Ein Bagger bei der Arbeit in einem Wohnviertel
Die Ulme vor dem Theater in Rudolstadt ist gefällt worden. Bildrechte: Uwe Kelm/MDR

Sanierung Trotz Protest: 100 Jahre alte Ulme vor Theater in Rudolstadt gefällt

27. Februar 2025, 18:32 Uhr

Ein Jahrhundert lang gehörte die markante Ulme vor dem Rudolstädter Theater zum Stadtbild. Jetzt wurde sie aus Sicherheitsgründen gefällt.

Die markante Ulme vor dem Theater in Rudolstadt ist am Mittwoch gefällt worden. Wie die Stadtverwaltung auf Nachfrage von MDR THÜRINGEN mitteilt, hatte der rund 100 Jahre alte Baum erhebliche Schäden. Das gehe aus einem Baumgutachten hervor, das von einem erheblichen Sicherheitsrisiko wegen abbrechender Äste ausgeht.

Protest gegen Baumfällung

Ursprünglich sollte die Ulme auf dem Theatervorplatz erhalten bleiben und Teil des neu gestalteten Platzes werden. Gegen die Fällung der Ulme hatten Mitarbeiter des Theaters protestiert.

Die Stadt erklärte, im Rahmen der Neugestaltung der Außenanlagen für Ersatzpflanzungen sorgen zu wollen. Ziel sei es, das grüne Stadtbild zu erhalten und langfristig für einen gesunden und nachhaltigen Baumbestand rund um das Theater zu sorgen.

Fotorealistische Grafik: Blick auf ein Gebäude, das teilweise mit Holz verkleidet ist und dem Schriftzug Schiller-Theater über dem Eingang.
So soll das Rudolstädter Theater bei der Eröffnung aussehen. Bildrechte: SIGMA PLAN WEIMAR GMBH

Theater-Sanierung seit acht Jahren und mit Kostensteigerung

Seit mehr als acht Jahren wird das Theater in Rudolstadt saniert. Zuletzt war der Eröffnungstermin des neuen Schiller-Theaters im Januar auf September verschoben worden. Der Spielbetrieb in der gesamten Saison 2025 ist deshalb im Stadthaus Rudolstadt geplant. Die Kosten für die Sanierung sind von neun Millionen auf 17 Millionen Euro gestiegen.

Hinweis der Redaktion: Wir hatten ursprünglich berichtet, dass für die Sanierung zunächst zwei Millionen Euro veranschlagt waren. Es waren jedoch neun Millionen Euro. Wir haben das korrigiert.

MDR (nir/uwk)

Dieses Thema im Programm: MDR THÜRINGEN - Das Radio | Regionalnachrichten | 27. Februar 2025 | 17:30 Uhr

5 Kommentare

martin vor 4 Wochen

Zunehmende Versiegelung, das veränderte Stadtklima sowie Salz setzen den Bäumen gerade durch die Kombination teilweise gewaltig zu. Und ja, wenn man bei alten Stadtbäumen intensiv genug sucht, wird man wahrscheinlich bei vielen auch fündig und erhält die gewünschte Fällgenehmigung. Aber ich wüsste nicht, dass dieser Baum im Weg war.

Tashina vor 4 Wochen

Natürlich kenne ich das Gutachten nicht. Es fällt nur auf, dass Bäume komischerweise immer krank sind, wenn sie irgendwo "im Weg" stehen. Ich denke nur an die vielen Bäume, die in Erfurt auf dem Petersberg gefällt wurden. In einem Dorf im Gothaer Land standen zwei Linden, viele , viele Jahre. Nun wird dort die Bushaltestelle Rollstuhlgerecht umgebaut und die Bäume sind weg, weil sie krank waren. Ich finde es seltsam.
Die Natur verliert immer mehr Raum und der Beton um uns herum nimmt zu. Das hat in meinen Augen nichts mit Naturschutz zu tun.

martin vor 4 Wochen

Ihr letzter Satz ist zwar sachlich durchaus zutreffend - aber ist das auch ein sinnvoller Grund einen Schutz vor vermeidbaren Risiken nicht zu tun?

Haben Sie das Baumgutachten gelesen, dass Sie eine andere Motivation unterstellen? Ältere Bäume können nun einmal krank werden. Der Klimawandel setzt vielen Stadtbäumen zusätzlich zu.

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