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Nachthimmel Saturn und seine Ringe: Wie Sie sehen, sehen Sie nichts

23. März 2025, 05:00 Uhr

Am 23. März 2025 bietet der Saturn ein besonderes Schauspiel – oder besser gesagt, er bietet eben keines. An diesem Tag verschwinden seine berühmten Ringe vollständig. Es wird nur leider kaum jemand sehen. Natürlich lösen sich die Ringe dabei nicht wirklich auf – das geschieht erst in vielen Millionen Jahren – sondern es handelt sich um die sogenannte "Kantenstellung" der Ringe. Aber was bedeutet das genau?

von Robert Rönsch

Die Saturnringe bestehen hauptsächlich aus unzähligen kleinen Eis- und Gesteinsbrocken, die den Planeten umkreisen und wie eine riesige Schallplatte aussehen. Normalerweise zeigt sich diese prächtige Struktur als deutlich sichtbares Ringsystem, das sogar schon mit einem kleinen Teleskop gut erkennbar ist. Doch etwa alle 14,75 Jahre durchquert die Erde die sogenannte "Ringebene" des Saturns – das ist genau die (verlängerte) Ebene, in der diese Partikel um den Planeten kreisen. Genau das passiert am 23. März 2025: Von der Erde aus gesehen, blicken Beobachter exakt auf die dünne Kante der Ringe, weshalb sie vorübergehend unsichtbar werden.

Ab diesem Datum bleiben die Ringe genau 44 Tage lang nahezu unsichtbar. Denn obwohl die Kantenstellung wieder zurückgeht, werden die Ringe in dieser Zeit nicht so von der Sonne beschienen, dass man sie von der Erde aus sehen kann. Erst wenn auch die Sonne am 6. Mai 2025 die Ringebene passiert hat, reflektieren die Ringpartikel wieder genügend Licht, um erneut sichtbar zu sein. Diese "Sichtbarkeitspause" ist also ein Ergebnis der speziellen Geometrie zwischen Sonne, Erde und Saturn.

Diese Bilder des Hubble-Weltraumteleskops, die zwischen 1996 und 2000 aufgenommen wurden, zeigen, wie sich die Ringe des Saturn von knapp über den Rand hinaus bis fast vollständig öffnen. Bildrechte: NASA/ESA & The Hubble Heritage Team (STScI/AURA)

Unsichtbar bleibt das Phänomen zunächst aber sogar in doppelter Hinsicht. Alle interessierten Sternengucker haben ab dem 23. März leider erst einmal keine Chance, den Saturn zu sehen. Dazu ist dieser derzeit am Himmel zu nah bei der Sonne und geht fast synchron mit ihr auf und unter. Erst ab Ende März wird das besser, allerdings nicht in den Abendstunden, sondern am Morgen, wenn der Saturn knapp vor der Sonne über die Horizontlinie wandert. Man sollte aber die ganze Zeit bis Anfang Mai nicht zu große Erwartungen haben. Wegen der Erdkrümmung wird es bereits hell, bevor man die Sonne überhaupt sieht. Der Saturn dürfte nur schwer erkennbar sein.

Im November wird es besser

Doch für alle, die gern durchs Teleskop blicken, gibt es eine weitere, viel bessere Chance: Am 23. November 2025 tritt erneut eine Kantenstellung der Saturnringe auf. Dann ist der Ring zwar nicht komplett unsichtbar, aber wieder extrem dünn und nur schwer zu erkennen. Im Gegensatz zum März-Ereignis hat man im November viel bessere Beobachtungsmöglichkeiten, denn der Saturn befindet sich dann in einer günstigeren Position am Himmel – weiter entfernt von der blendenden Sonne.

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Das nächste ähnlich gut beobachtbare Ereignis nach 2025 findet übrigens erst wieder im Jahr 2038/39 statt. Wer also die faszinierende Perspektive erleben möchte, wie der prächtige Ringplanet plötzlich "ringlos" erscheint, sollte sich den November 2025 vormerken. Danach wird es das Schauspiel erst wieder in 13 Jahren geben. 2038 und 2039 werden die Ringe sogar zweimal verschwinden, insgesamt für 197 Tage.