Einschränkungen erwartet Streiks in Thüringen: Kindergärten, Müllabfuhr und Jobcenter betroffen

11. März 2025, 13:19 Uhr

Wegen angekündigter Warnstreiks in kommunalen Unternehmen drohen am Donnerstag thüringenweit massive Einschränkungen. Das betrifft neben Erfurt unter anderem Weimar, Jena, Gera, Gotha sowie die Landratsämter des Ilm-Kreises und des Landkreises Gotha.

Ein Sprecher der Gewerkschaft Verdi sagte, betroffen seien auch die kommunalen Kindergärten. Eltern wird geraten, sich vorab über die Betreuungsmöglichkeiten zu informieren.

Frauen in Warnwesten bei einem Streik.
Am Donnerstag wird unter anderem in kommunalen Kindergärten gestreikt. (Symbolbild) Bildrechte: MITTELDEUTSCHER RUNDFUNK

Auch Arbeitsagenturen und Sparkassen angesprochen

Die Gewerkschaft Verdi hat im laufenden Tarifkonflikt zu diesem Ausstand aufgerufen und dabei explizit auch Arbeitsagenturen und Jobcenter sowie Sparkassen und Niederlassungen der Rentenversicherungen angesprochen.

In Erfurt gibt bereits ab Mittwoch Einschränkungen bei der Müllabfuhr, wie die Stadtwerke informierten. Auch in Jena soll der Warnstreik 48 Stunden dauern, dort aber gilt dies für Donnerstag und Freitag.

Weitere Verhandlungen stehen an

In den Tarifverhandlungen im öffentlichen Dienst fordern die Arbeitnehmerverbände Verdi und GEW eine Gehaltserhöhung von acht Prozent, mindestens aber 350 Euro monatlich, bei einer Laufzeit von 12 Monaten. Für besonders belastende Tätigkeiten soll es höhere Zuschläge geben. Außerdem werden drei zusätzliche freie Tage gefordert. Die dritte Verhandlungsrunde zwischen den Gewerkschaften und den Arbeitgebern ist vom 14. bis 16. März geplant.

In Thüringen gibt es laut GEW etwa 1.300 Kindergärten - rund ein Drittel davon befindet sich in kommunaler Hand. Im Zusammenhang mit den Tarifverhandlungen im öffentlichen Dienst hat es in den vergangenen Wochen in Thüringen immer wieder Warnstreiks gegeben. So streikte beispielsweise die Müllabfuhr in Erfurt für fast eine Woche.

MDR (kuk/dst)

Dieses Thema im Programm: MDR THÜRINGEN - Das Radio | Nachrichten | 11. März 2025 | 12:00 Uhr

5 Kommentare

wodiho vor 5 Wochen

@martin
Ich glaube nicht, dass diese Forderungen irgendwie noch bezahlbar sein werden.
Und irgendwann wird es auch zu entsprechendem Reaktionen kommen.
Man kann nichts ausgeben, was nicht da ist. Das ist in vielen Ländern und Kommunen so.
Wer davor die Augen verschließt und immer weiter fordert, zündelt ganz gefährlich...

Eulenspiegel1 vor 5 Wochen

Hallo Smith99
Verstehe ich sie da richtig?
Sie sind kein Gewerkschaftsmitglied und arbeiten dazu in einem Bereich wo über die Gewerkschaften nur gemotzt wird. Gleichzeitig machen si aber die Gewerbebereich mit hohem Organisationsstruktur, wie zum Beispiel den öffentlichen Dienst, dafür verantwortlich das ihr Gehalt so miese ist.

Smith99 vor 5 Wochen

Was für eine Erschwerniszulage ?
Arbeiten sie am Bau und tragen den ganzen Tag schwerer Steine oder wie ? Viele Berufe sind schwer und da Verdient man bei weiten weniger. Pfleger wird heute schon gut bezahlt in Gegensatz zu anderen Berufen, die genau so wichtig sind oder noch wichtiger … Das ganze muss auch irgend wer Bezahlen. Wenn keiner sich mehr Pflege leisten kann, sind die gut bezahlten Arbeitsplätze dann auch Weg… da nützen ein auch 40 Euro die Stunde nichts mehr.

Jeder hat am Anfang ein Arbeitsvertrag unterschrieben, hätte ein der Alphabet gestört. Hätte man sicher nicht Angefangen…

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