Postbote auf dem Fahrrad
Die Bundesnetzagentur verzeichnet deutlich mehr Beschwerden über zu spät oder falsch zugestellte Briefe oder Pakete, die mit der Deutschen Post versendet wurden. Bildrechte: IMAGO/Bihlmayerfotografie

Deutsche Post und DHL Deutlich mehr Beschwerden über verspätete Briefe und Pakete

17. November 2024, 14:46 Uhr

Bei der Bundesnetzagentur sind mehr Beschwerden wegen spät oder falsch zugestellter Briefe und Pakete bei der Deutschen Post eingegangen. In den ersten neun Monaten des Jahres waren es bereits rund 32.000 Beschwerden. Ein DHL-Sprecher kritisiert, das Unternehmen könne sich wegen Fehlender Infos der Netzagentur kein umfassendes Bild zur Beschwerde-Situation machen.

Bei der Bundesnetzagentur sind deutlich mehr Beschwerden über die Deutsche Post und andere Logistikfirmen wegen verspäteter, falsch zugestellter oder gänzlich verlorener Briefe angekommen als zuvor.

In den ersten drei Quartalen dieses Jahres habe man circa 31.700 Eingaben von Verbrauchern verzeichnet und damit ein Viertel mehr als im Vorjahreszeitraum, wie die Aufsichtsbehörde auf dpa-Anfrage in Bonn mitteilte. In den ersten neun Monaten 2023 waren es 26.000 Post-Beschwerden gewesen. 

Meisten Beschwerden betreffen DHL-Geschäft

Es geht zwar um die ganze deutsche Post- und Paketbranche, circa 90 Prozent der Beschwerden richten sich aber gegen den Marktführer DHL und dessen Briefgeschäft Deutsche Post. Zuletzt hatte sich der Beschwerdeanstieg etwas abgeflacht: Im September waren es 3.400 kritische Wortmeldungen gewesen und damit etwa 100 mehr als im Vorjahresmonat. Der Anteil der Beschwerden an den Milliarden an Sendungen, die jedes Jahr in Deutschland verschickt werden, ist trotz allem sehr gering. 

Als Reaktion auf die Beschwerdezahlen weist ein Post-Sprecher darauf hin, dass auch andere Firmen für die beanstandeten Mängel verantwortlich sein können. Im Rahmen sogenannter Teilleistungen bekommt die Post Sendungen von anderen, kleineren und nur regional tätigen Brieffirmen, die die Post dann bundesweit austrägt – dazu ist sie verpflichtet. Nach Darstellung des Bonner Konzerns liegen Verzögerungen häufig nicht an ihm, sondern an den Firmen, die ihm die Briefe zuvor arg verspätet zur Weiterbeförderung übergeben haben.

DHL-Kritik: Netzagentur leitet nicht alle Beschwerden weiter

Außerdem monierte der Post-Sprecher, dass die Bundesnetzagentur nur einen Bruchteil der Reklamationen zur Verfügung gestellt habe. Für die Post ist das unverständlich, weil sie sich dann kein umfassendes Bild machen könne über die Beschwerden. Die Anzahl der Reklamationen, die von der Bundesnetzagentur an die Post übergeben wurde, sei rückläufig, so der Sprecher des Bonner Logistikers. "Gleichwohl ist jede Beschwerde eine zu viel und wir bedauern, wenn Kunden mit unserer Leistung nicht zufrieden sind."

dpa (kar)

Dieses Thema im Programm: MDR AKTUELL | MDR AKTUELL RADIO | 17. November 2024 | 12:00 Uhr

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