Ausblick von der Eisbrücke zum Schloss Burgk im Schnee
Schloss Burgk diente als Kulisse für das Märchen "Die goldene Gans" und zeigt sich auch im Winter von seiner märchenhaftesten Seite. Bildrechte: IMAGO / imagebroker

Märchenzeit 15 märchenhafte Drehorte für Filme in Thüringen

18. Dezember 2024, 04:00 Uhr

Zu Weihnachten und an den Feiertagen kommt niemand an ihnen vorbei: Märchen. Einige Märchenfilme wurden sogar in Thüringen gedreht, denn der Freistaat bietet die perfekte Kulisse mit seinen finsteren Wäldern, mittelalterlichen Burgen und prachtvollen Schlössern. Filmfans können sich beispielsweise im Hennebergischen Museum Kloster Veßra auf die Spuren von "Die kleine Hexe" oder "Die goldene Gans" begeben oder die Originalschauplätze anderer Filme wie "Luther" entdecken: Wir stellen Ihnen 15 spannende Ziele für einen Ausflug im Winter vor:

Märchen

"Rotkäppchen" (2005): Freilichtmuseum Hohenfelden

In der ZDF-Verfilmung von "Rotkäppchen" aus dem Jahr 2005 wird das Grimm'sche Original auf fesselnde Weise neu interpretiert. Die elfjährige Leonie (Kathleen Frontzek) fährt nur widerwillig mit ihren Eltern und dem kleinen Bruder übers Wochenende zur Großmutter. Nach einer Autopanne verirrt sich das Mädchen im Wald und gelangt zu einem Höhleneingang. Hier beginnt eine spannende Zeitreise, auf der Leonie von der Gegenwart ins Märchenland katapuliert wird und dort zum Rotkäppchen wird. Von nun an nimmt das Märchen der Gebrüder Grimm, so wie wir es kennen, seinen Lauf.

Die 11-jährige Kathleen Frontzek (l.) als Rotkäppchen (Leonie), Rebecca Immanuel (M.) als Rotkäppchens und Leonies Mutter und Frank Stieren als Leonies Vater und Verehrer von Rotkäppchens Mutter
Die Dreharbeiten für den Märchenfilm "Rotkäppchen" (2005) im Freilichtmuseum Hohenfelden Bildrechte: picture-alliance/ ZB | Martin Schutt

Gedreht wurde diese moderne und humorvolle Version des altbekannten Klassikers neben der Sächsischen Schweiz auch an einem märchenhaft anmutenden Ort in Thüringen: dem Freilichtmuseum Hohenfelden. Ein Ausflug dorthin fühlt sich etwas wie die Zeitreise an, auf die sich auch das Rotkäppchen im Film begibt. Das Museum präsentiert nämlich eine Vielzahl von historischen Gebäuden, darunter Bauernhäuser, eine Dorfschmiede, ein Brauhaus, Scheunen und Werkstätten, die aus verschiedenen Epochen stammen und bis ins 17. Jahrhundert zurückreichen. Die authentisch eingerichteten Räume bieten einen Einblick in das Leben und die Traditionen der Menschen in vergangenen Zeiten. Besucherinnen und Besucher können handwerkliche Vorführungen erleben, an Workshops teilnehmen und die vielfältigen Ausstellungen erkunden, die sich mit Themen wie Landwirtschaft, Handwerk und Brauchtum beschäftigen.

Das Freilichtmuseum ist zudem nicht nur ein Ort des Lernens, sondern auch ein schöner Ort zum Entspannen und Genießen der Natur. Mit seinen weitläufigen Grünflächen und schattigen Plätzen ist es ideal für Familienausflüge und bietet regelmäßig Veranstaltungen und Feste, die die Kultur und Traditionen der Region lebendig werden lassen.

Bick auf eine Burgruine in einer weiten Hügellandschaft. 30 min
Bildrechte: MITTELDEUTSCHER RUNDFUNK

"Hänsel und Gretel" (2006): Thüringer Wald

Die Verfilmung von "Hänsel und Gretel" aus dem Jahr 2006, die unter der Regie von Anne Wild entstand, ist eine sehr düstere Adaption des Märchenklassikers und kommt somit dem Original der Gebrüder Grimm sehr nahe. Das Geschwisterpaar Hänsel (Johann Storm) und Gretel (Nastassja Hahn) wird von den Eltern im Wald ausgesetzt. Dort treffen sie auf die menschenfressende böse Hexe (Sibylle Canonica).

