
Hackt's? Aggro-Adebar attackiert Autos in Colditz
Hauptinhalt
29. Juni 2024, 14:00 Uhr
Wenn die Störche ihren Weg zurück nach Sachsen finden, ist die Freude groß. Doch im Colditzer Ortsteil Sermuth nervt ein Storch die Nachbarn so richtig. Den Schnabelattacken des Aggro-Adebars sind vor allem parkende Autos ausgesetzt. Ein Vogelexperte hat eine Erklärung für das Verhalten des Problem-Storches.
- Anwohner in Sermuth verdanken einer Überwachungskamera die Täterspur zu dem aggressiven Treiben eines Storches.
- Der Problem-Storch hat sich neben Autos ein weiteres Angriffsziel ausgesucht.
- Warum der Storch die Anwohner nervt, erklärt ein Storchenexperte aus Sachsen.
Ein Storch versetzt seit mehreren Wochen die Anwohner im Colditzer Ortsteil Sermuth im Landkreis Leipzig in Unruhe. Er gilt als echter Problem-Vogel, berichten Anwohnerinnen und Anwohner der Gemeinde dem MDR. Dabei gehöre er mit seiner Storchenfamilie schon lange zum Dorfbild dazu. Bisher sei er nie negativ aufgefallen. Das habe sich aber geändert, was beschädigte Autos im Dorf beweisen. Betroffene fragen sich, was den Stelzvogel umtreibt.
Überwachungskamera zeigt Storchen-Attacke
Eine Überwachungskamera hat den Storch in flagranti ertappt, wie er mit seinem Schnabel auf ein Auto einhämmert. Mehrere Fahrzeuge seien dem Treiben zum Opfer gefallen, erfahren die MDR-Reporter. Raphael Brückner wohnt in der Nähe des Storchnnestes. Der Vogel demoliere sein Auto. Er habe es deswegen im Hof abgestellt, weil es nicht in die Garage passe. "Selbst dort ist er hingekommen und hat sich auch nicht von Hunden stören lassen", sagt der 21-Jährige.
Doch der Problem-Storch habe nicht nur Autos im Visier. Er hacke auch auf die Esse seiner Bäckerei ein, berichtete Jörg Vetter. "Weil er denkt, dass sie potentiell ein Feind oder Gegner ist", vermutet er. Vetters Worten zufolge leben Störche seit etwa 20 Jahren im Ort. So ein Verhalten wie von diesem Storch habe es bisher nicht nicht gegeben, schüttelt Vetter den Kopf.
Storchen-Experte hat Erklärung
Warum es der Zugvogel ausgerechnet auf Autos abgesehen haben könnte, erklärt Storchenexperte Uwe Seidel im MDR. "Das machen Vögel, wenn sie im Spiegelbild einen Konkurrenten sehen." Das könne eine Fensterscheibe sein oder eben ein Auto. "Dann versucht er, den wegzujagen." Bislang ohne Erfolg.
Die betroffenen Anwohner bleiben womöglich auf den Kosten seiner fortwährenden Attacken sitzen: Denn ob die Schäden durch das Revierverhalten des Storchs von der Versicherung abgedeckt sind, ist noch unklar.
MDR (pak/ffr/wim)
Dieses Thema im Programm: MDR FERNSEHEN | MDR UM 2 | 25. Juni 2024 | 14:00 Uhr