Nahtlose Navigation in einer virtuellen Umgebung unter Verwendung eines gestrickten Ärmels mit überflochtenen Magnetfeldsensoren und einem magnetischen Ring.
Nahtlose Navigation in einer virtuellen Umgebung unter Verwendung eines gestrickten Ärmels mit überflochtenen Magnetfeldsensoren und einem magnetischen Ring. Bildrechte: Freie Universität Bozen

WISSEN-NewsForschung aus Dresden: Smarte Kleidung, die auf Fingerbewegung reagiert

05. März 2025, 16:34 Uhr

Ein Team des Helmholtz-Zentrums Dresden-Rossendorf (HZDR)n hat langlebige elektronische Textilien mit Magnetfeldsensoren entwickelt. Das Besondere: Die neuartige Kleidung ist robust genug sind, um Waschgänge und mechanische Beanspruchungen zu überstehen. Und sie funktioniert sogar berührungslos.

Die Forschenden zeigen in ihrer Arbeit, wie sie winzige flexible und hochempfindliche Sensoren in geflochtenen Garnen unterbringen, die mit der herkömmlichen Textilherstellung kompatibel sind. Solche Kleidungsstücke können mit Hilfe eines Rings oder eines Handschuhs mit integriertem Miniaturmagneten vielseitig eingesetzt werden. Die Sensoren sind nahtlos in das Textil eingearbeitet, während die Position der Sensoren durch farbige Bereiche oder Stickereien angezeigt werden kann, so dass sie als berührungslose Bedienelemente fungieren.

Tragbare Mensch-Computer-Schnittstelle möglich

Die Technologie, die sogar in Form einer textilbasierten Tastatur realisiert werden könnte, lässt sich in Kleidung und andere Textilien integrieren und funktioniert unter Wasser sowie bei unterschiedlichsten Witterungsbedingungen. Der Clou: Sie kann im Gegensatz zu gewöhnlichen Sensoren in Textilien und textilbasierten Schaltern nicht versehentlich aktiviert werden. "Durch die Integration der Technologie in Alltagskleidung könnten Menschen mit Computern, Smartphones, Uhren und anderen vernetzten Geräten interagieren und ihre Kleidung in eine tragbare Mensch-Computer-Schnittstelle verwandeln", erklärt Denys Makarov vom HZDR.

Die Technologie könnte in Bereichen wie Temperatur- oder Sicherheitskontrollen für Spezialkleidung, in Spielen oder in interaktiver Mode eingesetzt werden – beispielsweise, indem die Nutzer mit einfachen Gesten LEDs oder andere in die Textilien eingebettete Leuchtmittel steuern. Eine weitere Anwendungen wäre etwa ein funktionelles Armband, das die Navigation in einer Virtual-Reality-Umgebung ermöglicht. "Es ist das erste Mal, dass waschbare magnetische Sensoren unauffällig in Textilien integriert wurden, um sie für Mensch-Computer-Interaktionen zu nutzen", resümiert Niko Münzenrieder von der Freien Universität Bozen, die ebenfalls an den Projekt beteiligt ist.

Linka/Studien

cdi/pm

Dieses Thema im Programm:MDR AKTUELL | MDR AKTUELL | 31. Dezember 2024 | 17:47 Uhr

Kommentare

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part vor 3 Wochen

Mir würde es schon reichen, wenn ich die Bekleidung, die ich bevorzuge, in Einzelhandel in D oder Versandhandel in Europa vorfinden würde. Stattdessen wird nur noch angeboten, was bestimmte Gruppen auf der Arbeit und in der Freizeit bevorzugen, durchweg in der Herrenmode. Ich bin daher darauf angewiesen, meine Modevorstellungen aus Fernost einfliegen zu lassen, nicht wegen des Preises, nein, weil ich sie hier nicht bekomme, obwohl nicht alles Gold ist. Eigentlich schade, dass ganze BWL-Studiengänge und jetzt Manager noch nicht gerafft haben, worauf es ankommt, selbst schuld, wenn man sich diktieren lässt, was man einzukaufen hat.

Der Pegauer vor 3 Wochen

Solche Klamotten würde ich niemals anziehen. Mir reicht es schon, wenn Computer oder Smartphone ein Eigenleben entwickeln und Dinge tun, um die ich sie nicht gebeten habe.

MDR-Team vor 3 Wochen

Hallo @Shantuma, smarte Kleidung bietet mehr als nur Spielerei – sie kann in Medizin, Sport oder Sicherheit echten Nutzen bringen, etwa durch Vitaldatenerfassung oder Warnfunktionen. Natürlich bleibt Wärmeerhalt die Hauptfunktion von Kleidung, doch innovative Textilien können zusätzliche Vorteile bieten. Ob sie ökologisch sinnvoll sind, hängt von Herstellung und Nutzung ab. Entscheidend ist der konkrete Einsatzzweck. Liebe Grüße

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