Mario Voigt (CDU), Thüringer Ministerpräsident, bei der Ernennung der Thüringer Ministerinnen und Minister im Thüringer Landtag.
Ministerpräsident Mario Voigt hat weitere Staatssekretäre für die Thüringer Brombeer-Regierung ernannt. Bildrechte: picture alliance/dpa | Michael Reichel

Landespolitik Nach Verzögerung: Neue Landesregierung ernennt weitere Staatssekretäre

20. Dezember 2024, 08:22 Uhr

Die Thüringer Brombeer-Regierung hat weitere Staatssekretäre ernannt. Die Ernennung hatte sich wegen einer Klage lange verzögert. Ins Ministerium wechselt auch ein früherer Oberbürgermeister.

Das Kabinett der Thüringer Brombeer-Regierung von CDU, BSW und SPD hat am Donnerstag weitere Staatssekretäre ernannt. Die Ernennung der Spitzenbeamten hatte sich bis in den späten Nachmittag wegen einer Klage verzögert.

Ex-Oberbürgermeister wechselt ins Finanzministerium

Zu den neuen Staatssekretären gehören der frühere Oberbürgermeister von Gera, Julian Vonarb, sowie der Berliner Finanzexperte Birger Scholz. Sie sollen als Staatssekretäre im Finanzministerium arbeiten.

Der Altenburger SPD-Politiker Norman Müller wird Staatssekretär im Innenministerium. Der Geraer Rechtsanwalt Christian Klein wird Justiz-Staatssekretär.

Der CDU-Landtagsabgeordnete Marcus Malsch geht als Staatssekretär ins Wirtschaftsministerium. Darüber hinaus wechselt der bisherige Innen-Staatssekretär Udo Götze als Staatssekretär ins Sozialministerium.

Oberbürgermeister Julian Vornab, Gera, 2020
Der frühere Geraer Oberbürgermeister Julian Vonarb wird Staatssekretär im Finanzministerium. (Archivbild) Bildrechte: imago images/Karina Hessland

Die Ernennung der Spitzenbeamten hatte sich am Donnerstag bis in den späten Nachmittag verzögert. Der Grund: Die frühere Justiz-Staatssekretärin Meike Herz hatte gegen ihre Versetzung in den Ruhestand Klage eingereicht. Erst als das Verwaltungsgericht Weimar im Eilverfahren die Klage abwies, konnten die Staatssekretäre ernannt werden.

Sollte Herz ihre Klage jedoch weiter verfolgen, wird das Gericht womöglich erst Monate später im Hauptverfahren endgültig ein Urteil verkünden. So lange würde sie weiter das volle Gehalt einer Staatssekretärin bekommen.

Marcus Malsch spricht im Landtag.
Marcus Malsch, CDU-Landtagsabgeordneter, geht als Staatssekretär ins Wirtschaftsministerium. Bildrechte: IMAGO / Karina Hessland

Erfurter Beigeordneter nun im Digitalministerium

Bereits am Dienstag waren die ersten vier Staatssekretäre ernannt worden. Nach Angaben von Ministerpräsident Mario Voigt (CDU) wird Mario Suckert, bisher Präsident des Landesamtes für Bergbau und Umwelt, Staatssekretär im Ministerium für Wirtschaft und Landwirtschaft.

Der Erfurter Beigeordnete Tobias Knoblich übernimmt den Staatssekretärsposten im Ministerium für Digitales und Infrastruktur.

Der Nordthüringer Schulamtsleiter Bernd Uwe Althaus wird demnach Staatssekretär im Bildungsministerium und der bisherige Referatsleiter in der Staatskanzlei Stephan König wechselt innerhalb des Hauses in das Amt des Staatssekretärs.

Der Thüringer Ministerpräsident Mario Voigt (CDU/Mitte) mit den vier Staatssekretären (von links): Tobias Knoblich, Stephan König, Mario Suckert und Bernd Uwe Althaus.
Der Thüringer Ministerpräsident Mario Voigt (CDU/Mitte) mit den vier zuerst ernannten, neuen Staatssekretären: (von links) Tobias Knoblich, Stephan König, Mario Suckert und Bernd Uwe Althaus. Bildrechte: Thüringer Staatskanzlei/Jacob Schröter

Voigt: Bisher einmaliger Ausschuss testet Eignung von Staatssekretären

Bei der Besetzung der Posten folgt die Landesregierung den Vorgaben des Landesrechnungshofes. Als erstes Bundesland habe man einen Prüfungsausschuss eingesetzt, um die Eignung der Kandidaten zu prüfen, erklärte Ministerpräsident Voigt. Diese würden zuvor geprüft, ob sie für das Amt geeignet und befähigt seien.

In der Vergangenheit hatte der Landesrechnungshof der vorigen rot-rot-grünen Landesregierung systematische und schwerwiegende Verstöße bei der Besetzung von Führungspositionen vorgeworfen. Personal sei häufig ohne Bestenauslese, dafür aber nach Parteizugehörigkeit eingestellt worden.

Warum eigentlich "Brombeer-Koalition?" Ende August schrieb der Parteienforscher Karl-Rudolf Korte einen Gastbeitrag in der "Zeit" und mutmaßte in der Überschrift: "Vielleicht wird's ja eine Brombeer-Koalition." Höchstwahrscheinlich war das die Geburtsstunde des Begriffs. Spätestens seit der Thüringer Landtagswahl am 1. September hat er sich als Bezeichnung für eine mögliche Regierung aus CDU, BSW und SPD etabliert. Die Farben der Parteien (Rot, Lila, Schwarz) zielen auf die Frucht in ihren unterschiedlichen Reifegraden ab.

Mehr zur neuen Landesregierung in Thüringen

MDR (cfr/caf)

Dieses Thema im Programm: MDR THÜRINGEN - Das Radio | Nachrichten | 17. Dezember 2024 | 13:00 Uhr

70 Kommentare

Eddi58 vor 14 Wochen

@Ilse
„ Mario's Jobturbo springt in Thüringen schon mal tatkräftig an !“

Ganz so sparsam wie Thomas L. Kemmerich, der ohne Minister und Staatssekretäre regieren wollte, wird wohl kein Regierungschef in Thüringen mehr…🤣🤣🤣

Eddi58 vor 14 Wochen

@Ilse
„ Ja Eddi, manche denken halt noch wirklich, Ihr wäret keine Karrieristen mit einer roten Bahnsteigkarte !“👀

???🤷‍♂️
Was wollte uns der Künstler damit sagen?
Übrigens: der Pluralis Majestatis wäre wirklich nicht nötig gewesen…😉

Eddi58 vor 14 Wochen

@Nachgedacht
Ich kann ja verstehen, dass Sie angesichts der verschenkte Stimme, keine gute Laune verbreiten wollen. 🤔
Prognosen sind schwierig - vor allem, wenn sie die Zukunft betreffen…👀

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