Ein gelber Pilz
Feuerschuppiger Saftling (Hygrocybe intermedia). Bildrechte: imago images/imagebroker

Rote ListeFeuerschuppiger Saftling und über 100 weitere Pilze weltweit gefährdet

27. März 2025, 17:20 Uhr

Feuerschuppiger Saftling heißt ein Wiesenpilz, der auch in Sachsen vorkommt. Er und über 100 weitere Pilze stehen jetzt auf der Roten Liste der weltweit gefährdeten Arten. Doch ohne sie kranken die Ökosysteme.

von MDR WISSEN

Die Weltnaturschutzunion (IUCN) hat weitere 500 Pilzarten erstmals auf ihre Verbreitung hin untersucht. Die Ergebnisse sind ernüchternd: Mehr als 100 davon sind gefährdet. Neu auf der Roten Liste der weltweit bedrohten Arten in der Kategorie "gefährdet" steht jetzt auch der in Sachsen vorkommende Feuerschuppige Saftling (Hygrocybe intermedia).

Auch in Sachsen beheimatet

Ein gelber Pilz
Dem scharlach- bis orangerot gefärbten Hut verdankt der Feuerschuppige Saftling seinen Namen. Bildrechte: imago images/imagebroker

Der Pilz, der außer in Sachsen auch im Taunus vorkommt, ist in Deutschland bereits als gefährdet eingestuft. Seinen Namen hat der Feuerschuppige Saftling wegen seines scharlach- bis orangerot gefärbten Hutes, der bis zu sechs Zentimeter Durchmesser erreicht. Wegen seiner trockenen Hutoberfläche wird er auch als Trockener Saftling bezeichnet. Der Pilz ist zwar essbar aber kein klassischer Speisepilz. Aufgrund seiner Seltenheit und Gefährdung sollte er unbedingt geschont werden.

Nach Angaben des Pilz-Forschers Alexander Karich von der Universität Dresden, steht der Feuerschuppige Saftling unter besonderem Schutz. Der Lebensraum des Wiesenpilzes sei durch immer neue Wohn-, Industrie- und Agrarflächen immer weiter geschrumpft. Zudem setzten ihm Nährstoffe zu, die aus landwirtschaftlichen Flächen ablaufen, so Karich.

Gefahr durch Abholzungen

Nach Angaben der IUCN sind in anderen Regionen der Welt viele Pilzarten durch Abholzungen von Wäldern gefährdet. Für IUCN-Generaldirektorin Grethel Aguilar bilden Pilze die "Grundlage gesunder Ökosysteme". Der Naturschutzbund Deutschland (Nabu) beschreibt sie als "Ernährer des Waldes". Tatsächlich zersetzten Pilze Holz, Blätter und Früchte. Sie führen die Nährstoffe in den Boden zurück, wo sie Pflanzen und Tieren erneut zur Verfügung stehen. Die Zahl der Pilzarten auf der Roten Liste der bedrohten Arten hat nach Angaben der IUCN mittlerweile die Marke von 1.000 überschritten. Weltweit gibt es aktuell 155.000 bekannte Pilzarten.

Links/Studien

dpa (dn)

Dieses Thema im Programm:MDR SACHSEN - Das Sachsenradio | 21. März 2025 | 12:20 Uhr

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