Verkehr Lange Wartezeiten auf Führerschein-Prüfung für Thüringer Fahrschüler

29. September 2023, 13:52 Uhr

Fahrschülerinnen und Fahrschüler müssen in einigen Thüringer Regionen oft lange auf die Führerschein-Prüfung warten. Das hat eine Umfrage von MDR THÜRINGEN bei Fahrschulen ergeben. Wartezeiten gibt es vor allem in und um Erfurt, Gera und Nordhausen.

Dort müssen Fahrschüler oft vier bis fünf Wochen, mitunter auch länger auf ihre Prüftermine warten. Das ruft nicht nur Ärger hervor, sondern oft auch Mehrkosten: Um das Gelernte während der Wartezeit nicht zu vergessen, buchen Schüler zusätzlich theoretischen Unterricht, aber auch Fahrstunden.

Dekra-Sprecher räumt Verzug ein

Die Fahrschulen sind unschuldig an dem Dilemma. Es liegt an der Sachverständigenorganisation Dekra, die als Einzige die Prüfungen abnimmt und die Termine vergibt. Auf Nachfrage von MDR THÜRINGEN räumte ein Sprecher ein, dass es nicht überall optimal laufe.

In einigen Regionen sei die Situation in den letzten Wochen in der Tat eine relativ angespannte Situation im Bereich der Fahrerlaubnis-Prüfungen entstanden, hieß es.

Hoher Krankenstand und mehr Prüfungen

Die Dekra nannte dafür zwei Gründe: Stärkere Auslastung aufgrund deutlich gestiegener Prüfungszahlen im Vergleich zur Zeit vor Corona. Zudem gebe es an einzelnen Standorten der Organisation im Freistaat "erhöhten Krankenstand".

Weiter wurde mitgeteilt, selbstverständlich sei man mit der Situation nicht zufrieden. Eigenen Angaben zufolge ist die Dekra dabei, durch "unterschiedliche Personal-Maßnahmen den Rückstau zu verringern."

Fahrschule im Strassenverkehr
Hohe Krankenstände und gestiegene Prüfungszahlen bei den Prüfern sind der Grund für die langen Wartezeiten. (Symbolbild) Bildrechte: IMAGO / Frank Sorge

MDR (jw)

Dieses Thema im Programm: MDR THÜRINGEN - Das Radio | Das Fazit vom Tag | 29. September 2023 | 18:42 Uhr

6 Kommentare

emlo am 01.10.2023

Sie sollten nicht so viel Erklärungen von "Fachkräften" wie Herrn Merz konsumieren! Wir stehen in fast allen Bereichen vor einem drastischen Personalmangel, teilweise tritt er jetzt schon ein. Und das liegt daran, dass immer mehr Leute aus den geburtenstarken Jahrgängen in den Ruhestand gehen und weitaus weniger junge Leute diese Tätigkeiten übernehmen. Eigentlich müssten wir Himmel und Hölle in Bewegung setzen, damit möglichst viele der Zuwanderer eine qualifizierte Ausbildung bekommen. Stattdessen sperren wir diese in überfüllte Massenunterkünfte, wo es durch die Überbelegung zunehmend zu Konflikten kommt. Jetzt ist es schon fast zu spät, weil inzwischen natürlich auch die Leute fehlen, die die Zuwanderer ausbilden könnten.

Pattel am 30.09.2023

Es liegt meines Erachtens an den vielen Wiederholungs Prüfungen.
Dadurch müssen andere länger warten.
Nach der Prüfung haben sie das erlernte schon vergessen. Sieht man in der Praxis wie gefahren wird.

Anni22 am 29.09.2023

Kleiner Tipp, wenn man die Bevölkerung von 80 Millionen auf 84 Millionen erhöht, dann braucht man von ALLEM mehr. Das wird auch nicht anders, wenn man noch mehr Menschen bekommt....

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