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Streaming-Highlights Die besten Filme in der Mediathek im Februar – Thriller, Oscar-Kino, Biopic
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21. Februar 2025, 10:11 Uhr
Die ARD Mediathek bietet eine riesige Auswahl an Spielfilmen, Dokumentationen und Serien. Damit Sie den Überblick behalten, stellen wir Ihnen ausgewählte Highlights zum Streamen vor. Dieses Mal empfehlen wir Filme für spannende Abende auf der Couch. Oscar-Kino mit Brendan Fraser, einen spannenden Thriller mit Starbesetzung und eine der besten Künstlerbiografien der letzten Jahre. Das sind unsere Tipps:
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Oscarkino mit Brendan Fraser: "The Whale"
Es ist DIE Comeback-Rolle für Brendan Fraser. Nach vielen erfolgreichen Filmen in den 90er-Jahren war es lange still um ihn geworden. Mit "The Whale" hat er ein solches Comeback geliefert, dass er 2023 sogar einen Oscar bekommen hat. Im Fatsuite mit Maskenzeiten von bis zu zehn Stunden am Tag spielt er unter der Regie von Darren Aronofsky den 272-Kilo-Mann Charlie, der seine Wohnung nicht mehr verlassen kann und auf den nahenden Tod wartet. Sein Herz ist längst gebrochen, seit seine große Liebe gestorben ist. Trotz all der Masken und Prothesen, hat Fraser als Charlie eine unglaubliche emotionale Verletzlichkeit.
"The Whale" ist ein ganz intensives Kammerspiel, das nie die Wohnung von Charlie verlässt. Die Geschichte basiert auf einem Theaterstück, das Setting hat Aronofksy in seiner Enge übernommen. Charlie wohnt bzw. haust auf dem Sofa, jedes Aufstehen, jede Bewegung ist unter der Last der 272 Kilo zu viel. Charlie bekommt Besuch von seiner Krankenschwester, seiner entfremdeten Tochter, seiner Ex-Frau, einem jungen Missionar und dem Pizzaboten. Mehr braucht der Film auch nicht, um eine emotionale Achterbahn über (fehlende) Menschlichkeit zu erzählen.
"The Whale" ist durchzogen von unglaublicher melancholischer Zärtlichkeit, Schwermut und Härte. Brendan Fraser im Fatsuit ist gefangen zwischen Schuld und dem verständlichen Wunsch nach Vergebung auf dem Totenbett. Ein Film, der ans Eingemachte geht.
Fesselnder Thriller mit Starbesetzung: "Michael Clayton"
Was für eine Starbesetzung: George Clooney, Tilda Swinton, Tom Wilkinson, Sydney Pollack. Was für ein Film! Vor 18 Jahren schon präsentierte Drehbuchautor Tony Gilroy sein Regiedebüt und hat bleibenden Eindruck hinterlassen. Denn auch heute noch ist "Michael Clayton" einer der spannendsten New-York-Thriller überhaupt.
George Clooney spielt die titelgebende Hauptfigur, einen Mann, der sich selbst als Hausmeister beschreibt, in Wahrheit aber ein Fixer ist, ein Problemlöser und Beseitiger, einer der im Untergrund agiert, im Idealfall ungesehen, und die kleinen und großen Probleme seiner Mandanten aus dem Weg räumt. Regeln gibt es dabei genauso wenig wie die Notwendigkeit, sich an Gesetze zu halten. Allerdings hat dieser Michael Clayton Spielschulden und als sein guter Freund Arthur angeblich Selbstmord begangen hat, fängt er an, gegen seine eigenen Auftraggeber zu ermitteln.
"Michael Clayton" besticht nicht nur durch ein exzellentes Drehbuch, eine raffinierte Inszenierung, die immer wieder zwischen den Zeitebenen hin- und herspringt, sondern auch durch die brillante Besetzung. George Clooney mit seinem verschmitzten Charme und der eiskalten Coolness agiert absolut selbstsicher, Tilda Swinton absolut skrupellos. Obwohl schon oder auch erst 2008 in die Kinos gekommen, steht der Thriller in der Tradition der klassischen Spannungsfilme der 70er- und 80er-Jahre. Nur dass er eben auch 2025 noch genauso gut funktioniert.
Beeindruckendes Biopic: "Lieber Thomas"
"Was ich habe, will ich nicht verlieren, aber wo ich bin, will ich nicht bleiben. Aber die ich liebe, will ich nicht verlassen. Aber die ich kenne will ich nicht mehr sehen. Aber wo ich lebe, da will ich nicht sterben. Aber wo ich sterbe, da will ich nicht hin. Bleiben will ich, wo ich nie gewesen bin." Mit diesem Zitat beginnt "Lieber Thomas" in schwarz/weiß. Thomas Brasch schreibt auf einen nackten Frauenkörper, fast schon wie besessen. Schmiegt sich danach an sie. Ein erster Eindruck dafür, dass der Film von Andreas Kleinert, nach einem Drehbuch von Thomas Wendrich kein klassisches Biopic ist, keine klassische Künstlerbiografie, die den Weg von der Wiege bis zur Bahre nachzeichnet.
Es geht hier um kein chronologisches Abarbeiten von Lebensstationen, es geht um die Facetten eines Künstler: als Dichter, Übersetzer, Schauspieler, Regisseur und Mensch. Dabei ist der Film voller Brüche und Konflikte, kein "So war die DDR Film", sondern er erzählt die Themen mit einem neuen Blick auf die DDR, der eben nicht nur negativ ist. Es gibt kein Gut und kein Böse, weder im Westen noch im Osten. Es ist ein Blick auf die DDR, wie es ihn im Kino bisher noch nicht so oft gegeben hat, weil der Film immer wieder mit Traumsequenzen spielt, die man erstmal entschlüsseln muss. Es ist vielmehr ein Erinnern und Nachdenken, ein Film ohne allgemeingültigen Wahrheits-Anspruch. Quasi die Fiktion eines realen Lebens.
Über mich Ich bin Anna Wollner, lebe in Berlin und schreibe und spreche seit über 15 Jahren für MDR KULTUR über Filme und Serien, treffe die großen und kleinen Filmstars aus Hollywood und Umgebung zu Interviews. Mein Motto: Hauptsache es flimmert.
Redaktionelle Bearbeitung: Cornelia Winkler, Torben Tanne
Dieses Thema im Programm: KiKA | 31. Januar 2025 | 19:30 Uhr