
Ukraine-News Ukrainischer Armeechef Saluschnyj entlassen
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08. Februar 2024, 21:00 Uhr
Diese Ukraine-News vom Donnerstag, 8. Februar 2024 sind beendet.
Die Ukraine-News vom Donnerstag, 8. Februar 2024
- Politikberater Lange: Syrskyj ist "erfahrener General"
- Ukrainischer Oberbefehlshaber Saluschnyj entlassen
- Ukraine: Russland greift Awdijiwka "von allen Seiten" an
- Kriegsgener Nadeschdin darf bei Wahl in Russland nicht antreten.
- Rosneft will gegen mögliche Enteignung vorgehen.
- Explosion auf Gelände von russische Raketenfabrik.
- Weitere Nachrichten und Podcast zum Ukraine-Krieg
21:00 Uhr
Politikberater Lange: Syrskyj ist "erfahrener General"
Politikberater Nico Lange hat sich über die Entscheidung des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj, Oberbefehlshaber Walerij Saluschnyj zu entlassen, nicht überrascht gezeigt. "Es gab schon länger eine Bewegung in diese Richtung", sagte Lange bei MDR AKTUELL. Es sei gut, dass es jetzt Klarheit gebe. Saluschnyjs Nachfolger Olexander Syrskyj bezeichnete er als "erfahrenen General", der bei der Verteidigung Kiews eine wichtige Rolle gespielt habe. Das Interview mit Lange können Sie im Video sehen.
20:40 Uhr
Strack-Zimmermann: Europa muss mehr Verantwortung übernehmen
Die FDP-Verteidigungspolitikerin Marie-Agnes Strack-Zimmermann hat Europa aufgefordert, mehr Verantwortung für seine eigene Sicherheit zu übernehmen. Strack-Zimmermann sagte MDR AKTUELL, bereits die US-Präsidenten Bill Clinton und Barack Obama hätten immer wieder gefordert, dass Europa sich mehr um die Konflikte vor der eigenen Haustür kümmern müsse. Das sei kein Trump-Phänomen. Strack-Zimmermann äußerte sich kurz vor der Ankunft von Bundeskanzler Olaf Scholz in Washington. Dort will er mit US-Präsident Joe Biden und Vertretern des Kongresses vor allem über die weitere Unterstützung der Ukraine sprechen.
18:00 Uhr
Ukrainischer Oberbefehlshaber Saluschnyj entlassen
Der Oberbefehlshaber der ukrainischen Streitkräfte, Walerij Saluschnyj, ist von seinem Posten entbunden worden. Das teilte Präsident Wolodymyr Selenskyj in seiner abendlichen Videobotschaft mit. Zum Nachfolger sei Generaloberst Olexander Syrskyj ernannt worden, der bisherige Kommandeur der ukrainischen Landstreitkräfte. "Wir haben darüber gesprochen, welche Erneuerung die ukrainischen Streitkräfte brauchen", schrieb Selenskyj in sozialen Netzwerken. Er sagte, er habe Saluschnyj angeboten, "weiter Teil des Teams zu bleiben".
Saluschnyj war im Juni 2021 als Oberkommandierender der ukrainischen Streitkräfte eingesetzt worden. In einem Artikel für die britische Zeitschrift "The Economist" schrieb der General davon, dass der Krieg am Boden in eine Pattsituation geraten sei. Selenskyj widersprach seinem höchsten Militär bei dieser Einschätzung öffentlich. Auch in der Frage einer weiteren Mobilisierung von Soldaten gerieten die beiden mit ihren Vorstellungen aneinander.
15:11 Uhr
Finnland verlängert Grenzschließung zu Russland
Finnland hat eine längere Schließung der Grenzübergänge nach Russland angekündigt. Sie sollten bis zum 14. April dicht bleiben, teilte das Innenministerium mit. "Es gibt mindestens Hunderte, vermutlich jedoch Tausende Migranten in der Nähe der russischen Grenze, die auf eine Gelegenheit warten, ihre Reise nach Finnland fortzusetzen", erklärte Innenministerin Mari Rantanen. Die Regierung in Helsinki hatte die Grenze im vergangenen Jahr geschlossen und Russland vorgeworfen, gezielt Migranten nach Finnland zu schleusen. Die Regierung in Moskau wies dies zurück.
13:23 Uhr
Ukraine: Russland greift Awdijiwka "von allen Seiten" an
Die Lage in der seit Monaten umkämpften ostukrainischen Stadt Awdijiwka wird der örtlichen Regierung zufolge immer schwieriger. "Der Feind übt Druck von allen Seiten aus", sagte Bürgermeister Vitali Barabasch am Donnerstag im ukrainischen Fernsehen. Er sprach von einer großen Zahl russischer Soldaten, die an der versuchten Erstürmung der Stadt beteiligt seien.
