Schiffskollision in der Nordsee Frachter-Unglück bei Helgoland: Suche nach Vermissten eingestellt

25. Oktober 2023, 13:23 Uhr

Nach der Frachter-Kollision nahe der Nordseeinsel Helgoland ist die Suche nach den vier Vermissten eingestellt worden. Zwei Seeleute waren am Dienstag gerettet worden, ein Mensch konnte nur noch tot geborgen werden. Bei der Kollision war eines der Schiffe gesunken. Es liegt nun in rund 30 Metern Tiefe. Experten befürchten, dass Diesel austreten könnte.

Nach dem Zusammenstoß von zwei Frachtschiffen in der Nordsee bei Helgoland ist die Suche nach den vier vermissten Seeleuten eingestellt worden. Das sagte ein Sprecher des Havariekommandos in Cuxhaven. Die Wetterbedingungen hätten sich zuletzt leicht verschlechtert: Wellen seien bei Windstärke sechs zwischen zwei und drei Metern hoch gewesen, an der Unglücksstelle hatte die Nordsee eine Temperatur von etwa zwölf Grad. Die Suche werde nicht erneut aufgenommen, erklärte das Havariekommando.

Frachter "Verity" liegt in 30 Metern Tiefe

Am Dienstag hatten Rettungskräfte zwei Seeleute aus den Fluten retten, ein Mensch konnte nach der Kollision nur noch tot geborgen werden. Nach offiziellen Angaben war einer der Frachter am Dienstagmorgen gesunken. Zahlreiche Schiffe suchten nach Schiffbrüchigen. Der Unfall ereignete sich etwa auf halber Strecke zwischen den Inseln Helgoland und Langeoog.

Zu der Kollision zwischen den Frachtschiffen "Polesie" und "Verity" kam es demnach am Dienstagmorgen gegen 5 Uhr. Die "Verity" war den Angaben zufolge daraufhin binnen 20 Minuten gesunken. Das Wrack liegt in etwa 30 Metern Tiefe. Der englische Frachter hatte Stahl geladen, an Bord befanden sich rund 1.300 Kubikmeter Diesel. "Wir müssen davon ausgehen, dass Treibstoffe ausgetreten sind", sagte der Sprecher des Havariekommandos. Das Schiff mit einer Länge von 91 und eine Breite von 14 Metern war von Bremen unterwegs nach England.

"Polesie" kehrt nach Cuxhaven zurück

Die "Polesie" einer polnischen Reederei war mit 22 Menschen an Bord weiterhin schwimmfähig. Der Frachter konnte aus eigener Kraft Cuxhaven anlaufen. Mit 190 Metern Länge und 28,5 Metern Breite ist er deutlich größer als das gesunkene Schiff "Verity".

An der Suche nach den Vermissten hatten sich sechs Seenotrettungskreuzer der Deutschen Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger beteiligt, ein Notschlepper, ein sogenannter Lotsentender, ein Boot der Wasserschutzpolizeiboot sowie ein Hubschrauber der Deutschen Marine. Zudem ließ das Havariekommando das Seegebiet von einem Sensorflugzeug überfliegen. Auch ein Kreuzfahrtschiff unterstützte demnach die Suche.

dpa, AFP, Reuters (fef)

Dieses Thema im Programm: MDR AKTUELL – Das Nachrichtenradio | 24. Oktober 2023 | 10:30 Uhr

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