In Bosnien-Herzegowina verschärft sich der Konflikt zwischen der Zentralregierung und dem serbischen Landesteil Republika Srbska. Am Mittwoch hat die bosnische Staatsanwaltschaft die Verhaftung von dessen Präsidenten Milorad Dodik angeordnet. Hintergrund sind Ermittlungen gegen Dodik wegen eines "Angriffs auf die verfassungsmäßige Ordnung": Der Serbenführer hatte zwei Gesetze unterzeichnet, die bestimmen, dass die Polizei und Justiz des Zentralstaates im serbischen Landesteil keine Befugnisse mehr haben.
Zur Erklärung: Bosnien-Herzegowina besteht seit dem Daytoner Friedensabkommen von 1995 aus zwei relativ autonomen Landesteilen, Entitäten genannt, die einen gemeinsamen Staat bilden. Zudem überwacht der Hohe Repräsentant im Namen der internationalen Gemeinschaft die Umsetzung des Abkommens und ist deshalb mit großen Machtbefugnissen ausgestattet. Eine komplexe Situation, die nun aus dem Gleichgewicht zu geraten droht. Die EU hat deshalb ihre Truppen in der Region verstärkt.
Wir sprechen mit unserem serbischen Ostblogger Andrej Ivanji über die aktuelle Lage in Bosnien.