Filmszene aus "Hänsel und Gretel", die Kinder halten sich an der Hand und laufen durch den Wald.
In dieser "Hänsel und Gretel"-Verfilmung verirren sich die Geschwister im Thüringer Wald. Bildrechte: MIDEU Films GmbH

Der im Film iszenierte Märchenwald ist kein geringerer als der Thüringer Wald. Die Verwendung dieser natürlichen Kulisse verleiht dem Film eine authentische Atmosphäre und lässt die Zuschauer in die geheimnisvolle Welt des Märchens eintauchen. Anders als Hänsel und Gretel werden Sie sich bei einem Ausflug allerdings nicht verlaufen: Die Region rund um den Thüringer Wald bietet zahlreiche gut ausgeschilderte Wanderwege, die durch zauberhafte Landschaften führen, die direkt aus einem Märchenbuch stammen könnten.

Gedreht wurde im Frühjahr 2005 außerdem in Orten wie Elgersburg, Friedrichroda, Georgenthal, Manebach, Mühlberg, Schnepfenthal und Tambach-Dietharz.

"Die goldene Gans" (2013): Schloss Burgk, Tambach-Dietharz, Kloster Veßra

Der Märchenfilm "Die goldene Gans" aus dem Jahr 2013 folgt der Geschichte eines einfachen, gutherzigen Jungens namens Till (Jeremy Mockridge), der von allen nur "der Dümmling" genannt wird. Er findet eine magische Gans, mit der er unglaubliche Abenteuer erlebt. Das Tier bringt ihm nicht nur Reichtum, sondern auch die Fähigkeit, die Herzen der Menschen zu vereinen.

Bei Dreharbeiten für das Märchen «Die goldene Gans» der Gebrüder Grimm 2013 auf Schloss Burgk steht Jeremy Mockridge mit der Gans Agate vor der Kamera.
Im Film "Die goldene Gans" stehen Jeremy Mockridge und die Gans Agate vor der Kamera. Bildrechte: picture alliance / dpa | Martin Schutt

Die im Film gezeigten Fachwerkhäuser, in denen Till mit seinen beiden Brüdern Paul (Roland Schreglmann) und Peter (Florian Beyerbach) lebt, befinden sich im Hennebergischen Freilichtmuseum in Kloster Veßra. Die abenteuerlichen Waldaufnahmen des Films wurden in den Wäldern rund um Tambach-Dietharz gedreht, am Nordhang des Thüringer Walds. Auch die malerische Kulisse von Schloss Burgk diente als Drehort: die erstmals im 14. Jahrhundert urkundlich erwähnte Anlage ist die perfekte Renaissance-Kulisse und trägt so zur märchenhaften Atmosphäre der Geschichte bei. Im Königsschloss leben König Eduard (Ingo Naujoks), seine Schwester Edeltraud (Ulrike Krumbiegel) und die traurige Prinzessin Luise (Jella Haase).

Das Prunkzimmer, Schlafkabinett aus der Zeit des Barock mit Bettalkoven im Schloss Burgk an der Saale
Im Prunkzimmer von Schloss Burgk wurde der Märchenfilm "Die goldene Gans" verfilmt. Bildrechte: imago/Steve Bauerschmidt
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"Rapunzel oder der Zauber der Tränen" (1988): Schloss Reinhardsbrunn

"Rapunzel oder Der Zauber der Tränen" ist eine DEFA-Märchenverfilmung von Regisseurin Ursula Schmenger aus dem Jahr 1988, in der die bekannte Geschichte vom im Turm gefangenen Rapunzel zum ersten Mal verfilmt wurde. Die Liebe zwischen der schönen Rapunzel und dem jungen Prinzen widersteht darin allen Intrigen der bösen Stiefmutter. Mithilfe des Zaubers der Tränen finden Rapunzel und der Prinz schlussendlich zueinander.

