unicato - Das Kurzfilmmagazin German Grauen

Wie der deutsche Horrorfilm in die Welt kam

14. Oktober 2020, 15:00 Uhr

In der Popkultur läutet der Oktober eine Saison ein, in der Monster, Mythen und Halloween gefeiert wird. Aus diesem Anlass widmet sich unicato dem Thema Horror und steigt tief ein, in den Genrefilm.

Der Horrorfilm ist das älteste und beständigste Filmgenre: Seine Wurzeln liegen in den Anfängen des Films und Filmemachens selbst, dem Stummfilm und dem Expressionismus und erfreut sich bis heute größter Beliebtheit.

Gäste in der Sendung

unicato begibt sich auf die filmgeschichtliche Reise, begleitet von Prof. Dr. Marcus Stiglegger. Der Filmwissenschaftler und Genre-Kenner spricht mit Moderator Markus Kavka über die Arten und Unterarten des Horrors, die Entwicklung von der Splatter-Komödie bis zum Folklore-Horror und was das Publikum am Bösen so fasziniert.

Horrorfilme stehen in starker Wechselwirkung mit der Gesellschaft, in der sie entstehen. Aus diesem Grund sprechen wir mit Linda Hofmann vom Final Girls Film Fest. Das Berliner Festival zeigt seit 2017 Horrorfilme, die von Frauen* geschrieben, inszeniert oder produziert wurden. Dabei wenden sich die Organisator*innen gegen die traditionelle Inszenierung von Frauenfiguren als Opfer oder Manifestationen männlicher Fantasien.

Till Kleinert ist Regisseur (queerer) Genre- und Horrorfilme und Head-Autor der Horrorserie "Hausen". unicato zeigt seinen Film COWBOY und erfährt, wie er durch Horror zu sich selbst fand.

Kurzfilme in der Sendung

STAPLERFAHRER KLAUS von Jörg Wagner & Stefan Prehn  (Spielfilm, D 2001, 10 min)
Klaus ist frischgebackener Führerscheinbesitzer für Gabelstapler. Die wahre Prüfung ist jedoch sein erster Arbeitstag – es geschehen grausige, aber lehrreiche Unfälle. Kultfilm.

COWBOY von Till Kleinert (Spielfilm, D 2008, 35 min)
Ein junger Städter kommt in ein menschenleeres Dorf. Dort begegnet er Cowboy, einem Landburschen und sie verbringen die Nacht miteinander. Auf beide wartet der Horror am Morgen danach.

AUGENBLICKE von Kiana Naghshineh (Animation, D 2018, 4 min)
Eine Frau geht nachts allein nach Hause und wird von einem Fremden überwältigt. Sie kämpfen. Die Perspektiven verschwimmen, ebenso wie Angst und Realität. (Trigger-Warnung: sexualisierte Gewalt).

SIEBEN MAL AM TAG BEKLAGEN WIR UNSER LOS UND NACHTS STEHEN WIR AUF, UM NICHT ZU TRÄUMEN von Susann Maria Hempel (Experimental, D 2013, 18 min)
Der Film fungiert als lebendig gewordenes Andachtsbuch. Als Grundlage dienten Interviews mit einem Ostthüringer, der 1989 sein Gedächtnis in einem Zuchthaus verlor und seitdem viel Unglück erlebte. (Trigger-Warnung: sexueller Missbrauch, FSK 16)

GERICHTSZEICHNER von Jochen Kuhn (Animation, D 2018, 11 min)
Tatbestand: ein abgeschnittenes Ohr. Ein Gerichtszeichner skizziert den Prozess, der bald von überraschenden Ereignissen im Gerichtssaal überwältigt wird. Aus einer Verhandlung wird ein kultisches Ereignis.

JUNGE von Die Ärzte (Musikvideo, D 2007, 4 min)
Die Zombie-Apokalypse ist ausgebrochen, aber Die Ärzte rocken weiter.


Wann und wo ist die Sendung zu sehen?

Zu sehen ist "German Grauen – Wie der deutsche Horrorfilm in die Welt kam" heute Nacht um 0:10 Uhr im MDR Fernsehen. Die Sendung kann ab sofort "online first" in der ARD Mediathek abgerufen werden.