Kongress der Virologinnen und VirologenDeutsche Top-Coronavirus-Experten stellen sich Ihren Fragen
Wie kam Sars-CoV-2 in die Welt, wohin entwickelt sich das Virus und wie werden wir es wieder los? Diese und weitere Fragen beantworten Drosten, Eckerle, Ciesek und Co. am Freitagabend ab 19:30 Uhr hier im Livestream.
Überall Fachbegriffe und äußerst komplizierte Themen: Bei medizinischen Fach-Kongressen ist die Öffentlichkeit normalerweise außen vor. Doch im Fall der Virologie ist gerade gar nichts normal. Mitten in der Corona-Pandemie schaut die ganze Welt auf diese Disziplin. Deshalb ist das große Finale der diesjährigen, digital stattfindenden Virologie-Fachtagung auch eine Veranstaltung, die sich ausdrücklich an alle Interessierten richtet, ganz unabhängig vom Fachwissen, sagt Kongresspräsident Professor Thomas Schulz. Der Virologe forscht an der Medizinischen Hochschule in Hannover. "Der Gedanke ist, dass wir als Virologen, die ja an Universitäten oder Forschungsinstituten mit öffentlichen Geldern forschen, dass wir eine Verpflichtung haben, der Öffentlichkeit gegenüber darzustellen, was wir hier machen und die Gelegenheit geben, Fragen zu stellen." Und diese Fragen, die die MDR WISSEN-User im Vorfeld gestellt haben, wurden am Freitagabend beantwortet.
Was wissen wir über Corona und wohin entwickelt sich das Virus?
Denn obwohl Virologinnen und Virologen seit Beginn der Pandemie quasi Dauergäste in den Medien seien, könnten zum Beispiel die Runden in den Talkshows kaum zufriedenstellende, wissenschaftliche Antworten liefern. Dort gehe es ohnehin mehr um politische Fragen, weniger um fachliche Erklärungen. "Bei diesem Meeting geht es jetzt darum, dass wird den letzten Stand der Wissenschaft versuchen, darzustellen."
Egal, ob es zum Beispiel um Impfstoffe, LongCovid oder das Infektionsgeschehen bei Kindern geht, auf dem Podium, findet sich jemand mit Expertise. Virologie-Professor Schulz übernimmt selbst die Moderation der Diskussion, die den Titel "SARS-CoV-2 Woher kommt es? Wohin geht es?" trägt. Rechnet er damit, dass alles harmonisch abläuft oder könnte es auch Streit geben? Das kommt ganz auf die Fragen an, sagt er. Einige ließen sich sehr eindeutig beantworten, aber bei weitem nicht alle. "Da gibt's solche Fragen: Wie wird sich das Virus in der Zukunft entwickeln? Da kann man unterschiedlicher Meinung sein. Trotzdem ist es für die Öffentlichkeit interessant, mitzukriegen, warum manche Leute das unterschiedlich einschätzen."
Jahrzehntelange Forschung an Coronaviren zahlt sich aus
Auf dem Podium werden zum einen die Mitglieder des Vorstands der Gesellschaft für Virologie sitzen und zusätzlich drei ausgewiesene Fachleute für Coronaviren, sagt Schulz. Einer davon ist wohl mittlerweile jedem ein Begriff: Charité-Virologe Christian Drosten forscht seit rund 20 Jahren in diesem Bereich. Die zweite Corona-Expertin wird Isabella Eckerle von der Uniklinik in Genf sein, die sich besonders mit Kindern beschäftigt. Der dritte Name in der Reihe ist dagegen weniger bekannt: John Ziebuhr, Direktor des Instituts für Virologie an der Uniklinik Gießen.
Thomas Schulz sagt über seinen Kollegen: "John Ziebuhr ist jemand, der seit mehr als drei Jahrzehnten an Coronaviren arbeitet und ein klassisches Beispiel dafür, wie die sorgfältige, ganz systematische Beschäftigung mit den Grundlagen der Vermehrung dieser Viren jetzt Früchte trägt."
Arbeiten wie diese haben es erst möglich gemacht, dass schon ein Jahr nach Ausbruch ein Ende der Pandemie zu erahnen ist - wie weit entfernt es noch liegt, das müssen heute Abend die Fachleute auf dem Podium bewerten.
(kie)
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