Sylvia Wolff (Rapunzel, li.); Dirk Schoedon (Prinz Matthias, re.) im Märchenfilm "Rapunzel"
Rapunzel (Sylvia Wolff) und Prinz Matthias (Dirk Schoedon) bei den Dreharbeiten zum Film. Bildrechte: MDR/DRA/Jörg Erkens

Die majestätischen Hofszenen des Films wurden auf Schloss Reinhardsbrunn in Friedrichroda gedreht. Das einstige Jagdschloss des Herzogtums Sachsen-Coburg und Gotha wurde 1828 im neogotischen Stil erbaut und beeindruckt durch das für damalige Zeiten hochmoderne Glasdach der Schlosskapelle. Seit der Hotelbetrieb im Oktober 2001 eingestellt wurde, steht das stark sanierungsbedürftige Schloss leer. Bis der Freistaat Thüringen ein Sanierungs- und Nutzungskonzept erarbeitet hat, kann der Zauber des Schlosses nur bei Führungen ergründet werden. Der schönste Weg nach Reinhardsbrunn führt über Gleise: Die historische Thüringerwaldbahn zuckelt gemütlich von Gotha bis in den Thüringer Wald.

Verschneites Schloss umringt von Bäumen
Schloss Reinhardsbrunn in Friedrichroda bot die ideale Kulisse für den DDR-Märchenfilm "Rapunzel oder der Zauber der Tränen". Bildrechte: IMAGO / Bild13
mittelalterliche Burgruine von Oben. 1 min
London in Thüringen: Auf der Burgruine Hanstein wurde 2013 "Der Medicus" gedreht. Bildrechte: Mitteldeutscher Rundfunk
1 min

Do 05.09.2024 16:28Uhr 00:51 min

Rechte: MITTELDEUTSCHER RUNDFUNK

Video

Filme für Kinder und Jugendliche

"Die kleine Hexe" (2018): Heldrungen, Erfurt, Kloster Veßra

"Die kleine Hexe" ist ein deutscher Familienfilm des Regisseurs Michael Schaerer aus dem Jahr 2018, der auf dem gleichnamigen Kinderbuch von Otfried Preußler basiert. Die Geschichte folgt einer jungen Hexe, die erst 127 Jahre alt ist und sich wünscht, eine gute Hexe zu werden. Um dies zu erreichen, muss sie verschiedene Prüfungen bestehen und lernen, was es bedeutet, verantwortungsvoll mit ihren Kräften umzugehen.

Karoline Herfurth als die kleine Hexe mit Rabe Abraxas
Schauspielerin Karoline Herfurth als die "kleine Hexe" mit Rabe Abraxas. Bildrechte: picture alliance/Walter Wehner/Studiocanal GmbH/Claussen+Putz Film/dpa

Neben verschiedenen Drehorten in der Hexenhochburg schlechthin, dem Harz, wurde für "Die kleine Hexe" auch in Thüringen gedreht. Nicht nur im Studiopark KinderMedienZentrum in Erfurt, dem größten zusammenhängenden Studiokomplex Thüringens, sondern auch an historischen Orten wie dem Gutshaus von Bismarck im Dörfchen Heldrungen im thüringischen Kyffhäuserkreis. Neben Erfurt und Heldrungen bietet auch das pittoreske Fachwerkensemble des sechs Hektar großen Freilichtmuseums in Kloster Veßra eine atemberaubende Kulisse.

Fachwerkbauten und Klosterruine im Hennebergisches Museum Kloster Veßra im Winter
Historische Fachwerkhäuser und die Klosterruine im Hennebergischen Museum Kloster Veßra. Bildrechte: IMAGO / imagebroker

"Rubinrot" (2013), "Saphirblau" (2014), "Smaragdgrün" (2016): Mühlhausen und Eisenach

Die erfolgreiche Fantasy-Trilogie der Bestseller-Autorin Kerstin Gier, "Liebe geht durch alle Zeiten", besteht aus den Büchern "Rubinrot" (2009), "Saphirblau" (2010) und "Smaragdgrün" (2010). Protagonistin der Romane ist Gwendolyn Shepherd, die das "Zeitreisegen" geerbt hat. Gwendolyn reist durch verschiedene Epochen, während sie versucht, die Geheimnisse ihrer Familie zu entschlüsseln und sich mit anderen Zeitreisenden, insbesondere dem charmanten Gideon de Villiers, auseinanderzusetzen. Die Handlung ist geprägt von Intrigen, Freundschaft, Liebe und dem Kampf gegen dunkle Mächte.

