Gaza-Krieg 21 israelische Soldaten im Gazastreifen getötet
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23. Januar 2024, 10:04 Uhr
Israel meldet den Tod von 21 Soldaten bei einem "Vorfall" im Gazastreifen. Unklar ist bislang, ob die Explosion durch eigene Sprengsätze oder einen Angriff der Hamas ausglöst wurde. Medienberichten zufolge hat die Regierung Netanjahu eine zweimonatige Feuerpause vorgeschlagen, um die verbliebenen Geiseln freizubekommen.
- Ursache für schwere Explosion unklar
- Netanjahu: "Dasaster" wird untersucht
- Medienberichte: Israel schlägt zweimonatige Feuerpause vor
Bei Kämpfen mit der radikalen Hamas im Gazastreifen sind nach Angaben des israelischen Militärs 21 Soldaten getötet worden. Armeesprecher Daniel Hagari bestätigte nach Aufhebung einer Nachrichtensperre am Dienstagmorgen den Vorfall. Demnach starben die Soldaten bei einer Explosion im Zentralabschnitt des Gazastreifens. Es war die höchste Zahl israelischer Soldaten, die seit Kriegsbeginn bei einem einzelnen Vorfall getötet wurden.
Ursache für schwere Explosion unklar
Nach Angaben der Armee hatten die Einsatzkräfte zwei Gebäude vermint und zur Sprengung vorbereitet. Die Explosionen seien wahrscheinlich eine Folge der Minen. Die Ursache der Detonation werde untersucht.
Israelischen Medienberichten zufolge starben die Soldaten, als die beiden Gebäude beim Beschuss von Palästinensern mit Panzerabwehrraketen einstürzten. Besonders im Bereich der Stadt Chan Junis war es zuletzt zu heftigen Kämpfen gekommen. Israel vermutet dort in einem Tunnelnetzwerk die Führung der terroristischen Hamas sowie israelische Geiseln.
Netanjahu: "Desaster" muss untersucht werden
Israels Regierungschef Benjamin Netanjahu bezeichnete den Verlust von 21 Soldaten beim Einsatz gegen die radikalislamische Hamas als "Desaster". Es kündigte eine Untersuchung zum genauen Hergang an. Israels Präsident Izchak Herzog sprach von einem "unerträglich schweren Morgen". Hinter jedem getöteten Soldaten stehe eine Familie, deren Welt zusammengebrochen sei.
Seit Beginn der israelischen Bodenoffensive im Gazastreifen Ende Oktober sind damit nach Militärangaben 220 Soldaten und Soldatinnen getötet worden. Insgesamt starben beim und seit dem Überfall der terroristischen Hama am 7. Oktober etwa 700 israelisch Zivilisten sowie 556 Soldaten und Soldatinnen. Die palästinensischen Opferzahlen sind sehr viel höher. Die Hamas-Gesundheitsbehörde spricht von mehr als 25.000 Toten, darunter viele Zivilisten.
Berichte: Israel schlägt zweimonatige Feuerpause vor
Medienberichten zufolge hat Israel im Gaza-Krieg angeblich eine zweimonatige Feuerpause vorgeschlagen. Wie das Online-Portal "Axios" berichtet, soll das Angebot den Vermittlern aus Katar und Ägypten übergeben worden sein. Im Gegenzug für die Feuerpause sollen die verbliebenen Geiseln und sterbliche Überreste von Geiseln nach Israel zurückgebracht werden. Nach israelischen Angaben sollen sich noch 136 Menschen in der Gewalt der Hamas-Terror-Organisation im Gaza-Streifen befinden.
dpa (ans)
Dieses Thema im Programm: MDR AKTUELL RADIO | 23. Januar 2024 | 08:30 Uhr