Elektriker bei der Installation einer elektrischen Anlage.
Elektriker bei der Installation einer Anlage. Bildrechte: IMAGO / Panthermedia

Verhandlungen Mehr Geld für Thüringer Metaller - Tarifabschluss übernommen

19. November 2024, 14:42 Uhr

Nach zähen Verhandlungen und Warnstreiks haben sich vergangene Woche Arbeitgeber und Gewerkschaften in der Metall- und Elektroindustrie geeinigt. Vom Tarifabschluss profitieren eins zu eins auch die Thüringer Beschäftigten.

Die rund 20.000 Beschäftigten der Metall- und Elektroindustrie in Thüringen bekommen mehr Geld. Wie die IG Metall Mitte am Dienstag mitteilte, ist der Hamburger Pilotabschluss für die Metall- und Elektroindustrie übernommen worden.

Damit steigen die Entgelte ab 1. April 2025 um zwei Prozent und ab 1. April 2026 um weitere 3,1 Prozent. Dazu kommt eine dauerhafte Anhebung des tariflichen Zusatzgeldes, also der jährlichen Sonderzahlung, so dass es insgesamt 5,5 Prozent mehr Lohn gibt. Bis Februar 2025 werden einmalig 600 Euro ausgezahlt.

Die Ausbildungsvergütungen werden ab 1. Januar 2025 um 140 Euro und ab 1. April 2026 um weitere 3,1 Prozent erhöht. Die Laufzeit des Tarifvertrags beträgt 25 Monate bis Ende Oktober 2026. Außerdem werden die Wahlmöglichkeiten zwischen Zeit und Geld, wie im Pilotabschluss vereinbart, ausgeweitet. So können 2025 erstmals auch Teilzeitbeschäftigte mehr freie Zeit statt mehr Geld wählen.

Auzbis bekommen eine Erleuterung an einem Motor.
Auch Auszubildende bekommen mehr Geld. Bildrechte: imago images/Shotshop

Reaktionen auf den Tarifabschluss

Jörg Köhlinger, Bezirksleiter der IG Metall Mitte und Verhandlungsführer, bewertet den Tarifkompromiss positiv. Das Engagement der Beschäftigten habe ganz wesentlich dazu beigetragen, dass am Ende ein tragfähiges Ergebnis erzielt werden konnte. Besonders positiv sieht Köhlinger das Plus für die Auszubildenden.

Der Verhandlungsführer des Verbandes der Metall- und Elektroindustrie (VMET), Thomas Kaeser, sprach von einem gerade noch vertretbaren Abschluss in einer sehr schwierigen Wirtschaftslage. Der Abschluss habe gezeigt, dass Einigung auch gelinge, wenn die Positionen weit auseinanderlägen.

Die lange Laufzeit des Flächentarifvertrags bringt nach Ansicht der VMET Ruhe in die Firmen und ermöglicht ihnen Planungssicherheit. Der Tarifabschluss werde aber für viele Betriebe eine Herausforderung sein, befürchtet Kaeser. In den vergangenen Wochen hatten die Metaller in Thüringen mit Warnstreiks ihren Unmut gezeigt und auf einen Tarifvertrag gedrängt.

MDR (sar), dpa

Dieses Thema im Programm: MDR THÜRINGEN - Das Radio | Nachrichten | 19. November 2024 | 12:00 Uhr

20 Kommentare

astrodon vor 12 Wochen

@Daniel: Ganz ehrlich? Sie arbeiten in der falschen Firma - und lassen sich von dem Gewäsch der Chefetage einlullen. Den Samstag könnten Sie als erstes bleiben lassen. Oder sich diese Zeit echt vergolden lassen. Soll der Chef doch selber am Sonnabend an der Maschine stehen.

MDR-Team vor 12 Wochen

@DanielSBK Zur Sicherheit: Es gab bereits vor dem Heizungsgesetz der Ampel ein beschlossenes Gesetz mit ebenfalls einem Abbaupfad für fossil betriebene Heizungen.

DanielSBK vor 12 Wochen

Nee, die würden den Menschen und Unternehmen ihre Freiheiten wiedergeben... kein "Heizungsgesetz" mehr, keine künstlich verteuerte Energie, kein Genderwahn, kein Ökosozialismus und kein betreutes Denken durch den ÖR ... das Land würde aufblühen.

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