Szene aus der Romanverfilmung "Smaragdgrün"
Einige der geheimnisvollen Orte im Fantasy-Film "Smaragdgrün" finden Sie in Thüringen. Bildrechte: Concorde Filmverleih

Die Fantasy-Kinofilme wurden unter anderem auf der Wartburg in Eisenach gedreht. Im Film "Rubinrot" aus dem Jahr 2013 wurde der beeindruckende Festsaal der Burg zum "Drachensaal" umfunktioniert. Unweit von Eisenach befindet sich mit Mühlhausen ein weiterer Drehort der Edelsteintrilogie. Mehrere Szenen entstanden im mittelalterlichen Rathaus der Stadt. Insbesondere die Täfelung und Wandmalereien in der Ratsstube, die im Film das Kaminzimmer ist, sollten Rubinrot-Fans aus dem Film bekannt vorkommen. Die alte Kanzlei wird zum Krankenzimmer umfunktioniert und die Pförtnerloge im Film als Eingang des Geheimbundes in London inszeniert.

Das Mühlhäuser Rathaus selbst ist ein architektonisches Juwel und hat eine lange Geschichte, die bis ins Mittelalter zurückreicht. Es ist bekannt für seine schönen Fassaden und den charakteristischen Turm. Die Wahl dieses Ortes für die Dreharbeiten der Edelstein-Filme trägt so zum Charme der Trilogie bei, da die Geschichte in einer fantastischen Welt spielt, die dennoch historische Elemente integriert.

Das Reichsstädtische Archiv Mühlhausens
Das Reichsstädtische Archiv Mühlhausens ist einer der Drehorte des Films "Rubinrot". Bildrechte: MITTELDEUTSCHER RUNDFUNK

"Die Schule der magischen Tiere 2" (2022): Erfurt und Bad Lobenstein

"Die Schule der magischen Tiere 2" von Regisseur Sven Unterwaldt ist die Fortsetzung des beliebten Films, der auf der Kinderbuchreihe von Margit Auer basiert. In diesem Teil kehren die Schüler der Wintersteinschule zurück. Die Geschichte dreht sich erneut um die magischen Tiere, die den Kindern als besondere Freunde und Helfer bei ihren Abenteuern zur Seite stehen.

Im Rahmen der Dreharbeiten verwandelte sich der Erfurter Fischmarkt zur magischen Filmkulisse. Gedreht wurde unter anderem im Erfurter Rathaus, dessen Treppenhaus sich unter der Regie von Sven Unterwaldt für einen Tag in den Flur der Wintersteinschule verwandelte.

Treppenhaus im Rathaus Erfurt
Das Hinterhaus des Erfurter Rathauses verzauberte den Regisseur der "Schule der magischen Tiere 2". Bildrechte: MITTELDEUTSCHER RUNDFUNK

Außerdem werden Sie im Film das Kulturhaus von Bad Lobenstein entdecken können, dessen Festsaal kurzum zur Aula der Schule umfunktioniert wurde.

Internationale Spielfilme

"Luther" (2003): Erfurt und Eisenach

Der historische Spielfilm "Luther" ist eine deutsch-US-amerikanische Koproduktion von Eric Till aus dem Jahr 2003. Der Film erzählt die Lebensgeschichte von Martin Luther (Joseph Fiennes) und seine Entwicklung vom selbstzweiflerischen Mönch zum großen Reformator der Kirche.

Szene aus dem Film "Luther" mit Joseph Fiennes in der Hauptrolle.
Joseph Fiennes als Reformator im Film "Luther". Bildrechte: MDR/ARD Degeto

Die Dreharbeiten zum Film fanden am authentischen Wohnort des Reformators statt, dem Augustinerkloster in Erfurt. Hier trat Luther am 17. Juli 1505 dem Orden bei und lebte bis 1511 als Augustinermönch im Kloster. Im Film sieht man unter anderem die Klosterfenster, die Luther während seiner Zeit in Erfurt unendliche Male selbst betrachtet haben muss, den historischen Kreuzgang und den Klostergarten.

Und natürlich darf auch die Wartburg in Eisenach als Filmkulisse und historischer Ort der Reformation nicht fehlen. Allerdings wurde der große Saal im ersten Stock dank Setdesign zur Bischöflichen Residenz in Worms umfunktioniert.

