Ausflugsziele für die Familie Filme und Märchen: Bezaubernde Drehorte in Sachsen-Anhalt
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18. Januar 2025, 12:57 Uhr
Sie schauen gern Märchen und andere Filme und wollen diese Orte einmal besuchen? Dann wird Sie Sachsen-Anhalt mit historischen Drehorten wie Quedlinburg, der Baumannshöhle, den Landschaften der Altmark und Schloss Wernigerode verzaubern. Diese Orte, bekannt aus Filmen wie "Das kleine Gespenst" oder "Schneeweißchen und Rosenrot", begeistern nicht nur Filmemacher, sondern auch Besucher. Entdecken Sie elf magische Orte, perfekt für einen Ausflug mit der Familie im Winter. Hier finden Sie auch alle Infos zu Adressen und Öffnungszeiten.
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Märchen
"Der Räuber Hotzenplotz" (2022): Quedlinburg, Blankenburg, Mansfeld-Südharz
Der Film "Der Räuber Hotzenplotz" basiert auf dem gleichnamigen Bestseller von Otfried Preußler. Bei der Verfilmung von Regisseur Michael Krummenacher spielte die historische Stadt Quedlinburg im Harz eine zentrale Rolle. Eine Filmkulisse aus der malerischen Stadt ist die denkmalgeschützte Lindenbeinsche Villa. Die 1898 erbaute neogotische Villa, an der Ostseite der Wallstraße an der historischen Stadtmauer, wird heute als Hotel betrieben.
Nicht nur Quedlinburg mit seinen kopfsteingepflasterten Straßen war Schauplatz des Films "Die Räuber Hotzenplotz". Auch die Nachbarstadt Blankenburg diente als Filmkulisse. Gedreht wurde auf dem Marktplatz, im historischen Rathaus und in der Alten Post.
Ein weiterer Drehort von "Räuber Hotzenplotz" in Sachsen-Anhalt ist das Schloss Allstedt im Landkreis Mansfeld-Südharz und die Burg Querfurt. Die Innenräume der Burg dienten als "das Zauberschloss".
"Der Teufel vom Mühlenberg" (1955): Die Steinerne Renne im Harz
Bereits 1955 erschien der DEFA-Märchenfilm "Der Teufel vom Mühlenberg". Er handelt von Sagen aus dem Harz, der auch als Drehort fungierte. Weit über vier Millionen Menschen sahen den Film damals in den Kinos und reisten auf diese Weise in die Gegend um Wernigerode. So ist die Steinerne Renne westlich von Hasserode zu sehen, eine lange Schlucht, in der die Holtemme in einem steinernen Flussbett fließt, wodurch der Ort seinen Namensursprung als steinerne Rinne erwarb.
"Schneeweißchen und Rosenrot" (1979): Quedlinburg, Burg Falkenstein, Schloss Wernigerode
Der Harz mit seinen verwunschenen Waldwelten und märchenhaften Schlössern ist der ideale Drehort für Märchenfilme. Auch der DEFA-Film "Schneeweißchen und Rosenrot" hat dieses Potential genutzt und eine filmische Harzrundreise unternommen. Es wurde in den Tälern bei Trautenstein gedreht, in Quedlinburg vor dem Klopstockhaus und am unteren Schlossberg. Für das Königsschloss dienten Schloss Wernigerode und Burg Falkenstein als Kulisse.
Die stimmungsvollen Aufnahmen brachten dem Film im Lexikon des internationalen Films die Erwähnung "schöne Naturaufnahmen über dem Mittelmaß" ein. Und es gibt noch einen Grund, den Film zu sehen: Hauptdarsteller Pavel Trávníček wird vielen bekannt vorkommen – er hat in dem Märchenfilm-Klassiker "Drei Haselnüsse für Aschenbrödel" den Prinzen gespielt.
"Jorinde und Joringel" (2011): Burg Falkenstein, Burg Querfurt, Memleben
Der Märchenfilm "Jorinde und Joringel" aus dem Jahr 2011, unter der Regie von Bodo Fürneisen, erzählt die Geschichte der beiden Liebenden Jorinde und Joringel. Die beiden fliehen vor den strengen Eltern Jorindes und geraten in die Fänge einer mächtigen Zauberin. Um seine geliebte Jorinde zu retten, muss Joringel zahlreiche Herausforderungen meistern und sich gegen einen gefährlichen Raubritter durchsetzen.
Besondere Bedeutung erhält der Film durch seine beeindruckenden Drehorte. Die romantische und magische Atmosphäre wird durch die malerischen Schauplätze verstärkt: Die Burg Querfurt, die Burg Falkenstein im Harz sowie das Kloster und die Kaiserpfalz Memleben bieten eine historische Kulisse.
"Schneewittchen" (2009): Baumannshöhle, Kloster Ilsenburg
"Schneewittchen" ist einer der bekanntesten Märchenklassiker der Gebrüder Grimm und wurde schon vielfach verfilmt. 2009 entstand eine neue Verfilmung, die sich eng an die literarische Vorlage hält.
Dabei wurden viele Drehorte in Sachsen-Anhalt wie die Baumannshöhle in Rübeland im Landkreis Harz und Kloster Ilsenburg gewählt. Hauptdarstellerin Laura Berlin im Film "Schneewitchen" ist hier in ihrer ersten Filmrolle zu sehen. Jaecki Schwarz spielt den König, Sonja Kirchberger die Königin und böse Stiefmutter. Jörg Schüttauf ist als Narr zu sehen.
