Sightseeing-Highlights Erfurt: Die 10 spannendsten Sehenswürdigkeiten
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05. September 2024, 12:39 Uhr
Zu den beliebtesten Sehenswürdigkeiten in Erfurt zählen die Krämerbrücke, der Dom oder der egapark. Die Landeshauptstadt von Thüringen hat aber noch viel mehr spannende Ausflugsziele zu bieten: das einzigartige jüdisch-mittelalterliche Welterbe, Plastiken von KiKA-Figuren, ein Museum von Weltrang über die Geschichte des Gartenbaus – und natürlich jede Menge Kunst, Architektur und Geschichte. Das sind unsere Tipps für einen Ausflug nach Erfurt:
Inhalt des Artikels:
- Der Klassiker: Flanieren auf der Krämerbrücke
- Der Domplatz: Historische Architektur entdecken
- Zitadelle Petersberg: Die Stadtkrone Erfurts
- Alte Synagoge: Museum, Erfurter Schatz und jüdisches Erbe
- Der Egapark: Rekordhalter in Sachen Grün
- Angermuseum: Kunst, Schmuck und Möbel bewundern
- Fischmarkt: Kunst und Architektur mitten in der Stadt
- Figuren des KiKA: Auf Entdeckungsreise mit der Familie
- Augustinerkloster: Auf den Spuren von Martin Luther
- Gedenk- und Bildungsstätte Andreasstraße: Erinnerung an die DDR
Der Klassiker: Flanieren auf der Krämerbrücke
Die längste durchgehend mit Häusern bebaute Brücke Europas und Wahrzeichen der Stadt Erfurt muss man unbedingt besucht haben. Aufgrund von wiederholten Bränden wurde die Krämerbücke im Jahr 1325 als steinerner Neubau realisiert. Nachdem ursprünglich 64 schmale Häuser die Brücke begrenzten, sind heute nach Renovierungen, Neuerrichtungen und Gebäudevereinigungen 32 Häuser übriggeblieben und zum Großteil im Besitz der Stadt.
Im Haus 31 lässt sich eine Dauerausstellung über die Geschichte der Brücke besuchen, mit restaurierter Wohnstube und Kellerräumen mit "Guckloch" auf den Fluss Gera. Auf der Brücke selbst lässt es sich wunderbar Eis schlecken und Kunstwerke aus Glas, Keramik oder Holz betrachten. Nach dem Überqueren der Brücke sollten Sie sich unbedingt noch Zeit nehmen, um den restlichen Teil der mittelalterlichen Altstadt anzusehen. Erfurt besitzt nämlich einen der ältesten und am besten erhaltenen mittelalterlichen Stadtkerne Deutschlands.
Der Domplatz: Historische Architektur entdecken
Ein weiterer Klassiker ist der Domplatz: Das einzigartige Ensemble aus gotischer Severikirche und Erfurter Dom in Kombination mit den 70 Domstufen bietet einen ikonischen Anblick. Auf dem Domplatz selbst können Sie das in der Regel geschäftige Treiben verfolgen, den ältesten Brunnen Erfurts, den Minervabrunnen, begutachten oder den 18 Meter hohen Erthal-Obelisken bestaunen.
Eingebettet ist der Domplatz von den zwei monumentalen Kirchen, der Zitadelle Petersberg und den in Erfurt so typischen gedrungenen, gut erhaltenen Fachwerkhäusern.
Zitadelle Petersberg: Die Stadtkrone Erfurts
Ursprünglich als sogenannte Zwingburg im neuitalienischen Stil errichtet, galt die Festung Petersberg lange als uneinnehmbar. Sie wurde allerdings trotzdem unter anderem von den Franzosen unter Napoleon erobert und von den Preußen übernommen. Die durchaus große militärische Bedeutung und Besonderheit der Festung erklärt eine Ausstellung im Kommandantenhaus.
Heute wird die Zitadelle vielseitig genutzt: als Jugendtreff, vom Landesamt für Denkmalpflege, Bundesarbeitsgericht und auch Wohn- und Bürogebäude finden hier ihren Platz. Aber auch ein Folklore-Ensemble hat sich hier angesiedelt, und Besucher*innen freuen sich über die Park- und Grünflächen und einen der schönsten Blicke über die Altstadt Erfurts.
Alte Synagoge: Museum, Erfurter Schatz und jüdisches Erbe
Inmitten Erfurts wundervoller Altstadt findet sich ein weiteres Highlight: Die Alte Synagoge ist die älteste erhaltene Synagoge Europas. Seit 2009 befindet sich in ihr ein Museum, indem man einen Einblick ins wache Geistesleben des Mittelalters in Erfurt kriegt, eine Dokumentation der Baugeschichte der Synagoge und den jüdischen Schatz von Erfurt. Dieser umfangreiche Fund wurde wahrscheinlich 1349 während der Pestprogrome versteckt und erst zufällig im Jahre 1998 wiederentdeckt.
Zusammen mit der Alten Synagoge sind auch das jüdische Ritualbad – die Mikwe – und das seit dem 13. Jahrhundert jüdisch bewohnte Steinerne Haus seit 2023 Teil des UNESCO-Weltkulturerbe. Die leidvolle Geschichte der jüdischen Gemeinde des Mittelalters in Erfurt kann in Führungen nachvollzogen werden.