Die Wartburg im Winter
Der Kinofilm "Luther" (2003) ist eines der größten internationalen Filmprojekte über das Leben Martin Luthers. Gedreht wurde auf der Wartburg. Bildrechte: Wartburgstiftung

"Brimstone" (2016): Mühlhausen

Der Western-Thriller "Brimstone" von Martin Koolhoven ist eine niederländische Produktion aus dem Jahr 2016. Erzählt wird die Geschichte von Liz, einer stummen Frau im Wilden Westen, die von einem fanatischen Prediger verfolgt wird. In vier Kapiteln enthüllt der Film ihre schmerzhafte Vergangenheit.

Gedreht wurde das Epos über Schuld und Vergeltung im ausgehenden 19. Jahrhundert für zehn Tage in Mühlhausen, das kurzum in die weite Landschaft des Wilden Westens verwandelt wurde. Der dortige Ex-Truppenübungsplatz am Forstberg glich nämlich aufgrund des ausbleibenden Regens einer Wüstenlandschaft im mittleren Westen Amerikas und bot somit die ideale Kulisse.

Guy Pearce als The Reverend in einer Szene des Films "Brimstone"
Schauspieler Guy Pearce in einer Szene des Westerns "Brimstone" Bildrechte: Kinostar/dpa

"Astrid" (2018): Schloss Altenburg

Der dänisch-schwedische Kinofilm "Astrid" aus dem Jahr 2018 erzählt die Geschichte der weltberühmten Kinderbuchautorin Astrid Lindgren. Der Fokus von Regisseurin Pernille Fischer Christensen liegt auf den jungen Jahren (1925-1930) der zu diesem Zeitpunkt noch unbekannten Schriftstellerin, die von Alba August und Maria Fahl Vikander gespielt wird.

Teile des Films wurden im Residenzschloss in Altenburg gedreht. Die verschiedenen Teile des Gebäudes stammen aus zahlreichen Epochen und machen das Schloss somit zur idealen Kulisse für Film- und Fernsehproduktionen. In der Verfilmung von "Astrid" ist neben dem Festsaal des Residenzschlosses auch der Marstall eine wichtige Kulisse. Hier spielen die Szenen der Zeitungsredaktion. Weitere Drehorte sind ein Salon des Prinzenpalais sowie ein historischer Fleischerladen, der im Film zum Friseursalon umgebaut wurde.

Schloss Altenburg im Winter
Schloss Altenburg diente als Kulisse im Film "Astrid" über das Leben der Autorin Astrid Lindgren. Bildrechte: IMAGO / Steve Bauerschmidt

Deutsche Spielfilme

"Der Medicus" (2013): Burg Hanstein, Bornhagen

"Der Medicus" ist ein Film des Regisseurs Philipp Stölzl, der 2013 nach dem gleichnamigen Weltbestseller von Noah Gordon gedreht wurde. Die Handlung spielt im 11. Jahrhundert und erzählt die ungewöhnliche Lebensgeschichte des in London geborenen Vollwaisen Rob Cole. Dieser begibt sich auf eine gefährliche Reise in den Orient, um dort die Kunst des Heilens zu erlernen. Zum Cast des Films zählen Stars wie Emma Rigby, Tom Payne und Stellan Skarsgård.

Szene aus dem Film "Der Medicus" mit Ben Kingsley
Szene aus dem Film "Der Medicus". Der Roman von Noah Gordon ist ein Bestseller und wurde in zahlreiche Sprachen übersetzt. Bildrechte: picture alliance/dpa

Das mittelalterliche London, das im Film zu sehen ist, wurde kurzerhand in der Ruine von Burg Hanstein im thüringischen Bornhagen im Eichsfeld nachempfunden. In der größten Burgruine Mitteldeutschlands gibt es alles, was es für den mittelalterlichen Flair braucht. Verwinkelte Gassen, das Stadttor Londons, die Themse und der Markplatz wurden ebenfalls nachgebaut. Von hier aus bricht Cole, gespielt von Tom Payne, in Richtung Persien auf.

