
Industrie Batterie-Recyclinganlage in Gera: Online-Verfahren schürt neue Befürchtungen
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26. November 2024, 14:20 Uhr
Wegen starker Kritik an der geplanten Batterie-Recyclinganlage in Gera hat es am Montag und Dienstag einen weitere Termine zur Anhörung der Einwände gegeben. Doch auch der reichte nicht - jetzt soll das Verfahren online weitergehen. Für die Kritiker keine gute Nachricht.
Die Debatte über die geplante Batterie-Recyclinganlage in Gera-Cretzschwitz wird online fortgesetzt. Als Grund gab das Thüringer Landesamt für Umwelt, Bergbau und Naturschutz (TLUBN) an, dass viele der knapp 7.800 Einsprüche in den bisherigen fünf Diskussionstagen nicht behandelt werden konnten.
Kritik am Online-Verfahren zu Recyclingwerk
Alle Bedenken gegen das Vorhaben, Äußerungen des Investors und die Stellungnahmen des TLUBN werden nun auf einer Online-Plattform bereitgestellt. Wann das Verfahren startet, soll später bekannt gegeben werden.
Dass die Einwände nun online gesammelt werden, wurde von der Geraer Bürgerinitiative und anderen Kritikern des Vorhabens gerügt. Sie befürchten, dass viele Fragen nicht mehr berücksichtigt werden. Außerdem sei nicht jeder technisch in der Lage, am Online-Verfahren teilzunehmen.
Das südkoreanische Unternehmen Sungeel, das die Anlage bauen möchte, begrüßte hingegen die digitale Fortführung des Erörterungstermins. Dieser Weg ermögliche eine besonders breite Beteiligung, so Wonyoung Kang, Geschäftsführer der Sungeel Recycling Park Thüringen GmbH. "Durch die digitale Fortführung können sich viele Menschen ortsunabhängig und flexibel in das Verfahren einbringen."
Weil bei einem Termin Anfang November nicht alle Bedenken bearbeitet werden konnten, waren am Montag und Dienstag erneut Einwände gegen die geplante Batterie-Recyclinganlage im Ortsteil Cretzschwitz diskutiert worden. Kritiker, zu denen insbesondere eine Bürgerinitiative zählt, befürchten negative Folgen für Anwohner und Umwelt.
Genehmigung der Anlage steht aus
Nach der Anhörung werden vermutlich umfangreiche Nachforderungen vom Landesamt an den koreanischen Investor Sungeel gestellt. Anschließend wird das Landesamt aufgrund der nachgereichten Unterlagen die Anlage entweder genehmigen oder nicht.
Möglich ist auch, dass der gesamte Prozess vor einer endgültigen Entscheidung nochmal neu aufgerollt wird - samt Einbezug der Öffentlichkeit, unter Berücksichtigung der Einwendungsfrist und mit Erörterungstermin.
Investition von 45 Millionen Euro in Gera geplant
Das Unternehmen Sungeel plant, 45 Millionen Euro in eine neue Batterie-Recyclinganlage in Gera-Cretzschwitz zu investieren und damit 100 Arbeitsplätze zu schaffen. Auch andernorts im Freistaat stoßen geplante Batterierecycling-Anlagen auf Widerstand - beispielsweise in Artern im Kyffhäuserkreis, wo knapp 1.500 Einwendungen eingingen.
MDR (adr/ost/vle/maf)/dpa
Dieses Thema im Programm: MDR THÜRINGEN - Das Radio | Das Fazit vom Tag | 25. November 2024 | 18:45 Uhr
Exilerfurter vor 16 Wochen
Und dann jammert der Osten doch immer, dass man ja so abgehängt sei, kein Wunder wenn man jede Industrieansiedlung verhindert möchte. Dann investieren große Konzerne halt woanders, zahlen halt dort Gewerbesteuern und schaffen Arbeitsplätze. Mercedes hat ja erst vor wenigen Wochen ein eigenes Batterierecycling - Werk bei Rastatt eröffnet, BMW baut ebenfalls eine Recyclingfabrik in der Nähe von Straubing. Beide Fabriken entstehen ohne bremsende BI‘s, dort weiß man halt Industrieansiedlung zu schätzen.
Exilerfurter vor 17 Wochen
Also wenn sie so eine Panik vor „gefährlichen“ Batterien haben, dann trennen sie sich am besten gleich von sämtlichen elektronischen Geräten, welche mit Batterie betrieben werden 🙈. Im übrigen hat man zu Beginn des Automobilzeitalters genauso argumentiert, eine Kutsche betrieben mit einem höchst brennbaren Flüssigkeit…
Und wenn wir schon beim brennen sind, aktuell werden fast alle BMW einer Dekade weltweit zurückgerufen, auf Grund von Brandgefahr durch einen undichten AGR - Kühler… soviel zu Gefahr 😉.
Werner_1955 vor 17 Wochen
aufgehetzte Laien ?
Die haben von den Cannabis, AKW und Klimaaktivisten schnell und gut gelerent wie man persönliche Idiologie gegen die Mehheit der Bürger durchsetzten kann.