Fragen an Kristin Suckow als Annett Schuster
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Rollenbeschreibung
Die Kriminalpsychologin Annett Schuster hat aus den USA Profiler-Wissen mit nach Thüringen gebracht. Das hilft, einen komplexen Fall zu entschlüsseln. Ihre fachliche Brillanz erlaubt es dem OFA-Team, auch die unsichtbaren Spuren des Falls zu lesen. Trotz ihrer abgeklärten Art wird Annett bei der Rekonstruktion von Gedächtnislücken und Traumabetreuung zur einfühlsamen Bezugsperson der jungen Zeugin. Mit ihrem Kollegen Jan Kawig bildet sie ein eingespieltes Team. Wo Annetts analytische Stärken in der Täterpsychologie liegen, bringt Jan seinen kriminalistischen Spürsinn ein. Im Laufe ihrer Zusammenarbeit haben sie gelernt, ihre unterschiedlichen Perspektiven als Bereicherung zu sehen und vertrauen bedingungslos auf die Expertise des anderen.
Fragen an Kristin Suckow
Wir bekommen in dieser Folge einen vertieften Einblick in die psychologischen Kompetenzen von Annett Schuster. Wie haben Sie sich vorbereitet? Wie sieht Ihre Recherche dazu aus?
Wir hatten das große Glück, mit der realen „Annett Schuster“ zu sprechen. Also mit einer Kriminalpsychologin, die in einer OFA-Stelle, wie unserer, arbeitet und die mir einen tollen Einblick in ihren Beruf geben konnte. Am Ende geht es natürlich darum, einen ganz eigenen Zugang zu der Figur zu finden, mit dem Drehbuch, das dafür eine Grundlage bildet und einen Rahmen für die Figur vorgibt.
Während sie der jungen Zeugin Rebecca Senn mit viel Empathie hilft, zu ihrem Gedächtnis zurückzufinden, berät Annett die Teenagerin auch in persönlichen Belangen – die dadurch entstehende emotionale Bindung wird in den Schlussszenen deutlich. Wie geht Schuster mit ihrer Dreifachrolle als Ermittlerin, Psychologin und Bezugsperson um?
Ja, das war für mich der Kern des Konfliktes für Annett. Sie möchte professionell bleiben und ist super ehrgeizig. Gleichzeitig fühlt sie aber sehr mit Rebecca. Für Annett ist Rebecca wie ein Spiegelbild ihrer eigenen Geschichte und Annett erkennt sich in ihr wieder. Dadurch entsteht eine sehr besondere Beziehung zwischen den beiden. Wir wollten eine Anett zeigen, die dabei auch mal ihre professionellen Grenzen übertritt. Vielleicht auch mal ein bisschen zu weit geht.
Wie war Zusammenarbeit mit den beiden jungen Schauspielkolleg:innen – vor dem Hintergrund solch harter Themen wie Trauma, Gedächtnisverlust und Missbrauch?
Es war eine wundervolle Zusammenarbeit mit Mariella und Jona. Es herrschte großes Vertrauen, Spielfreude und die Suche nach Wahrhaftigkeit für unsere Figuren. Mit beiden hatte ich auch außerhalb des Sets tolle Gespräche. Mit Mariella sprach ich öfter über das Thema „Achtsamkeit“ als Schauspielerin. Also wie man auf sich achtgeben kann, wenn man eine Rolle, wie die ihre spielt und sich so sehr hineingibt, wie sie es getan hat. Das war ein bereichernder, schöner Austausch. Ich bin super dankbar für die Arbeit mit diesen beiden herausragenden Kolleg:innen.
In welchen Szenen oder Momenten haben Sie in der neuen Folge persönlich am meisten mit Annett identifizieren können?
Ja, ich glaube, das sind auch alle Szenen mit den beiden Figuren „Jona“ und „Rebecca“. Leider gab es in dieser Folge keine Szenen mit der Gerichtsmedizinerin Vanessa, gespielt von Jing Xiang. Im letzten Teil mochte ich die Szenen mit ihr auch besonders gerne. Mit dieser Geschichte geht es dann hoffentlich im nächsten Teil weiter!
Welche Momente sind Ihnen besonders nahegegangen?
Besonders mit Rebecca gibt es ein paar Szenen, in denen Annett und sie sich sehr nah sind, und in diesen Momenten waren wir auch wirklich berührt. Auch die Szenen, in denen Annett sich in Rebecca hineinversetzt, wie z.B. allein in Rebeccas Jugendzimmer und diese Verbindung zu ihr spürt, sind mir nahgegangen.