Burg Hanstein im Thüringer Landkreis Eichfeld.
Auf Burgruine Hanstein im Eichsfeld liegt der mittelalterliche Marktplatz von London. Zumindest im Film "Der Medicus" (2013). Bildrechte: MDR/Thomas Kalusa

"Sushi in Suhl" (2012): Suhl, Erfurt, Schmalkalden, Ziegenrück, Tabarz

"Sushi in Suhl" ist eine charmante Komödie von Regisseur Carsten Fiebeler, die die Geschichte von einem Japaner erzählt, der in die thüringische Stadt Suhl zieht, um dort ein Sushi-Restaurant zu eröffnen. Der Film thematisiert die kulturellen Unterschiede und die Herausforderungen, die mit der Integration in eine neue Umgebung verbunden sind. Dabei entwickelt sich eine herzliche Beziehung zwischen dem Japaner und den Einheimischen, die geprägt ist von amüsanten Missverständnissen.

Wie aus dem Filmtitel hervorgeht, wurde der Film zu großen Teilen in der thüringischen Stadt Suhl gedreht. Als Kulisse für das Restaurant "Waffenschmied" fungierte das ehemalige Wirtshaus "Zur Wilhelmsburg" in Schmalkalden am Fuß des Schlosses. Weitere Kulissen boten die Alte Parteischule in Erfurt, die Kleinstädte Ziegenrück und Tabarz sowie ein nostalgisch eingerichteter Krämerladen in Ohrdruf.

Szene aus dem Film "Sushi in Suhl": Geisha Giesela (Ina Paule Klink) und "Anschütz-San" (Uwe Steimle) bewirten stilecht ihre ersten Gäste.
Die Dreharbeiten zur Komödie "Sushi in Suhl" fanden unter anderem in Schmalkalden, Suhl, Erfurt und Gotha statt. Bildrechte: MDR/Felix Holland

"Die geliebten Schwestern" (2014): Altenburg, Rudolstädter Heidecksburg

In der Romanze "Die geliebten Schwestern" von Dominik Graf wird die Liebesgeschichte von Friedrich Schiller (Florian Stetter) zu den adligen Schwestern Charlotte von Lengefeld (Henriette Confurius) und Caroline von Beulwitz (Hannah Herzsprung) erzählt. Der Film spielt Ende des 18. Jahrhunderts und erzählt nach wahren Begebenheiten von der komplexen Dreiecksbeziehung, in der sich das Verhältnis zwischen den Schwestern allmählich verschlechtert. Charlotte heiratet Schiller, damit die Ménage à troi mitsamt der schüchternen Schwester Caroline unter dem Deckmantel vermeintlicher Konvention fortgeführt werden kann. Das fragile Konstrukt zerbricht schließlich nach 13 gemeinsamen Jahren.

Szene aus dem Film "Die geliebten Schwestern" über Schillers Dreiecksbeziehung zu zwei Schwestern. Alle drei umarmen sich.
Die Schwestern Charlotte von Lengefeld und die unglücklich verheiratete Caroline von Beulwitz kommen Friedrich Schiller bei einem gemeinsamen Ausflug ganz nahe. Bildrechte: MDR/WDR/Senator Film

Die Drehorte von "Die geliebten Schwestern" in Thüringen bieten eine malerische Kulisse mit historischen Schlössern und idyllischen Landschaften, in der sich die romantische Atmosphäre des Films ideal entfalten kann. Rudolstadt ist einer der Hauptdrehorte für den Film. Hier lernt Schiller im Jahr 1788 die beiden Schwestern kennen. Die Rudolstädter Heidecksburg bietet hierfür die perfekte Kulisse. Im Film zu sehen sind außerdem Orte wie das Residenzschloss Altenburg sowie die Musikhochschule im Klostergebäude in Weimar.

Schloss Heidecksburg
Der deutsche Spielfilm "Die geliebten Schwestern" wurde unter anderem auf Schloss Heidecksburg in Rudolstadt gedreht. Bildrechte: Thüringer Landesmuseum Heidecksburg

"Ballon" (2018): Mödlareuth

"Ballon“ ist ein deutscher Film aus dem Jahr 2018, der auf einer wahren Begebenheit basiert. Die Geschichte spielt in den 70er-Jahren in der DDR und folgt der Familie Strelzyk, die aus der sozialistischen Diktatur fliehen möchte. Die Familie, bestehend aus dem Vater Peter, der Mutter Doris und ihren beiden Kindern, plant eine riskante Flucht in den Westen.

