Gedenken Landtagspräsidentin würdigt Volksaufstand in DDR als "Vorbote der Friedlichen Revolution"

17. Juni 2023, 15:04 Uhr

Thüringens Landtagspräsidentin Birgit Pommer hat den 17. Juni 1953 als bedeutenden Gedenktag auch für die Gegenwart gewürdigt. Er zeige, dass der Wille zu demokratischen Rechten und Freiheit nicht gebrochen werden könne, sagte sie Samstagmittag in Jena auf der zentralen Veranstaltung des Landes zur Erinnerung an den Volksaufstand vor 70 Jahren in der DDR.

Pommer sagte weiter, die damaligen Ereignisse verdeutlichten zudem, dass Demokratie nicht selbstverständlich sei. Sie müsse immer wieder verteidigt werden, so die 64-Jährige. Außerdem wertete die Landtagspräsidentin den 17. Juni 1953 als frühen Vorboten der Friedlichen Revolution 1989. Pommer erinnerte daran, dass der Aufstand seinerzeit nicht nur in Ost-Berlin gelaufen sei, sondern überall in der damaligen DDR. Dazu erwähnte sie für das heutige Thüringen unter anderem die Orte Weida, Mühlhausen, Kahla und Eisenberg sowie Erfurt, Weimar und Jena. Allein dort hatten sich auf dem Holzmarkt am 17. Juni 1953 gut 20.000 Menschen versammelt und ihrem Unmut Luft verschafft.

Bei der Gedenkveranstaltung in Jena brachten Schülerinnen und Schüler eines Gymnasiums im Stadtteil Lobeda eine Erinnerungstafel für den Arbeiter Alfred Diener an, der sich 1953 an den Protesten beteiligt hatte und dafür in der sowjetischen Militärkommandantur in Weimar standrechtlich erschossen wurde. Diener war damals 26 Jahre alt.

MDR (dr)/dpa

Dieses Thema im Programm: MDR FERNSEHEN | MDR THÜRINGEN JOURNAL | 17. Juni 2023 | 19:00 Uhr

106 Kommentare

knarf am 19.06.2023

Der Beobachter:Danke für die Antwort.:In manchen Gegenden....
Also nicht überall gleich!Darum sage ich ja immer:"Jeder hat diesen Staat anders erlebt!

DER Beobachter am 19.06.2023

Haben Sie - aber in manchen Gegenden mit manchen Nachbarn war das Feiern des zufälligen Geburtstages am 17.6. schon etwas "Verdächtiges", wenn der eine Großonkel Republikflüchtling war und gar als Fluchthelfer galt, die Großtante und deren Kinder sich im renitenten Kirchen- (da auch die Uroma) und Kunstmillieu herumtrieb und der Urgroßvater als unzuverlässiger Genosse am 17. Juni die Belegschaft und Nachbarbetriebe "aufgewiegelt" hatte ...

DER Beobachter am 18.06.2023

Ja - da haben Sie ja tatsächlich einen wichtigen Grund genannt, warum auch Pfarrer einen Grund hatten, sich am Volks- resp. Arbeiteraufstand zu beteiligen...

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