Mehrere menschen im Hörfunkstudio bei Besichtigung
Mitte Dezember kamen viele von Ihnen zu Besuch ins MDR-Funkhaus in Erfurt - für eine Besichtigung und anschließende Runde rund ums Kommentieren. Bildrechte: MDR THÜRINGEN

Diskussion Userkommentare im Dezember: Die Zahlen und Top-Themen

07. Januar 2025, 10:00 Uhr

Die Ministerpräsidentenwahl lieferte die letzte Aufwallung eines kommentarträchtigen Jahres, das mit den vielen Wahlen das Jahr 2023 weit hinter sich ließ. Gut 300.000 Kommentare erreichten uns. Mehr in unserem Rückblick - auch mit Kommentaren zum Nachhören.

Userkommentare im Dezember

Nach der turbulenten Konstituierung des Landtags hatte sich in dem äußerst politikintensiven Jahr wenn schon keine Ermattung, so doch erkennbare Vorweihnachtsstimmung abgezeichnet mit viel Kommentarinteresse an alltagsnäheren Themen. Die Ministerpräsidentenwahl Mitte Dezember mit anschließender Kabinetts-Ernennung lieferte zwar noch mal eine kurze, heftige Aufwallung, aber auch die Zeit danach zeigte, dass das politische Geschehen dann doch erst mal durchdiskutiert war: "Nur" Platz drei blieb für den Dezember unter den Monaten des Jahres - hinter September (39.000) und August (33.000), und nur knapp vor dem Januar mit fast 28.000 Kommentaren.

Auf der Website hatten wir 319 eigene Artikel. Davon waren 77 Prozent der Themen außerhalb des "Blaulichtbereichs" (wie Unfälle, Todesmeldungen, Prozesse, Ermittlungsverfahren) kommentierbar. Auf Facebook gab es 211 Postings, auf Instagram 154. Auf der Website blieben 14 Prozent der kommentierbaren Artikel unkommentiert.

Zur Grafik: Im Januar 2024 lieferten die zwei Durchgänge der Landratswahl im Saale-Orla-Kreis sehr nennenswerte Kommentarzahlen und Mai/Juni die Kommunalwahlen. Die Zahlen der Landtagswahl-Woche im September 2024 wurden bisher nur von denen rund um die Ministerpäsidentenwahlen 2020 übertroffen. Die Datumsangaben bezeichnen den Beginn der jeweils erfassten Woche.

In unseren digitalen Kneipen aufgeschnappt

Hier einige Ihrer veröffentlichten und unveröffentlichten Kommentare aus diesem Jahr - von uns eingesprochen. Teil 1, viel Spaß beim Anhören.

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...und dann gab es da auch noch...

Jenseits der Politik lieferten Theman wie Parkgebühren in Erfurt und Jena, Bierpreis-Konkurrenz und weiterhin fast alles, was mit Energie zusammemnhängt (zum Beispiel: Studie der TU Ilmenau zu Meinungen rund um Energiewende) noch lebhafte Diskussionen. Komplett überrascht hatte uns aber auf Facebook das massive Aufkommen rund um die archäologischen Erkenntnisse zur "Dame von Kölleda" aus dem siebten Jahrhundert, auch wenn sich ein nennenswerter Teil des Austauschs um sehr unterschiedliche Verständnisse von Totenruhe drehte.

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Offline hatten wir im Funkhaus mit einigen von Ihnen einen lebhaften und hoffentlich auch für Sie interessanten Austausch rund ums Kommentieren bei uns.

Das Kommentarjahr 2024

Viel war's: 322.335 Kommentare im abgelaufenen Jahr bedeuteten 50 Prozent mehr als im nicht langweiligen Jahr 2023, als wir 217.269 Kommentare gezählt hatten.

Dass die vielen Wahlen die Kommentarzahlen nach oben trieben, überrascht natürlich nicht - aber vielleicht die Verteilung der tagesaktuellen Kommentaraktivität zwischen den einzelnen Wahlergebnissen und ihren Folgeereignissen. Die turbulente erste konstitutierende Landtagsitzung lag deutlich vorne, obwohl sie nicht mal die üblichen 48 Stunden kommentierbar war, weil die Entscheidung des Thüringer Verfassungsgerichtshofs zum Agieren von Alterspräsident Jürgen Treutler (AfD) einen neuen Zwischenstand lieferte.

Konsti. I steht für die erste konstitutierende Landtagsitzung, die für die Anrufung des Verfassungsgerichtshofs unterbrochen wurde, Konsti. II für die Fortsetzung mit der schließlichen Wahl von Thadäus König zum Landtagspräsidenten. Kommunal I ist die erste Runde der Kommunalwahlen, SOK steht für die Landratswahl im Saale-Orla-Kreis in zwei Durchgängen im Januar.

