Bahnverkehr Weichenstellung für Neubaustrecke Dresden - Prag in Tschechien

25. Juni 2024, 14:04 Uhr

Die Planungen für die künftige Bahnneubaustrecke zwischen Prag und Dresden haben eine weitere Hürde genommen. Die Regionalversammlung in Usti nad Labem stimmte der vorgelegten Streckenführung durch Nordböhmen zu. Dafür votierte eine Mehrheit von 30 der 51 Vertreter, wie die tschechische Nachrichtenagentur CTK berichtet.

Pendolino
Die Fahrt von Prag nach Dresden soll mit dem Zug nur noch rund eine Stunde dauern - wenn die Neubaustrecke durchs Erzgebirge und durchs Böhmische Mittelgebirge fertig ist. Im Bild ein Pendolino-Zug der Tschechischen Staatsbahn. (Archivbild) Bildrechte: picture alliance/dpa/CTK | Jan Rychetsky

Tunnel durchs Böhmische Mittelgebirge

Die Neubaustrecke soll von Prag kommend in einem rund 17,5 Kilometer langen Tunnel zwischen Litomerice und Usti nad Labem das Böhmische Mittelgebirge unterqueren. Nach einem Stopp an einem neuen Bahnhof "Usti nad Labem-Centrum" fahren die Züge weiter in den 30 Kilometer langen grenzüberschreitenden Basistunnel unter dem Erzgebirge, der bei Heidenau wieder das Elbtal erreicht.

Die Reisezeit zwischen Prag und Dresden soll künftig auf rund eine Stunde sinken. Kritik gibt es aber von einigen Städten und Gemeinden an der künftigen Strecke. Sie befürchten starken Lärm vor allem durch Güterzüge und fordern größere Abstände zu bewohnten Gebieten. Auf tschechischer Seite soll der Bau des ersten Streckenabschnitts im Jahr 2027 beginnen.

MDR (lam)/dpa

Dieses Thema im Programm: MDR SACHSEN - Das Sachsenradio | Regionalnachrichten aus dem Studio Dresden | 25. Juni 2024 | 12:30 Uhr

1 Kommentar

Sergej vor 41 Wochen

Interessant zu erfahren, mit welcher Progressivität und Energie das Nachbarland das Projekt verwirklicht. Hierzulande ist das leider nicht so. Aber es gibt dafür jede Menge tolle Ansichtserklärungen - und natürlich jede Menge Bedenken, Ängste, Befürchtungen, Einwände... Und dann staunt die deutsche Verkehrspolitik, wie es Polen gelingen konnte, die Bahnstrecke durch Niederschlesien elektrisch zu ertüchtigen und auf die Neißebrücke bis zur Flussmittengrenze Masten zu setzen. Auch von Prag Richtung sächsischer Grenze ist die
Ertüchtigung gelungen, während die chaoserprobte sächsische Pendler- und Reisegemeinde auf die Inbetriebnahme eines zweiten Gleises am geografischen Ende der Sächsischen Schweiz, oder bei Riesa, oder, oder, oder...wartet.

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