Gesundheitsversorgung Klinik in Bad Frankenhausen stellt Betrieb schon Ende März ein

31. Januar 2025, 13:15 Uhr

Der stationäre Betrieb am KMG-Klinikum in Bad Frankenhausen in Nordthüringen wird deutlich früher eingestellt als geplant: statt im Juni bereits Ende März. Grund ist laut Klinik fehlendes Personal.

Die KMG Manniske Klinik in Bad Frankenhausen (Kyffhäuserkreis) will ihren Betrieb schon Ende März einstellen. Wie ein Sprecher mitteilte, ist die ärztliche Personaldecke schon jetzt so dünn, dass sich der Klinikbetreib nur mit größter Mühe aufrechterhalten lässt.

Ärztliche Bereitschaft nur mit Hilfe gewährleistet

Ein Krankenhausbetrieb erfordere unter anderem eine ärztliche Bereitschaft über 24 Stunden am Tag. Das könne aktuell nur durch ärztliche Unterstützung aus dem KMG Klinikum Sömmerda und durch externe Hilfe gewährleistet werden. Es sei daher unmöglich, den Betrieb nach dem 31. März 2025 fortzuführen.

Ambulante Versorgung nicht betroffen

Der Sprecher sagte, dass die ambulante Versorgung im MVZ nicht betroffen sei und das Manniske-Gesundheitszentrum mit Pflegebereich weiter ausgebaut werde. Erst diese Woche hat die DRK-Rettungswache moderne Räume im Gebäude der Klinik bezogen. Sie soll eine gute Notversorgung sicherstellen.

Im September 2024 hatte der Betreiber noch angekündigt, den stationären Betrieb voraussichtlich Ende Juni dieses Jahres einstellen zu wollen.

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MDR (sw/caf)

Dieses Thema im Programm: MDR THÜRINGEN - Das Radio | Nachrichten | 31. Januar 2025 | 12:30 Uhr

3 Kommentare

Meine Wenigkeit vor 3 Wochen

Und da das Personal weiß, daß die Klinik sowieso geschlossen wird, gibt es keine große Motivation, bis zum bitteren Ende durchzuhalten. Ich kann's verstehen. Für die, die noch da sind und die Patienten ist das natürlich nicht schön.

Taus RanderS vor 3 Wochen

@pepe79

Personalmangel, hier im konkreten Fall Ärztemangel, ist keine Frage fehlender Ausbildung. Deutschland hat so viele Ärzte wie noch nie und deutlich mehr Ärzte pro Einwohner als die meisten anderen Länder.

Aber Ärzteschaft ist viel weiblicher als vor 30 Jahren, das bringt Ausfallzeiten wegen Schwangerschaft/ Elternzeit. Und Ärzte (nicht nur weibliche) haben doch tatsächlich den Wert von Gesundheit und Freizeit entdeckt, legen viel mehr Wert auf Work-Life-Balance. Außerdem haben wir immer noch zu viele Krankenhäuser. Nicht jede 10.000-Einwohner-Stadt benötigt ein Krankenhaus, das nur Basisversorgung liefert, aber bei Herzinfarkt, Schlaganfall, Polytrauma und Sepsis weiterverlegen müsste. Diese Grundversorger haben immer mehr Probleme, für Ärzte attraktiv zu sein und damit Personal anzuziehen. Diese Kliniken finden oft nur wahnsinnig teure Honorarkräfte und verbrennen damit das Geld der Beitragszahler.

pepe79 vor 3 Wochen

Personalmangel hat was mit verfehlter Gesubdheitspolirik der letztenb30 Jahre und zu wenig Ausbildung in den Berufen zu tun und nicht automatisch nur mit dem Verdienst.

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