Verkündigungssendung Das Wort zum Tag bei MDR SACHSEN

Täglich hören Sie das Wort zum Tag. Montags bis freitags gegen 5:45 Uhr und 8:50 Uhr, am Sonnabend gegen 8:50 Uhr, sonntags 7:45 Uhr. Das Wort zum Tag spricht in dieser Woche Pastorin Kathrin Posdzich.

Dienstag, 08.04.2025: Seufzen

Haben sie heute schon mal geseufzt? Seufzen ist ja Ausatmen mit viel Ton.

Manche lassen auch gern die Lippen flattern. Oder sie sagen was, z.B.: "Puh!" Oder: "Oh man!" Seufzen ist besser als Nicht-Seufzen. Denn Ausatmen ist genauso wichtig wie Einatmen.

Kathrin Posdzich 2 min
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gesprochen von Pastorin Kathrin Posdzich

MDR SACHSEN - Das Sachsenradio Di 08.04.2025 05:45Uhr 02:14 min

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Beim Ausatmen lassen wir automatisch die Schultern hängen und spannen sie nicht an. Die Mundmuskeln entspannen sich, die verkniffenen Augenbrauen haben einen Moment Ruhe. Wer seufzt, gibt zu: "Ich kanns grad nicht. Ich seh grad keine Lösung. Ich brauche Hilfe."

Und in so einer Situation hilft es eben nicht, sich immer noch mehr anzuspannen. Da muss man halt seufzen, ausatmen, Schultern hängen lassen. Da ist die Lösung zwar noch nicht in Sicht, aber wir bleiben am Leben. Denn wer nur einatmet, erstickt ja auch. Ausatmen gehört dazu.

Ausatmen, Seufzen ist eine Sprache, die Gott gut versteht: Im Römerbrief, hinten in der Bibel, lese ich: "Der Geist Gottes steht uns da bei, wo wir selbst unfähig sind. Wir wissen ja nicht einmal, was wir beten sollen. Und wir wissen auch nicht, wie wir unser Gebet in angemessener Weise vor Gott bringen. Doch der Geist selbst tritt mit Flehen und Seufzen für uns ein. Dies geschieht in einer Weise, die nicht in Worte zu fassen ist. Aber Gott weiß ja, was in unseren Herzen vorgeht."

Seufzen, ausatmen, nichts wissen - das ist eine Sprache die Gott versteht und selber spricht. Eine Sprache, die bei ihm ankommt. Weil er uns auch von innen kennt. Seufzen ist nicht vergeblich, im Gegenteil. Es ist lebensnotwendig, wie ausatmen. Und dann geht’s weiter.

Montag, 07.04.2025: Herrjemine

"Herrjemine - was hast du denn hier gemacht" So hat meine Oma immer reagiert, wenn ich als Grundschülerin auf dem Gartentisch mit Gänseblümchen, Löwenzahn und jeder Menge Schlamm Gartenküche spielte.

Sie meinte es natürlich nicht dramatisch und schmunzelte dabei - mein matschiges Chaos fand sie wahrscheinlich ganz liebenswert. Ich fand das Wort witzig: Herrjemine. Das reimte sich schön. Ich hatte meine Oma sehr lieb und ich dachte: das hat sie sich bestimmt selbst ausgedacht.

Kathrin Posdzich 2 min
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gesprochen von Pastorin Kathrin Posdzich

MDR SACHSEN - Das Sachsenradio Mo 07.04.2025 05:45Uhr 01:47 min

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Heute weiß ich: hatte sie nicht. Herrjemine - das setzt sich zusammen aus Herr jesus Domine. Wer also "Herrjemine" sagt, oder auch "Oje!" oder "Herrje!", der nennt den Namen von Jesus und den Titel Herr (auf latein eben: domine). Den haben ihm die frühen Christen gegeben, nachdem sie gemerkt haben: Jesus ist nicht irgendein Mensch, er ist der Sohn Gottes.

Er kann Dinge tun, die keiner sonst kann. Und er hat ein großes Interesse: Menschen lieben und ihnen helfen. Deshalb sagen wir heute noch "Herrjemine!" auch in Situationen, die nicht zum Schmunzeln sind, sondern eher zum Erschrecken.

"Oje!" entfährt uns, wenn etwas unerwartet Schlimmes passiert, wenn wir erstmal ganz schön bestürzt sind. Wir sind also mitten im Chaos mit "Herrjemine!" gleich an der richtigen Adresse. Denn wenn der Schreck groß ist, ist ein Gebet nie verkehrt.

Das Wort zum Tag spricht in dieser Woche:

Kurzbiografie Kathrin Posdzich

Kathrin Posdzich

geboren 1983 in Zwickau, aufgewachsen in Wildenfels | verheiratet, zwei Kinder | ev.-luth. verwurzelt, ev.-meth. beheimatet | 2002 geboren 1983 in Zwickau, aufgewachsen in Wildenfels | verheiratet, zwei Kinder | ev.-luth. verwurzelt, ev.-meth. Beheimatet | 2002 Abitur am Peter-Breuer-Gymnasium Zwickau | 2002-2009 Theologiestudium in Leipzig | 2009-2016 Gemeindearbeit in Süd-Ost-Thüringen | 2015-2019 Zusammenarbeit mit dem Senderbeauftragten der evangelischen Freikirchen beim MDR | seit 2018 Pastorin der ev.-meth. Kirche in Werdau und Umland | seit 2015 Sprecherin Wort zum Tag und Wort zum Sonntag bei MDR SACHSEN

Verantwortlich für Verkündigungssendungen im öffentlich-rechtlichen Rundfunk wie das Wort zum Tag...

... sind die Senderbeauftragten der evangelischen Landeskirchen, der evangelischen Freikirchen bzw. der römisch-katholischen Kirche.