Der Egapark: Rekordhalter in Sachen Grün
Was kann man Schöneres machen als in der "Blumenstadt" Erfurt die Natur zu genießen? Ganz besonders gut geht das im egapark. Diese ehemalige Stadtfestungsanlage im Südwesten der Stadt wurde bereits ab 1885 als Grünanlage umfunktioniert und war auch in der DDR regelmäßiger Veranstaltungsort der "Internationalen Gartenbauausstellung" (iga) – die größte und bedeutendste dieser Art seinerzeit im Ostblock.
Heute ist im Besonderen der Besuch mit Kindern zu empfehlen: Sie finden hier den größten Spielplatz Thüringens, einen Aussichtsturm, eine Sternwarte und das einzige Gartenbaumuseum Deutschlands. Auch für das größte zusammenhängende Blumenbeet Europas mit 6.000 Quadratmetern ist der egapark Rekordhalter.
Angermuseum: Kunst, Schmuck und Möbel bewundern
Auf diesem senfgelben prunkvollen Barockbau am Anger befindet sich der große Schriftzug "Kunstmuseum". Dieses Versprechen weiß das Angermuseum auch einzuhalten: An dem früheren Standort der öffentlichen Waage, um Handelswaren verzollen zu können, finden sich heute auf drei Etagen zahlreiche Gemälde, Schmuck, Keramik-Erzeugnisse und Möbel. Auch von außen ist der Anblick des prachtvollen Barockbaus sehenswert.
Fischmarkt: Kunst und Architektur mitten in der Stadt
Am Fischmarkt gibt es viel interessante Kunst und Architektur zu entdecken: Im Rathaus, errichtet im neugotischen Stil, lassen sich Wandgemälde betrachten, die von Sagen erzählen. Am Platz selbst können zahlreiche verzierte Bürgerhäuser von reichen Waidhändlern entdeckt werden, hier lohnt sich besonders der Blick auf die Fassaden. Die figurenreichen Verzierungen reichen von griechischem Musen, die die Wochentage repräsentieren, über die Darstellung der Haupttugenden bis hin zu der Darstellung der fünf Sinne.
Ein interessanter Fakt rankt sich um die Römerfigur in der Mitte des Platzes. Diese ist nämlich nicht, wie sonst üblich einfach "nur" eine Rolandstatue, sondern die mit den Insignien der römischen Republik versehene Darstellung eines römischen Kriegers. Die Sehenswürdigkeit ist Ausdruck des Drängens der Bürger der Stadt, eine freie Reichsstadt zu sein mit mehr politischer Selbstständigkeit. Denn obwohl Erfurt seit eh und je eine wichtige militärisch-strategische Station war und auch florierenden Handel vorweisen konnte, ist dies der Stadt verwehrt geblieben.
Figuren des KiKA: Auf Entdeckungsreise mit der Familie
Eine besonders schöne Art, mit Kindern die Stadt Erfurt zu erkunden, stellen die Figuren des KiKA dar. Zahlreiche kultige Figuren, wie zum Beispiel Bernd, das Brot, das Sandmännchen, Pittiplatsch, Tabaluga, das Kikaninchen, die Maus und der Elefant oder Käpt'n Blaubär und Hein Blöd können beim Rundgang durch die Innenstadt entdeckt werden. Die Idee, Figuren in der Stadt, in der der KiKA seinen Sitz hat, zu verteilen, ist 2007 zum zehnjährigen Bestehen des Programms entstanden. Seitdem kommen immer wieder neue Figuren dazu.
Augustinerkloster: Auf den Spuren von Martin Luther
Dass Erfurt eine wunderbare Stadt ist, um mittelalterliche Architektur zu erleben, ist in den meisten Empfehlungen bereits deutlich geworden. Erfurt war aber auch Heimat für den Menschen, dessen Wirken in der Geschichte allgemeinhin als Marker für das Ende des Mittelalters gesehen wird. Martin Luther ist im Jahre 1505 dem Evangelischen Augustinerkloster beigetreten, manche sagen, weil er eine Lebenskrise bewältigen wollte. Im Kloster kann man auch heute noch die "Lutherzelle" – sein Wohnquartier – im Rahmen der Dauerausstellung "Bibel-Kloster-Luther" besuchen. Das ehemalige Kloster dient heute als Veranstaltungsort, Luther-Gedenkstätte und Herberge für Pilgerer.
Gedenk- und Bildungsstätte Andreasstraße: Erinnerung an die DDR
Das ehemalige Gefängnis des Ministeriums für Staatssicherheit in der Andreasstraße ist heute ein besonderer Ort des Gedenkens: Im Spannungsfeld zwischen Widerstand und Unterdrückung oder auch Unterdrückung und Befreiung wird die Geschichte der DDR aus sehr spannenden Gesichtspunkten beleuchtet. Die Dauerausstellung "Haft – Diktatur – Revolution" verhandelt dies kreativ erzählt mithilfe von Videoclips und Comics. Die Gedenk- und Bildungsstätte bietet auf drei Etagen vielseitige historische Aufarbeitung in multimedialen Formaten.
Eigenrecherche von MDR KULTUR
Dieses Thema im Programm: MDR FERNSEHEN | MDR THÜRINGEN JOURNAL | 15. Juni 2024 | 19:00 Uhr