Blackout Ballon legt Stromversorgung in Dresden lahm - Polizei ermittelt
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14. September 2021, 07:07 Uhr
Nach dem großflächigen Stromausfall im Großraum Dresden am Montagnachmittag sind 95 Prozent der Kunden wieder am Netz. Das teilte SachsenEnergie mit. Von dem Blackout waren demnach 300.000 Haushalte im gesamten Versorgungsgebiet betroffen. Nach ersten Erkenntnissen habe ein metallbeschichteter Ballon einen Kurzschluss in einem Umspannwerk verursacht. Nun ermittelt die Polizei zur genauen Ursache.
Nach dem Stromausfall am Montagnachmittag im Großraum Dresden sind 95 Prozent der betroffenen Kunden wieder versorgt. Das teilte das Unternehmen SachsenEnergie MDR SACHSEN mit. Betroffen waren demnach vorübergehend 300.000 Haushalte im gesamten Versorgungsgebiet.
Störung war Auslöser
Auslöser war nach bisherigen Erkenntnissen eine Störung an einer 110-Kilovolt-Anlage in einem Umspannwerk im Dresdner Stadtteil Zschachwitz. Von dem Stromausfall kurz nach 14 Uhr waren nicht nur Privatkunden betroffen. Unternehmenssprecherin Viola Martin-Mönnich sagte MDR SACHSEN, auch Firmen und Unternehmen seien ohne Stromversorgung gewesen, sofern sie über keine Notstromanlage vefügten. Bisherigen Informationen zufolge soll es bis ins 50 Kilometer entfernte Altenberg Stromunterbrechungen gegeben haben.
Polizei ermittelt zur Ursache
Bei der Suche nach der Ursache für die Störung wurden verschmorte Reste eines Flugobjektes gefunden, wie SachsenEnergie am Montagabend mitteilte. Nach ersten Erkenntnissen handelt es sich dabei um einen metallbeschichteten Ballon, so die Polizei.
Es sei noch unklar, ob der Ballon gezielt gesteuert oder zufällig an die neuralgische Stelle des Einspeise-Umspannwerks Dresden Süd gelangt sei, sagte ein Sprecher der Polizei am Dienstagmorgen. Die Ermittlungen dauerten noch an.
Großeinsatz der Feuerwehr und Rettungskräfte
Die Feuerwehr war nach eigenen Angaben im Großeinsatz. Innerhalb von zwei Stunden habe es insgesamt 270 Notrufe aus der Landeshauptstadt, den Landkreisen Meißen sowie Sächsische Schweiz/Osterzgebirge gegeben, teilte die Feuerwehr Dresden mit.
Das entspricht etwa dem zehn- bis 15-fachen gegenüber einem normalen Tag.
24 Hilferufe seien allein wegen steckengebliebener Fahrstühle eingegangen, so der Sprecher weiter. Eine Person musste befreit werden. Bei einem Großteil der Einsätze konnten sich die Personen von selbst befreien, da der Strom mittlerweile wieder vorhanden war. Hilferufe gab es auch von Patienten, deren Heimbeatmungsgeräte durch den Stromausfall nur noch für eine begrenzte Zeit funktionierten. Inzwischen habe sich die Lage aber entspannt, teilte Klahre mit.
Ungemach für Bad und Straßenverkehr
Der Stromausfall sorgte auch für eine üble Überraschung im Georg-Arnold-Bad. Wegen des Ausfalls funktionierte die Hebeanlage nicht mehr, das Bad wurde durch Abwasser überflutet. Zudem fielen im Stadtgebiet sämtliche Ampeln aus und auch die Straßenbahnen blieben stehen. Inzwischen ist der Straßenbahnverkehr wieder angelaufen. Wie die Dresdner Verkehrsbetriebe auf Twitter mitteilten, könnte es aber dauern, bis alles wieder normalisiert ist.
Auch Umland ohne Strom
Auch das Umland war einige Zeit ohne Stromversorgung. MDR SACHSEN erhielt Bestätigungen für Stromausfälle in Pirna, Radebeul und Heidenau. Unbestätigten Angaben zufolge sind auch Freital, Wilsdruff, Moritzburg, Rabenau und Kreischa betroffen. In Radeberg gab es nach einer kurzen Unterbrechung wieder Strom. Mobilfunk-Kunden berichteten ebenfalls von Beeinträchtigungen unter anderem im Vodafone-Netz. Auch der Radioempfang über DAB+ war durch den Stromausfall teilweise gestört. Vielerorts dauerte die Unterbrechung nur einige Minuten, in einigen Gebieten gab es auch 15:30 Uhr noch keinen Strom.
Quelle: MDR/bb/ots
Dieses Thema im Programm: MDR SACHSEN - Das Sachsenradio | Nachrichten | 13. September 2021 | 15:00 Uhr