Das ukrainische Militär teilte in seinem täglichen Lagebericht mit, die Angreifer würden zurückgeschlagen und erlitten dabei hohe Verluste. Eine russische Stellungnahme lag zunächst nicht vor. Russland hat an der Front in der Industrieregion Donbass die Initiative ergriffen und versucht seit Oktober, Awdijiwka einzukreisen.
10:55 Uhr
Oppositioneller Nadeschdin nicht zu russischer Präsidentschaftswahl zugelassen
Russlands Zentrale Wahlkommission lässt den liberalen Oppositionellen und Kriegsgegner Boris Nadeschdin nicht als Kandidat für die Präsidentschaftswahl im März zu. Die Wahlkommission begründete die Ablehnung am Donnerstag in Moskau mit einer Vielzahl an fehlerhaften Unterstützerunterschriften. Nadeschdin wies das zurück und kündigte eine Anfechtung vor dem Obersten Gericht an.
Sollte die Entscheidung Bestand haben, treten neben Kremlchef Wladimir Putin, der zum fünften Mal Präsident werden will, drei weitere Kandidaten zu der Wahl an. Sie gelten allesamt als aussichtslose Bewerber, die Putin entweder unterstützen oder kein eigenes politisches Profil haben. Der 60 Jahre alte Nadeschdin war der einzige Bewerber, der offen gegen Putins Angriffskrieg in der Ukraine auftrat.
10:15 Uhr
Rosneft wehrt sich gegen Enteignung
Der russische Ölkonzern Rosneft will sich mit allen juristischen Mitteln gegen eine im Raum stehende Enteignung in Deutschland stemmen. "Eine solche Enteignung würde eine Maßnahme darstellen, die in der Geschichte der Bundesrepublik Deutschland beispiellos bliebe und auf immer der Investitionssicherheit schaden würde", teilte die von Rosneft beauftragte Kanzlei Malmendier Legal am Donnerstag mit. "Rosneft wird als börsennotierte Aktiengesellschaft alle Maßnahmen ergreifen, um die Rechte ihrer Aktionäre zu schützen."
Das Bundeswirtschaftsministerium hat Rosneft zu einer Anhörung geladen, bei der es um eine mögliche Verstaatlichung von dessen Vermögenswerten in Deutschland gehen soll. Hintergrund ist, dass die Treuhänderschaft des Bundes für den Rosneft-Anteil an der Raffinerie in Schwedt im März ausläuft. Eine Verlängerung dieser Treuhänderschaft wäre jedoch auch möglich.
10:04 Uhr
Atlantik-Brücke: Deutschland darf sich nicht hinter USA verstecken
Die Geschäftsführerin des Vereins Atlantik-Brücke, Julia Friedlander, hat Deutschland aufgefordert, sich beim Thema Militärhilfe für die Ukraine nicht klein zu machen. Friedlander sagte MDR AKTUELL, derzeit verstecke sich Deutschland ein bisschen hinter den USA. In Washington werde aber erwartet, dass Deutschland und Europa eine Führungsrolle übernähmen.
00:40 Uhr
Explosion auf Testgelände einer russischen Raketenfabrik
Auf dem Testgelände einer russischen Rüstungsfabrik 1.000 Kilometer östlich von Moskau hat sich am Mittwochabend eine schwere Explosion ereignet. Die staatliche russische Nachrichtenagentur Tass bestätigte Medienberichte über den Vorfall. Die Explosion und die Feuersäule, die in sozialen Netzwerken zu sehen seien, stammten aber nicht von einem Unfall, sondern vom planmäßigen Test eines Raketenantriebs. Das meldete die Agentur unter Berufung auf den örtlichen Katastrophenschutzschutz. Unabhängig überprüfbar war diese Darstellung zunächst nicht.
Den Berichten nach ereignete sich die Explosion auf einem Gelände, das zur Maschinenbaufabrik von Wotkinsk in der Teilrepublik Udmurtien gehört. In der Fabrik werden unter anderem russische nukleare Interkontinentalraketen gebaut.
00:00 Uhr
Ukraine-News am Donnerstag, 8. Februar 2024
Guten Morgen! In unseren Ukraine-News halten wir Sie weiterhin über die Entwicklungen im Krieg in der Ukraine auf dem aktuellen Stand. Alle wichtigen Nachrichten dazu erscheinen hier im Laufe des Tages.
Berichterstattung zum Ukraine-Krieg
Die Berichterstattung aus der Ukraine ist schwierig, da wegen der Kämpfe nur wenige unabhängige Medienvertreter vor Ort sind. Informationen kommen vor allem von der ukrainischen Regierung und dem Verteidigungsministerium aus Russland, die allerdings kaum überprüft werden können.
Quellen: u.a. AFP, dpa, Reuters, MDR
Dieses Thema im Programm: MDR AKTUELL | Das Nachrichtenradio | 08. Februar 2024 | 06:00 Uhr