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Tarifkonflikte Streik bei Bahn und Lufthansa: Züge und Flüge fallen auch am Freitag in Sachsen aus
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08. März 2024, 10:44 Uhr
Wer bis Sonnabendfrüh mit dem Zug oder Flugzeug auf Reisen gehen muss, hat es schwer. Die GDL bestreikt die Deutsche Bahn noch bis Freitagmittag. Bei der Lufthansa hat die Gewerkschaft Verdi das Bodenpersonal zum Ausstand bis Sonnabend 7:10 Uhr aufgerufen. In Sachsen gibt es ein Grundangebot auf der Schiene, die meisten Lufthansa-Flüge von/nach Sachsen von/nach München und Frankfurt/Main fallen aus.
Pendler und Reisende müssen sich auch am Freitag und Sonnabendfrüh wieder auf Einschränkungen wegen Streiks einstellen. Wegen der Streiks der Lokführergewerkschaft GDL und des Lufthansa-Bodenpersonals kommt es zu erheblichen Beeinträchtigungen. Im Personenverkehr der Bahn läuft der Ausstand bis zum heutigen Freitag 13 Uhr. Parallel dazu hat die Gewerkschaft Verdi für den Luftverkehr zu Streiks aufgerufen. Der geht bis Sonnabendfrüh 7:10 Uhr. Hintergrund sind Tarifkonflikte um höhere Löhne.
Grundangebot und Kulanzregel der Bahn
Betroffen sind Züge der Deutschen Bahn. Eine Bahnsprecherin sagte MDR SACHSEN: "Während des Streiks bietet die DB ein Grundangebot im Fern-, Regional- und S-Bahn-Verkehr an." Im Fernverkehr werde Reisenden empfohlen, einen Sitzplatz zu reservieren und sich über den Fahrplan zu informieren.
Während des Streiks bietet die DB ein Grundangebot im Fern-, Regional- und S-Bahn-Verkehr mit vereinzelten Verbindungen an.
Der Bahnsprecherin für Sachsen zufolge betrifft das Grundangebot vor allem Verbindungen auf der Nord-Süd-Achse. Nach Hamburg über Berlin und auch über Erfurt nach Nürnberg und München werden demnach längere Züge mit mehr Sitzplätzen fahren. Aus Kulanz biete die Deutsche Bahn Reisenden zudem an, ihre Tickets für Fahrten im Streikzeitraum zu einem späteren Zeitpunkt zu nutzen. Die Zugbindung sei aufgehoben und Sitzplatzreservierungen könnten kostenfrei storniert werden.
Der bundeseigene Verkehrskonzern hatte die Reisenden darum gebteb, ihre Reise umzuplanen und sagte: "Bitte sehen Sie von nicht notwendigen Reisen während des GDL-Streiks ab und verschieben Sie Ihre Reise auf einen anderen Zeitpunkt."
Deutsche Bahn empfiehlt Reisen zu verschieben
Bei der Deutschen Bahn hatte die Gewerkschaft Deutscher Lokführer (GDL) zu einem Streik im Personenverkehr aufgerufen - 35 Stunden lang. Damit will Gewerkschaftschef Claus Weselsky auf die Hauptforderung der Lokführer nach einer 35-Stunden-Woche aufmerksam machen. Die Deutsche Bahn (DB) hat die Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer (GDL) für Montag, 11. März, zu neuen Tarifverhandlungen eingeladen.
28 Flugausfälle am Freitag in Leipzig/Halle und Dresden
Auch das Bodenpersonal der Lufthansa streikt bis Sonnabend. Die meisten Flüge nach Sachsen sind bis Freitag gestrichen. Wie ein Sprecher der Mitteldeutschen FlughafenAG sagte, fallen am Freitag am Flughafen in Dresden 14 Flüge aus. Betroffen seien Verbindungen von und nach München sowie Frankfurt. In Leipzig/Halle sind am Freitag ebenfalls 14 Flüge betroffen, einer davon von und nach Wien.
"Der reguläre Flugplan nach Streikende muss sich dann erst einpendeln", betonte der Sprecher der Flughafen AG. Sein Tipp: Passagiere sollten sich vor ihrem geplanten Abflug direkt bei ihrer Fluggesellschaft informieren.
Mitbewerber der Bahn erwarten kaum Einschränkungen
Die Lokführer der Länderbahn (Trilex, Vogtlandbahn), der Mitteldeutschen Regiobahn, der City-Bahn Chemnitz, der Ostdeutschen Eisenbahngesellschaft in der Lausitz sowie der Erfurter Bahn und von Agilis im oberen Vogtland sind nicht zum Streik aufgerufen. Auch die Abelio-Züge von Leipzig Richtung Naumburg sind nicht direkt vom Streik betroffen. Zu Ausfällen kann es aber überall kommen, wenn sich Beschäftigte der DB AG auf den Stellwerken am Ausstand beteiligen.
Die Züge der U28 (Děčín - Bad Schandau - Sebnitz - Dolní Poustevna - Mikulášovice dolní nádr. - Rumburk) sind mit tschechischem Personal besetzt und sollten nach Fahrplan unterwegs sein.
Flixtrain als reservierungspflichtige Alternative im Fernverkehr
Eine Alternative zu den Fernzügen des Staatskonzerns können die wenigen Züge des Privatanbieters Flixtrain ab Dresden und Leipzig in Richtung Berlin, Hamburg und Köln sein. Diese Züge sind grundsätzlich reservierungspflichtig, Stehplätze sind nicht zugelassen.
Lufthansa will betroffene Passagiere kontaktieren
Wegen des angekündigten Warnstreiks beim Lufthansa-Bodenpersonal müssen sich auch Passagiere an den Flughäfen Dresden sowie Leipzig/Halle auf Ausfälle und Verspätungen einstellen. Von Donnerstagfrüh bis Sonnabendfrüh rechnet die Airline nach eigenen Angaben "mit umfassenden Auswirkungen" im Flugplan. Wie die online veröffentlichten Abflugtafel der beiden Flughäfen zeigen, sind die meisten Verbindungen von und nach München sowie Frankfurt/Main bereits gestrichen.
Passagiere würden per Mail oder in der Lufthansa-App über Streichungen und Umbuchungsmöglichkeiten informiert, hieß es. Betroffen sein dürften viele Fernreisende, die an den Drehkreuzen Frankfurt/Main und München umsteigen wollen. Wegen des Bahnstreiks ist die Anreise zum Abflug nach Hessen und Bayern zusätzlich erschwert.
Hinweis: Die Fahr- und Flugpläne können sich auch während der Streiks jederzeit ändern. Die Verkehrsunternehmen bitten deshalb alle Reisenden, ihre Buchungen und Reisepläne regelmäßig zu überprüfen.
MDR (lam/kk)/dpa
Dieses Thema im Programm: MDR SACHSEN - Das Sachsenradio | Nachrichten | 07. März 2024 | 06:00 Uhr