Der Kulturausschuss des Erfurter Stadtrats hat der Idee eines Pop-up-Museums auf dem Petersberg eine Galgenfrist eingeräumt. Bis zum Mai soll die Kulturdirektion einen konkreten Plan für das Projekt vorlegen, hieß es am Montagabend im Ausschuss. Zuvor hatte Kulturdirektor Christian Horn versucht, den Stadträten das Bürgermuseum noch einmal nahezubringen. Allerdings blieb vieles laut Stadträten erneut zu schwammig und abstrakt. Grünen-Stadtrat Jasper Robeck und SPD-Stadtrat Denny Möller forderten, das Projekt nun "endlich auf die Füße zu stellen" und nicht weiter oberflächliche Halbkonzepte vorzulegen. Dazu fehle ihm das Personal, konterte der Kulturdirektor.
Wenn der Stadtrat weiterhin ein Pop-up-Museum wolle, müsse das Erarbeiten von Plänen und Inhalten an eine Agentur gegeben werden, so Horn. Seine Kulturdirektion hatte bereits das Altstadtfest an einen privaten Event-Unternehmer abgegeben. Auch hier argumentierte Horn, dass ihm Personal fehle. Ein erneutes "Outsorcen" von Aufgaben der Kulturdirektion sorgte in den Reihen der CDU für Empörung. Das ist ihr Job, machen Sie ihre Arbeit, sagte CDU-Stadtrat Manfred Ruge. Der Vorschlag, die Pop up Idee zu beerdigen und stattdessen den Erfurter Museen die Räume zu Verfügung zu stellen, fand ebenfalls nur wenig Anklang. Das könnten die Museen kaum bewerkstelligen, das Haus auf dem Petersberg mit zu bespielen, hieß es.
Die Stadt hat mit dem Investor der Defensionskaserne einen Mietvertrag für zehn Jahre abgeschlossen. Die Miete für die rund 600 Quadratmeter beläuft sich bis 2035 auf insgesamt eine Million Euro. Hinzukommen laut Stadt rund fünf Millionen Euro Kosten für Bewirtschaftung, Sicherheit, Personal. Die Räume stehen aktuell leer.