Terrorismus Haftbefehl gegen Ex-RAF-Terroristin Klette – zweiter Verdächtiger entlastet

28. Februar 2024, 09:17 Uhr

Die frühere RAF-Terroristin Daniela Klette ist in Berlin festgenommen worden. Sie sitzt inzwischen in Untersuchungshaft. Nach ihr war unter anderem wegen versuchten Mordes gefahndet worden. Die Polizei in Niedersachsen hatte auch eine zweite Festnahme gemeldet. Bei dem Mann handelt es sich aber nicht um ein ehemaliges RAF-Mitglied.

Die unter anderem wegen versuchten Mordes gesuchte RAF-Terroristin Daniela Klette ist festgenommen worden. Wie die Polizei und Staatsanwaltschaft in Hannover mitteilten, wurde die 65-Jährige am Montagabend in Berlin gefasst. Zielfahnder hätten sie in einem Mietshaus in Berlin-Kreuzberg festgenommen. Sie habe keinen Widerstand geleistet.

Untersuchungshaft für Klette angeordnet

Am Dienstag wurde Klette nach Verden in Niedersachsen gebracht. Dort erließ ein Richter sechs Haftbefehle und ordnete Untersuchungshaft an. Bei der Durchsuchung ihrer Berliner Wohnung wurden nach Angaben der Ermittler unter anderem eine Pistole, zwei Magazine und Patronen gefunden.

Weitere verdächtige Person entlastet

Am Dienstag meldete das Landeskriminalamt Niedersachsen eine zweite Festnahme im Zusammenhang mit der Ergreifung von Klette. Der Verdächtige befand sich demnach in der Altersgruppe der beiden zusammen mit Klette seit Jahren gesuchten mutmaßlichen RAF-Terroristen Ernst-Volker Staub (55) und Burkhard Garweg (69).

Die Identifizierung habe allerdings ergeben, dass es sich nicht um einen der beiden gesuchten früheren RAF-Terroristen handele. Der Mann sei aus den polizeilichen Maßnahmen entlassen worden. Die Fahndungsmaßnahmen nach den beiden noch flüchtigen Straftätern dauerten an, teilte das Landeskriminalamt mit.

RAF-Trio mehr als 30 Jahre flüchtig

Klette, Staub und Garweg werden zur dritten Generation der linksextremistischen Rote Armee Fraktion (RAF) gezählt. Nach ihnen wurde seit Jahrzehnten gefahndet. Die Staatsanwaltschaft Verden ermittelt gegen sie wegen versuchten Mordes und diverser versuchter und vollendeter schwerer Raubüberfälle im Zeitraum von 1999 bis 2016. Mit den Überfallen soll das flüchtige Trio versucht haben, sein Leben im Untergrund zu finanzieren.

Mehr als 30 Morde durch RAF-Mitglieder

Die RAF sorgte in den 1970er- und 1980er-Jahren mit Anschlägen und Entführungen für Schrecken in der Bundesrepublik, insgesamt gehen mehr als 30 Morde auf ihr Konto. 1998 erklärte sich die RAF selbst für aufgelöst. Es gibt keine Hinweise darauf, dass die ehemalige Terrororganisation weiterhin aktiv ist.

AFP/dpa (lik, jks)

Dieses Thema im Programm: MDR AKTUELL | Das Nachrichtenradio | 27. Februar 2024 | 12:00 Uhr

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