Karneval in Hessen, Mühlheim Faschingsumzug im Stadtteil Lämmerspiel, Narren feiern und tanzen über die Straßen.
Nach den Anschlägen von Magdeburg und Aschaffenburg sollte der Karnevalsumzug in Erfurt bereits kleiner ausfallen. Bildrechte: IMAGO/rheinmainfoto

Wegen Malle-Party Erfurter Karnevalisten sagen Faschingsparty ab und planen Brauchtums-Demo

18. Februar 2025, 16:57 Uhr

Eine Faschingsparty unter dem Motto "Malle für alle" auf dem Domplatz hat zur Absage der Faschingsparty der Gemeinschaft Erfurter Karneval (GEC) geführt. Eine private Eventagentur hatte die Ballermann-Party angekündigt. Die GEC distanzierte sich von der Veranstaltung. Auch die Stadt ist irritiert.

Die Gemeinschaft Erfurter Karneval (GEC) hat ihre für den 2. März geplante Faschingsparty auf dem Domplatz abgesagt. Grund sei eine Party unter dem Motto "Malle für alle", die eine private Event-Agentur zum gleichen Zeitpunkt auf dem Domplatz angekündigt habe, erklärte GEC-Präsident Thomas Kemmerich am Dienstag.

Das habe nichts mit karnevalistischem Brauchtum zu tun. "Für ein solches Programm gibt es von uns kein Mandat", so Kemmerich. Deshalb ziehe sich die Karnevalsgemeinschaft vom Domplatz zurück.

Anmerkung der Redaktion: Am Mittwoch wurde bekannt, dass auch die Malle-Party auf dem Domplatz wieder abgesagt worden ist. Mehr dazu erfahren Sie hier.

Keine Unterstützung der Stadt Erfurt für Malle-Party

Auch die Stadt zeigte sich irritiert von der angekündigten Malle-Party, für die es bisher keine Anmeldung gebe. Zwar habe der Stadtrat beschlossen, den Karneval finanziell zu unterstützen. Das gelte aber nur für den Karnevalsumzug der GEC. Nach jetztigem Stand blieben die 190.000 Euro, die im Haushalt für den Karneval vorgesehen sind, in diesem Jahr ungenutzt.

Oberbürgermeister Andreas Horn (CDU) erklärte, dass die GEC seine Unterstützung habe. "Der Karneval gehört zu Erfurt, er hat seine Tradition und die gilt es weiter zu pflegen." Bliebe das Geld ungenutzt, weil die GEC keinen Umzug veranstaltet, wolle die Stadt prüfen, ob damit das Sicherheitskonzept für den Umzug 2026 finanziert werden könnte.

GEC plant kleine Faschings-Demo

Nach der Absage des großen Faschingsumzugs aufgrund der Sicherheitsbedenken nach den letzten Anschlägen, wollte die GEC zunächst eine Faschingsparty auf dem Domplatz veranstalten. Die Ballermann-Veranstaltung verhindere das. Deshalb plant die GEC nun für den 2. März eine kleine Faschings-Demo. Die Vereine würden auf kurzer Wegstrecke für das Brauchtum demonstrieren. Die genaue Route und die Sicherheitsvorkehrungen werden derzeit noch besprochen.

Insgesamt sind in Thüringen in diesem Jahr mehr als 100 Faschingsumzüge geplant und damit mehr als im Vorjahr.

MDR (kir/pvk)

Dieses Thema im Programm: MDR THÜRINGEN - Das Radio | Nachrichten | 18. Februar 2025 | 15:30 Uhr

26 Kommentare

klaus.kleiner77 vor 5 Wochen

Ich denke man hat beim GEC kein Geld um entsprechende Veranstaltungen zu organisieren und dann sucht der karnevalspräsident Kemmerich die Schuld bei jedem anderen!

Erna vor 5 Wochen

Hatte man bei der Gemeinschaft Erfurter Karneval keine Lust mehr oder wie ist es sonst zu verstehen auf ein Gerücht (denn beantragt geschweige denn genehmigt ist/war nichts) so zu reagieren?

maheba vor 5 Wochen

Sie sind da sehr voreingenommen und medial gesteuert.
Ich bin selbst Mitglied einer von Ihnen als "Altpartei" bezeichneten Partei. Schauen Sie sich doch mal um in unsern vermultikultierten Land, gehen Sie des Abends in die Innenstädte, die
Stadtparks oder fahren im ÖPNV.
Die Statistiken zum Thema Kriminalität sind nicht aussagefähig - die Menschen bleiben zuhause, hinzukommen noch Warnungen vor Anschlägen - wer soll denn dann das öffentlich. Leben genießen.
Ursache für das Absagen der Veranstaltung ist nicht das fehlende Geld sondern das fehlende Geld für die Ausarbeitung und die Umsetzung des heutzutage erforderlichen Sicherheitskonzeptes.

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