Nach langen Querelen hat der Gothaer Kreistag am Mittwochabend einstimmig den Haushalt für 2025 beschlossen. Nach der Einigung über die neue Kreisumlage hat der Haushalt ein Volumen von insgesamt rund 257 Millionen Euro. Das sind rund 30 Millionen Euro mehr als im vergangenen Jahr. Neue Kredite plant der Landkreis nicht. Um den Haushalt hatte es eine monatelange, hitzige Debatte gegeben. Auslöser war ein Änderungsantrag der CDU/FDP-Fraktion Ende letzten Jahres. Ziel des Antrags war, die Kreisumlage zu senken. Eine Mehrheit hatte dafür gestimmt. Landrat Onno Eckert (SPD) hielt den Antrag allerdings für rechtswidrig, beanstandete den Beschluss beim Landesverwaltungsamt und bekam Recht. Eckert wollte die Kreisumlage erhöhen. CDU und FDP kritisierten, dass der Landrat mit den Fraktionen nicht im Vorfeld über den Haushalt und die geplante Erhöhung der Kreisumlage gesprochen hat. Am Ende begann das Jahr 2025 mit einer vorläufigen Haushaltsführung. Der Landrat führte Gespräche mit allen Fraktionsvorsitzenden.
Der Kompromiss am Ende lässt den Hebesatz der Kreisumlage um nur 0,25 Prozentpunkte steigen. Das sind 1,35 Millionen Euro finanzielle Belastungen weniger für die Städte und Gemeinden, die die Kreisumlage bezahlen müssen. Refinanziert wird das mit gestiegenen Zuweisungen des Landes. Eckert kündigte aber an, dass die Kreisumlage ab 2026 deutlich steigen muss. Grund seien höhere Kosten des Kreises in fast allen Bereichen. Außer, es gebe mehr Geld vom Land für die Kommunen.
Eine der größten Investitionen des Kreises in diesem Jahr ist der Kauf von vier neuen Straßenbahnen. Die Kosten belaufen sich auf über 24 Millionen Euro. Zehn Millionen Euro übernimmt das Land. Die neuen Bahnen sollen auf den Strecken der Thüringer Waldbahn sowie in Gotha fahren. Die jüngsten Straßenbahnen im Landkreis und in der Stadt sind bereits 40 Jahre alt.