Kulturhauptstadt-Highlight Chemnitz 2025: Musical bringt Mega-Chor aus Sachsen auf die Bühne
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28. März 2025, 04:00 Uhr
Rund 1.500 Amateur-Sängerinnen und Sänger aus Sachsen wirken am Samstag bei der Aufführung des Musicals "Martin Luther King – Ein Traum verändert die Welt" in der Kulturhauptstadt Chemnitz mit. Seit einem Jahr haben sie in Leipzig, Dresden, im Erzgebirge oder Vogtland für das Projekt der Kulturkirche geprobt: Eine mitreißende Musik-Show, die vom Leben des US-Pastors und Bürgerrechtlers erzählt, in Gospel-Songs, Rock 'n' Roll und Pop. MDR KULTUR war vor dem gemeinsamen Auftritt mit den Profis bei der Hauptprobe dabei.
- In der Kulturhauptstadt Chemnitz treten am 29. März professionelle Musical-Darsteller und Laien gemeinsam auf.
- 1.500 Sängerinnen und Sänger aus ganz Sachsen wirken an der Aufführung des Chor-Musicals über Martin Luther King auf der Messe mit.
- Der 1968 ermordete US-Bürgerrechtler ist mit seinem Auftreten gegen Rassismus und Gewalt hochaktuell, musikalisch wird in dem Projekt der Kulturkirche an sein Engagement erinnert.
Seit etwa einem Jahr proben sie bereits – die 1.500 Sängerinnen und Sängern, die es für die Aufführung des Musicals "Martin Luther King – Ein Traum verändert die Welt" braucht. Sie kommen aus Chören vom Vogtland bis Dresden, von Leipzig bis Annaberg – und natürlich auch aus der Kulturhauptstadt Chemnitz. Denn hier wird Ende März die letzte Aufführung des Musicals stattfinden, das schon durch rund 40 Städte getourt ist.
1.500 Sängerinnen und Sänger aus ganz Sachsen
Der riesige Chor ist der Mittelpunkt jeder Aufführung des Martin-Luther-King-Musicals. Er steht gemeinsam mit professionellen Musical-Solisten und einer Big-Band auf der Bühne. Während die Berufsmusiker von Stadt zu Stadt ziehen, kommen die Laien-Sänger immer aus der Region – beispielsweise aus Kirchengemeinden oder Schulchören. Zur Hauptprobe in der Chemnitzer Stadthalle treffen sie alle das erste Mal zusammen.
Chor-Challenge: Nur eine gemeinsame Probe in Chemnitz
Nur einen Nachmittag lang hat Chorleiter Marko Koschwitz Zeit, um die vielen Sangesfreudigen aus den unterschiedlichsten Chören zu einem großen, wohlklingenden Gesamtchor zu formen. Die Freude des Kirchenmusikers der Lutherkirche Chemnitz bei der Arbeit mit den Sängerinnen und Sängern ist dabei ansteckend. Immer wieder macht er Späße, es wird viel gelacht.
In seinem Beruf habe er neben der klassischen Kirchenmusik schon immer gerne alternative Projekte umgesetzt, sagte Marko Koschwitz MDR KULTUR. "Diese Größendimension mit 1.500 Sängerinnen und Sängern, das ist schon Rekord, das habe ich so auch noch nicht gemacht. Aber es geht leicht, weil alle mit Freude dabei sind."
Auch die Sängerinnen und Sänger aus ganz Sachsen sind begeistert. "Wenn auf einmal der Chorleiter den Einsatz gibt und alle einsetzen, das Stimmgewaltige, da kommt einem richtig die Gänsehaut", sagte einer. "Ich finde es absolut beeindruckend. Zum einen, wie geleitet wird, und zum anderen, wie die Leute mitgehen", eine andere. Auch die Worte "Gigantisch" und "Beeindruckend" fallen immer wieder.
Musical mit Gospel-Songs, Rock 'n' Roll und Pop
Die Musik der Komponisten Hanjo Gäbler und Christoph Terbuyken mache es den Chormitgliedern leicht, die Aufgabe zu bewältigen, so Chorleiter Koschwitz – eine Mischung aus Soul, Gospel und Pop. Und Koschwitz freut sich: Über Popularmusik könne er ganz andere Menschen erreichen als mit klassischer Musik. Dazu sei die Geschichte rund um den Baptistenpastor Martin Luther King, der in den USA in den 50er und 60er Jahren seine Stimme für Gerechtigkeit und Freiheit erhoben hatte, hochaktuell.
Wer war Martin Luther King? Martin Luther King (1929-1968) war ein US-amerikanischer Pastor und Bürgerrechtler aus dem Bundesstaat Georgia. Er war der Führer der Bürgerrechtsbewegung der Afroamerikaner, die später die Aufhebung der Rassentrennung und das uneingeschränkte Wahlrecht für die schwarze Bevölkerung in den Südstaaten erreichte. Seine Rede "I have a dream" beim Marsch auf Washington ist weltberühmt. Der Friedensnobelpreisträger stand für gewaltlosen Protest. Er wurde bei einem Attentat 1968 in Memphis erschossen.
Glaube und Mut: Ideen von Martin Luther King hochaktuell
Chorleiter Koschwitz sagte MDR KULTUR: "Das Thema Rassismus ist nach wie vor unheimlich präsent und dazu nimmt das Stück ja auch Stellung – und bezieht sich immer wieder auf Zitate aus der Bibel." Mit dem Projekt rede die Kirche in der Kulturhauptstadt als Kulturkirche mit. Das sei wichtig, denn "wir haben eine starke Aussage mit diesem Stück, mit dieser Glaubenshoffnung und mit diesem Mut, den es braucht, den Mund gegen Ungerechtigkeit und Schieflagen aufzumachen."
Es braucht Glauben und Mut, den Mund gegen Ungerechtigkeit aufzumachen. Das zeigt dieses Stück.
In Chemnitz wollten so viele Sängerinnen und Sänger Teil dieses Projekts sein, dass für die Aufführung sogar zwei Chöre gebildet werden mussten. Und da auch das Interesse beim Publikum groß ist, wird das Musical zweimal aufgeführt.
Service-Informationen zum Musical
"Martin Luther King – Ein Traum verändert die Welt"
Chor-Musical von Hanjo Gäbler und Christoph Terbuyken
Ein Projekt der Stiftung Creative Kirche
Sonnabend, 29. März, 14 Uhr und 20 Uhr
Messe Chemnitz
Messeplatz 1 | 09116 Chemnitz
Quelle: MDR KULTUR (Elvira Birgit Speer)
Redaktionelle Bearbeitung: lk, ks
Dieses Thema im Programm: MDR KULTUR - Das Radio | 23. März 2025 | 08:15 Uhr