Ein Gebäude aus der Vogelperspektive
Die Firma "Heu-Heinrich" nimmt eine moderne Trocknungsanlage in Betrieb. Bildrechte: Thüringer Wald Service GmbH

Landwirtschaft Effizientere Produktion, unabhängiger vom Wetter: Heubauer nimmt neue Anlage in Betrieb

22. August 2024, 16:12 Uhr

Im landwirtschaftliche Unternehmen "Heu-Heinrich" im Kreis Sonneberg geht am Donnerstag nach eigenen Angaben die modernste Heutrocknungsanlage Deutschlands an den Start. Damit soll mehr Heu in besserer Qualität produziert und die Ernte unabhängiger vom Wetter werden.

Das landwirtschaftliche Unternehmen "Heu-Heinrich" in Scheibe-Alsbach im Kreis Sonneberg nimmt am Donnerstag offiziell die nach eigenen Angaben modernste Heutrocknungsanlage Deutschlands in Betrieb. Geschäftsführer Heinrich Meusel sagte, in der neuen Halle könne Heu in größeren Mengen getrocknet und anschließend auch direkt verpackt werden. Dadurch könne im Sommer mehr Tierfutter in besserer Qualität produziert werden.

Durch die neue Anlage wird die Kapazität den Angaben zufolge verdreifacht. Damit reagiere das Unternehmen auch auf die deutschlandweit hohe Nachfrage nach den Heuprodukten. Die Gesamtkosten belaufen sich auf etwa 4,4 Millionen Euro. Das Projekt wurde vom Land mit 1,9 Millionen Euro gefördert.

Heuernte durch neue Technik weniger vom Wetter abhängig

Das Heu wird nach der Ernte noch feucht in die Halle gebracht und mit einem Deckenkran in insgesamt fünf Boxen verteilt. Eine Box fasst bis zu 120 Tonnen Heu. Zum Trocknen wird Solarenergie in Kombination mit Dachwärme genutzt. Die warme Luft wird vom Dach weitergeleitet und dann von unten in den Heustock eingeblasen.

Ein Gebäude aus der Vogelperspektive
Durch die neue Trocknungsanlage könne laut dem Unternehmen im Sommer mehr Tierfutter in besserer Qualität produziert werden. Bildrechte: Thüringer Wald Service GmbH

In der Nacht sowie bei schlechtem Wetter kommen Entfeuchter zum Einsatz, die teilweise mit einem Energiespeicher betrieben werden. Innerhalb von vier Tagen kann dadurch etwa die Heumenge von 60 Hektar Wiese getrocknet werden. Anschließend wird es in der selben Halle für den Verkauf in einzelnen Beutel verpackt.

Heu besonders beliebt für Nagetiere

Zur Anlage gehört ebenfalls eine sanierte zweite Halle. Dort werden die abgepackten Heubeutel mit Hilfe eines Roboters weiter in Kisten verpackt und auf Paletten gestapelt. Durch die moderne Anlage ist das Unternehmen eigenen Angaben zufolge während der Heuernte nicht mehr so stark vom Wetter abhängig.

Ein Roboterarm in einem Raum.
Mithilfe dieses Roboters werden die Heubeutel in Kartons verpackt und anschließend auf Paletten gestapelt. Bildrechte: MDR/Lisa Wudy

Heu-Heinrich verkauft nach eigenen Angaben pro Jahr etwa 1,5 Millionen abgepackte Heubeutel in verschiedenen Größen. Am beliebtesten ist laut Unternehmen das Bio-Bergwiesenheu für Nager wie Meerschweinchen, Hamster oder Kaninchen. Das Unternehmen beschäftigt derzeit 28 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.

MDR (wdy, ost)

Dieses Thema im Programm: MDR THÜRINGEN - Das Radio | Nachrichten | 22. August 2024 | 11:30 Uhr

3 Kommentare

MalNachdenken vor 34 Wochen

Zum einen wird das Nagerheu trotzdem gebraucht, da bin ich eher froh, das es aus Thüringen kommt.
Zum anderen: Unternehmen sollten und müssen gewinnorientiert arbeiten. Und wenn unser Unternehmen investiert erwartet die Geschäftsführung auch eine Gewinnsteigerung. Soweit, so normal.

part vor 35 Wochen

Während der Preis für die Großrolle Heu weiter im Sinkflug ist für den Einsatz in der landwirtschaftlichen Tierzucht, macht man mit 7 % MwSt. für Kleinnager mit industriellem Großeinsatz richtig Gewinn. Danke für die Berichterstattung über dieses Geschäftsmodell und den ökologischen Fingerabdruck.

MalNachdenken vor 34 Wochen

Klingt spannend. So wird Landwirtschaft und Industrie gekoppelt und man sieht, das Fortschritt in Technologie nicht zwangsläufig schlecht ist.

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