Familie Strelzyk plant die Flucht aus der DDR, Szene aus "Ballon", mit Karoline Schuch, Friedrich Mücke (2.vr.), Jonas Holdenrieder und Tilman Döbler
Der Film "Ballon" beruht auf einer wahren Begebenheit und wurde u.a. in Thüringen gedreht. Bildrechte: Studiocanal

Um ihre Flucht zu ermöglichen, beschließen sie, einen Heißluftballon zu bauen. Die Vorbereitungen sind äußerst herausfordernd, da sie heimlich arbeiten müssen, um nicht von den Behörden entdeckt zu werden. Während sie an ihrem Plan arbeiten, wird die Situation immer angespannter, da die Stasi, die Geheimpolizei der DDR, Verdacht schöpft und die Familie unter Beobachtung steht.

Gedreht wurde unter anderem im Deutsch-Deutschen Museum in Mödlareuth. Mödlareuth, oft als "Little Berlin" bezeichnet, war eine symbolträchtige Grenzstadt, die die Teilung Deutschlands während des Kalten Krieges verkörperte. Das Museum bietet einen tiefen Einblick in die Geschichte der deutschen Teilung und die Auswirkungen auf die Menschen vor Ort. Viele Ausstellungen im Museum sind interaktiv gestaltet, was den Besucherinnen und Besuchern ermöglicht, sich aktiv mit der Geschichte auseinanderzusetzen. Dies macht den Besuch besonders für Familien interessant. Auch die Umgebung von Mödlareuth ist malerisch und lädt zu Spaziergängen und Erkundungen ein. Die Kombination aus Natur und Geschichte macht den Ausflug zu einem ganzheitlichen Erlebnis.

Ehemaliger Grenzturme und das geöffnete Tor des Elektrozauns auf dem Gelände des Grenzmuseums Mödlareuth.
Ein Wachturm und Grenzsicherungseinrichtungen an der ehemaligen innerdeutschen Grenze bei Mödlareuth. Bildrechte: MDR/Uwe Kelm

"Tod am Rennsteig – Haus der Toten" (2025): Erfurt und Bad Liebenstein

Als die Kriminalpsychologin Annett Schuster (Kristin Suckow) und der Profiler Jan Kawig (Bernhard Conrad) vom LKA Erfurt zum Tatort gerufen werden, erwartet sie ein erschütterndes Szenario: Zwei Ehepaare wurden brutal ermordet. Die einzige Überlebende ist die 16-jährige Tochter Rebecca (Mariella Aumann), die jedoch keine Erinnerungen an die Ereignisse hat. Könnte sie der entscheidende Schlüssel zur Aufklärung der Morde sein?

Nach dem Erfolg des Pilotfilms geht 2025 eine neue Folge von "Tod am Rennsteig" unter der Regie von Carolina Hellsgård als "DonnerstagsKrimi" im Ersten an den Start. Wie der Titel schon verrät, befinden sich die Drehorte der "Rennsteigkrimi"-Reihe in der Nähe des historischen Grenzwegs Rennsteig. In "Das Haus der Toten" fungierte zum Beispiel die Villa Feodora in der Kurstadt Bad Liebenstein als Kulisse. Herzog Georg II. von Sachsen-Meiningen hatte sie im Stil eines Schweizer Bauernhauses erbauen lassen. In dieser vermeintlichen Idylle geschieht der Mord, den die Ermittler Schuster und Kawig aufklären müssen.

Das im Film gezeigte Büro der Ermittler befindet sich in Erfurt im Gebäude der Thüringer LEG, in der Nähe des Doms und der Severikirche. In eben jene Kirche zieht sich Fallanalytiker Kawig im Krimi zur Mittagspause zurück. Auch die berühmte Krämerbrücke und das Krematorium auf dem Erfurter Hauptfriedhof, der größte Friedhof des Landes Thüringen, sind zu sehen.

Redaktionelle Bearbeitung: Steffi Peltzer-Büssow, Viktoria Adler, Rebekka Adler

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Dieses Thema im Programm: MDR FERNSEHEN | "Rapunzel oder der Zauber der Tränen" | 28. Dezember 2024 | 07:35 Uhr

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