Für die Wochen mit und nach den Ereignistagen führt natürlich die Landtagswahl-Woche, schon weil es viele Reaktions- und Analyseartikel dazu gab. Die Nachwahl-Woche lieferte 2.933 Kommentare. Auf Platz zwei lag die Woche mit der Ministerpäsidentenwahl von Mario Voigt (CDU) und der Kabinetts-Ernennung mit 2.710 Kommentaren knapp vor der ersten Kommunalwahl-Runde mit 1.557 Kommentaren. Beim Vergleich mit den zwei Ministerpräsidentenwahlen 2020 führt die Woche der Ramelow-Wahl mit 3.393 Kommentaren, während in der Woche der Kemmerich-Wahl 2.234 Kommentare auf der Website einliefen.

Beim Gesamtgeschehen rund um die Wahlen einschließlich der Aktivität auf Social Media sieht es im Vergleich der Wochen so aus: Woche mit Ramelow-Wahl 18.492, Woche mit Kemmerich-Wahl 17.946 und Woche mit Voigt-Wahl 9.867 Kommentare. Unter den 2024er-Wochen ist das "nur" Platz drei nach den zwei Wochen vor und mit der Landtagswahl mit rund 10.000 und 17.000 Kommentaren - knapp vor der Kommunalwahlwoche mit 9.045.

Facebook bleibt robuste Wundertüte

So sehr Politik gerade auf Facebook eigentlich nicht im Mittelpunkt steht und in der Reichweite von Meta eher gedrosselt wird - bei Ereignissen wie Wahlen tobt es weiterhin auch und gerade dort. Neben den üblichen politischen Diskussionen hatten wir dabei auf Facebook und teilweise auch auf der Seite anhaltend Diskussionen um einen vermeintlichen Anspruch, dass die stärkste Fraktion automatisch an der Regierung beteiligt werden müsste, was allerdings nicht der Verfassungslage entspricht.

Wir wiesen deshalb regelmäßig ergänzend auf die Rechtslage hin, auf die Aussagen der Parteien im Wahlkampf zu möglichen und abgelehnten Partnern sowie regelmäßige Konstellationen in der Vergangenheit, dass stärkste Fraktionen natürlich auch in der Opposition landen können, sei es die CDU unter Mike Mohring in Thüringen oder Helmut Kohls CDU im Bund mit damals sogar weit mehr als 40 Prozent. Regelmäßig keine Antwort bekamen wir auf Nachfragen zu Forderungen, die zwei stärksten Fraktionen müssten automatisch die Regierungskoalition bilden: 2019 hätte es in Thüringen Linke und AfD getroffen.

Zum Schluss noch mal einige Ihrer Kommentare aus diesem Jahr - und sorry an die ganz Aufmerksamen: Die jeweiligen Usernamen heben wir nur für die aktuellen monatlichen Ausgaben auf, danach bleiben nur die Audios übrig. Sie müssen also für weitere Analysen zu den Namen noch bis Anfang Februar warten. ;-)

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Und damit Ihnen allen ein gutes und gesundes Jahr 2025!

MDR (csr)

55 Kommentare

Ichse vor 14 Wochen

@Britta Weber Wenn ich der Meinung bin, die Erde sei eine Scheibe ist das mein gutes Recht. Wenn ich dies 1000 mal wiederhole, finde ich bestimmt 100 Menschen, die das glauben. Diese finden dann wieder 10 usw usf. Das macht das Ganze aber nicht zur Wahrheit. Wenn ich der Meinung bin, Sie wären eine peeep peeeep peeeep ***** ist das ebenso meine Meinung. Wenn ich das 1000 mal wiederhole... Merken sie etwas? Das ist also dieser gewaltige Fortschritt in der Meinungsfreiheit, die ich verpasst habe? Ganz ehrlich. Dann bin ich froh dass das an mir vorbei gegangen ist. Und auf den zweiten Teil meiner Frage sind sie nicht eingegangen. Was für ein peeeeep.

MDR-Team vor 14 Wochen

@Britta.Weber Fakten und Meinungen sind zwei verschiedene Dinge - ausdrücklich auch juristisch zwei verschiedene Dinge. Fakten und Faktenprüfung sind objektivierbar - auch mit der Feststellung nachträglicher Fehler.
Meinungsfreiheit bedeutet kein Recht, falsche Fakten zu verbreiten, aus gutem Grund, weil es gegen Personen schnell im Bereich üble Nachrede, Verleumdung landen kann.
Dass "alternative Fakten" für eindeutige falsche Aussagen stehen, ist bekannt. Die euphemistische Bemäntelung als "alternativ" allein macht aus einer unzutreffenden "Fakten"-Behauptung keinen zutreffenden Fakt.

MDR-Team vor 14 Wochen

@Britta.Weber In aller Ernsthaftigkeit: Nein.

Abgesehen davon, dass Sie uns natürlich darauf hingewiesen hätten. Bitte verzichten Sie nun auf weitere unbelegte Behauptungen. Sie hatten sich eben gelobt, keine Falschaussagen zu verbreiten...

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