Neue Anwendungen in Optik und ElektronikHallenser Forschende entdecken Quasikristall mit zwölf Ecken
Ein Team der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg (MLU) hat zusammen mit britischen und chinesischen Kollegen eine besondere Entdeckung gemacht. Die Experten konnten erstmals ein sogenanntes Quasikristall mit zwölfeckigem Wabenmuster beschreiben. Diese Art von Kristalle hat eine außergewöhnliche Struktur, bei der sich die Bauteile nicht wie normale Kristallen in einem periodischen Muster wiederholen. Dadurch erhalten Quasikristalle besondere Eigenschaften.
Der neu entdeckte Quasikristall besteht aus mehreren Zwölfecken, die wiederum aus einer Mischung von dreieckigen, quadratischen und erstmals auch aus trapezförmigen Zellen aufgebaut sind. "Bei unserem Fund handelt es sich um einen perfekt geordneten flüssigen Quasikristall. So ein Material war bisher noch nicht bekannt", erläutert Prof. Carsten Tschierske von der MLU.
Die potenziellen Anwendungen dieser neuen flüssigen Quasikristalle sind dem Forscher zufolge vielversprechend: Sie könnten in der Zukunft für die Herstellung von funktionalen selbstorganisierenden und selbstheilenden Materialien verwendet werden. Besonders in der Optik und Elektronik könnten flüssige Quasikristalle Anwendung finden, da sie das Potenzial haben, neue Wege der Licht- und Ladungsträgermanipulation zu eröffnen.
Link zur Studie: A columnar liquid quasicrystal with a honeycomb structure that consists of triangular, square and trapezoidal cells