
Mauerfall Geteiltes Dorf Mödlareuth: Die Original-Mauer kommt in die Pflege
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03. Oktober 2024, 16:22 Uhr
An die Teilung des kleinen Dorfes Mödlareuth erinnert bis heute ein Stück der Original-Grenzmauer. Doch am Beton nagt der Zahn der Zeit. Deshalb hat das Grenzmuseum die Mauer jetzt ausbessern lassen, um sie für die nächsten Generationen zu erhalten.
Little Berlin - unter diesem Spitznamen ist der kleine Ort Mödlareuth an der thüringisch-bayerischen Grenze bekannt geworden. Das Dorf war bis 1989 durch die Mauer geteilt. Daran erinnert bis heute das Deutsch-Deutsche Museum und ein 100 Meter langes Stück der Original-Betonsperrmauer von 1966. Doch der Zahn der Zeit hat in den vergangenen fast 60 Jahren an der Mauer genagt.
Zustand von 1989 soll konserviert werden
"Von außen konnte man vor allem witterungsbedingte Schäden an der Mauer sehen", sagt Museumsdirektor Robert Lebegern. Vor allem auf der Wetterseite wuchs auf dem Mauerwerk bereits Moos. "In einigen Bereichen war der Beton leicht abgeplatzt", sagt er. Mit dazu beigetragen hätten über die Jahre auch der Frost, Metallstücke in der Mauer und eine relativ schlechte Betonqualität, so Lebegern.
Deshalb wurde die Mauer in den vergangenen Wochen zuerst mit einem Dampfstrahler gesäubert. Nachdem der Schmutz entfernt war, wurden die maroden Stellen neu verputzt. Im letzten Schritt wurde frische Farbe auf die Mauer aufgetragen.
Die Handwerker mussten dabei behutsam vorgehen. "Unser Ziel jetzt ist es, den Zustand der Mauer von 1989 zu konservieren", sagt Lebergern. "Damit sich auch künftige Generationen die Original-Mauer hier in Mödlareuth weiter anschauen können."
Letzter kompletter Anstrich durch DDR-Grenztruppen
Komplett gestrichen wurde die Mauer 1988, erzählt der Museumsleiter. Damals gaben die DDR-Grenztruppen der 700 Meter langen und drei Meter hohen Sperrmauer einen neuen Anstrich.
"1988 wurde in Mödlareuth ein neues Bachsperrwerk errichtet, um den Tannbach zu regulieren. In dem Zuge wurde auch die Mauer neu gestrichen." 1990 wurde der größte Teil der Betonmauer abgerissen. Ein 100 Meter langes Stück blieb als Erinnerung stehen. Nach der Wiedervereinigung wurde dann schon einmal frische Farbe auf das Mauerstück gepinselt.
Die neuen Ausbesserungen sollten jetzt auch die Erneuerungen am Grenzmuseums-Außengelände abschließen, sagt der Museumsleiter. Im Herbst 2025 solle dann auch der derzeit im Bau befindliche Neubau des Grenzmuseums für Besucher geöffnet werden. Im Neubau findet zurzeit der Innenausbau statt. Damit bereitet das Museum die neue Dauerausstellung vor.
MDR (ost)
Dieses Thema im Programm: MDR THÜRINGEN - Das Radio | Der Vormittag | 03. Oktober 2024 | 10:00 Uhr
aufdemberg vor 28 Wochen
Wer in der DDR zu nichts gekommen ist, hatte im vereinten Deutschland richtige Probleme.
Das ist meine Einschätzung.
Ich rede hier nicht von Menschen die es nicht könnten.
Ich rede von den bequemen die es sich in der DDR fein gemacht hatten.
Es gab nichts? Na dann muss ich ja nicht.
Nach der Wende haben viele die Möglichkeiten gesehen und auch mit sehr kleinen Geld sich etwas aufgebaut.
Oder sind in den Westen abgewandert,sich neu aufgestellt, etwas gewagt.
Die jetzigen Jammerer haben was getan?
Rainer Kirmse vor 28 Wochen
Wie steht es um die Deutsche Einheit?
Zu viel Pessimismus macht sich breit.
Von Meck-Pomm bis nach Baden
kann etwas Zuversicht nicht schaden.😉
EINHEIT IN FREIHEIT 🇩🇪
Eine Mauer hat uns getrennt,
kalter Krieg war omnipräsent.
Für die Menschen in Ost und West
ein permanenter Härtetest.
Ein ganzes Land eingemauert,
viel zu lange hat's gedauert.
Es war nicht mehr zu ertragen,
man musste den Aufstand wagen.
Die Ostdeutschen waren es leid,
allzu groß ihr Drang nach Freiheit.
Für faire und freie Wahlen
mussten Regime und Mauer fallen.
Die Leute aus zwei Systemen
konnten alle Hürden nehmen,
haben Grenzen überwunden
und zueinander gefunden.
Wir haben uns friedlich vereint,
vor Glück manche Träne geweint.
Vierunddreißig Jahre ist's her,
nichts kann uns heute trennen mehr.
Ist auch manches schiefgelaufen,
wir werden uns zusammenraufen;
dabei Fehler nicht ausblenden,
die Deutsche Einheit vollenden.
Rainer Kirmse , Altenburg
Herzliche Grüße aus Thüringen
Pattel vor 28 Wochen
Benachteilig war in der ehemaligen DDR. Nach dem Mauerfall konnte ich mich so richtig entfallten im positiven Sinne.
Natürlich sind die ehemaligen Funktionäre enttäuscht.