"Die Gänseprinzessin" (2022): Schloss Wernigerode
Hoch oben auf dem Berg über der Stadt thront in Wernigerode das Schloss und genau so stellt man sich ein verwunschenes Märchenschloss auch vor. Seine heutige prunkvolle Gestalt bekam es in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts, jedoch gab es hier schon im Mittelalter eine Burg.
Deshalb wird das Schloss gern als Märchenfilmkulisse genutzt. So entstand hier etwa für die beliebte Märchenserie "Sechse auf einen Streich" und der Film "Die Gänseprinzessin" von Regisseur Frank Stoye nach Motiven des Märchens "Die Gänsehirtin am Brunnen" der Brüder Grimm.
Filme für Kinder und Jugendliche
"Das kleine Gespenst" (2013): Schloss Wernigerode
Der Kinderfilm "Das kleine Gespenst" nach dem Buch von Otfried Preußler wurde auf Schloss Wernigerode sowie an verschiedenen Orten in Quedlinburg gedreht. Zu den Kulissen zählen der Markt vor dem Rathaus, der Neustädter Kirchhof und der Schuhhof. Beim Quedlinburger Rathaus wurde ein im Studio nachgebauter Uhrturm digital in die Filmszenen eingefügt. Ursprünglich war die Wartburg in Thüringen als Drehort angedacht, die Entscheidung fiel schlussendlich jedoch auf den Harz.
"Tschick" (2016): Halle, Petersberg, Thale
Die Verfilmung von Fatih Akin basiert auf dem gleichnamigen Jugendroman von Wolfgang Herrndorf und handelt von einem abenteuerlichen Roadtrip zweier 14-Jähriger mit einem gestohlenen Lada. Die Szenen für Maiks Zuhause wurden in einem Privathaus in Halle (Saale) aufgenommen. Auch in Petersberg im Saalekreis wurde für "Tschick" gedreht. Der See, der im Film zu sehen ist, ist der Stausee bei Thale.
Maik und Tschick besteigen gemeinsam mit Isa einen Berg, genießen die Aussicht und die romantische Stimmung. Außerdem schwören sie sich, dass sie sich in 50 Jahren genau auf diesem Berg wiedertreffen. Diese Aussicht können Sie auch auf der Aussichtsplattform der Burg Regenstein genießen.
Auch die A14 bei Colbitz wurde als Drehort genutzt. Hier ereignete sich der Unfall von Tschick und Maik mit dem Schweinetransporter.
"Bibi & Tina" (2014): Schloss Vitzenburg
Der Film "Bibi & Tina" (2014) unter der Regie von Detlev Buck, basiert auf der beliebten Hexe Bibi Blocksberg und ihrer Freundin Tina von Elfie Donnelly. Der Film wurde im Stil eines Musicals gedreht, bei der die Darstellenden selbst singen. Ein zentraler Drehort war das Schloss Vitzenburg bei Querfurt, das im Film als Wohnsitz des Grafen von Falkenstein dient.
Der Kinderfilm ist zudem prominent besetzt, unter anderem mit Charly Hübner, Ruby O. Fee und selbst Detlev Buck steht nicht nur hinter, sondern auch vor der Kamera als Dr. Robert "Eichhörnchen" Eichhorn.
"Immenhof – das große Versprechen" (2022): Gut Drebsdorf im Südharz
Der Film "Immenhof – Das große Versprechen" (2022) erzählt die Geschichte von Lou, die mit ihrer Schwester und ihrer Cousine auf dem Gestüt Immenhof lebt. Eines Tages wird das Rennpferd auf dem Nachbarhof vergiftet. Nun beginnt das Abenteuer rund um die Rettung des Pferdes.
Gedreht wurde auf mehreren Höfen in ganz Deutschland. Dazu zählt unter anderem Gut Drebsdorf im Landkreis Mansfeld-Südharz in Sachsen-Anhalt. Der Film ist mit Heiner Lauterbach und Kurt Krömer auch prominent besetzt.
"Spuk unterm Riesenrad" (2024): Bernburg
Der Film "Spuk unterm Riesenrad" ist Thomas Stubers Neuinterpretation der gleichnamigen Kinderserie aus DDR-Zeiten. Der Fantasy-Film erzählt von den Abenteuern dreier Teenager, die einen Freizeitpark retten wollen. Dort sind nämlich nach einem Blitzeinschlag an der Geisterbahn drei Holzgeister lebendig geworden, die seither für jede Menge Chaos sorgen. In der Neuverfilmung, die 2024 ins Kino kam, wirken unter anderem Peter Kurth, Anna Schudt und Moritz Führmann mit.
Die Dreharbeiten fanden 2022 in Bernburg statt. Die Kulisse für den im Film gezeigten Freizeitpark ist auf dem Bernburger Campingplatz errichtet worden. Wohnmobile und Zelte mussten dafür kurzerhand einem Riesenrad, Autoscooter und natürlich der nostalgisch anmutenden Geisterbahn weichen.
Redaktionelle Bearbeitung: Alexandra Amanatidou, Rebekka Adler
Dieses Thema im Programm: MDR FERNSEHEN | 26. Dezember 2024 | 15:05 Uhr