Kreisverkehr auf der B62 in Hämbach (Wartburgkreis), Verkehrsminister Steffen Schütz (links) mit Anwohnerin Ilona Burghardt (Mitte) und Landtagsabgeordneter Anke Wirsing (BSW, rechts)
Eine Leitplanke, die Unfälle verhindern sollte, wurde inzwischen wieder abgebaut, weil sie nicht half. Bildrechte: MDR/Bastian Albrecht

Nach 28 Unfällen Ministerium verspricht schnelle Hilfe am "Sprungschanzen-Kreisverkehr"

14. Februar 2025, 15:21 Uhr

Seit in Hämbach im Wartburgkreis 2016 ein Kreisverkehr gebaut wurde, gab es dort 28 Unfälle. Eine Leitplanke half nicht. Nun sollen andere Lösungen her.

Nach den neuesten Unfällen am Kreisverkehr auf der Bundesstraße 62 im Bad Salzunger Ortsteil Hämbach (Wartburgkreis) soll es schnelle Veränderungen geben. Wie ein Sprecher des Infrastrukturministeriums MDR THÜRINGEN auf Nachfrage sagte, soll bis zum 19. Februar vor dem Kreisverkehr ein Schild mit zwei gelb blinkenden Warnleuchten aufgestellt werden. Damit soll auf die Unfallgefahr hingewiesen werden.

Ministerium plant größere Schilder und mehr Beleuchtung

Außerdem sollen aus der Richtung Bad Salzungen die beiden Schilder "Vorfahrt beachten" und "Kreisverkehr" durch größere Schilder ersetzt werden. Auch im Kreisverkehr selbst seien größere Schilde geplant.

Den Angaben zufolge prüft das Ministerium außerdem, eine weiträumige Beleuchtung der Straße rund um den Kreisel einzurichten. So soll die für die Beleuchtung zuständige Stadt Bad Salzungen bei der Umsetzung unterstützt werden. Eine mögliche provisorische Beleuchtung soll solange installiert bleiben, bis eine dauerhafte gebaut ist.

Nach einem Unfall im Februar vergangenen Jahres installierte das Landesamt für Bau und Verkehr eine Leitplanke am Kreisverkehr. Diese wurde allerdings nach den neuesten Unfällen im Januar und Dezember wieder abgebaut, weil sie laut Anwohnern den Effekt einer Sprungschanze verstärkte. Mittlerweile wurden am Kreisel 20 Reflektoren angebracht. Außerdem berate der Stadtrat von Bad Salzungen aktuell darüber, eventuell einen stationären Blitzer aufzustellen, sagte Stadtratsmitglied Anke Wirsing (BSW).

Kreisverkehr auf der B62 in Hämbach (Wartburgkreis), Verkehrsminister Steffen Schütz (links) mit Anwohnerin Ilona Burghardt (Mitte) und Landtagsabgeordneter Anke Wirsing (BSW, rechts)
Ilona Burghardt (Mitte) wohnt am Kreisverkehr und konnte jetzt Verkehrsminister Steffen Schütz (links) und der Landtagsabgeordneten Anke Wirsing (beide BSW) von ihren Erfahrungen berichten. Bildrechte: Bavaria Entertainment GmbH

Erst am Mittwoch hatte Verkehrsminister Steffen Schütz (BSW) in Hämbach mit einer verzweifelten Anwohnerin am Kreisverkehr gesprochen. Bei der Frau sind eigenen Angaben zufolge seit dem Bau des Kreisels im Jahr 2016 acht Unfall-Fahrzeuge im Vorgarten gelandet. Dabei hatten sie teilweise die Grundstücksmauer oder den Zaun beschädigt. Manche Autos sollen ihr Wohnhaus nur knapp verfehlt haben. Wie die Polizei mitteilte, wurden bisher insgesamt 28 Unfälle am Kreisverkehr registriert.

MDR (gh/cfr)

Dieses Thema im Programm: MDR THÜRINGEN - Das Radio | Nachrichten | 13. Februar 2025 | 12:30 Uhr

44 Kommentare

Ralf G vor 4 Wochen

Es wird immer Fahrer geben, die einfach pennen. Da hilft auch ein Blitzer nur der Stadtkasse.
Wie wär's einfach mit einer stabileren, höheren Leitplanke? Die könnte ein wirklicher Schutz sein.
Passt aber vermutlich nicht ins bürokratische Regelwerk deutscher Verkehrswege.

Harka2 vor 4 Wochen

Der Kreisverkehr befindet sich nicht auf freiem Feld sondern in einem bebauten Gebiet mit Wohnhäusern. Da sieht man die Schilder früh genug. Dort befindet man sich IN einem Ort, also sind nur 50 km/h erlaubt. Der Kreisverkehr hat zudem einen erfreulich großen Durchmesser und kann zügig durchfahren werden.

Nur, die Piste ist eine bekannte Rennstrecke für Möchtegern-Rennfahrer. Hier fehlt ein fester Blitzer und keine Beleuchtung.

Harka2 vor 4 Wochen

Da ein Kreisverkehr nicht plötzlich aus dem Nichts auftaucht und die verunfallten Fahrzeuge zudem überwiegend aus der Gegend stammten, dürfte der Fehler eher im Fahrtüchtigkeitszustand der Fahrer zu suchen sein. Die meisten waren zudem viel zu schnell unterwegs.

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