Wahl in Taiwan Befürworter der Unabhängigkeit von China wird Präsident

13. Januar 2024, 20:10 Uhr

Bei den Präsidentenwahlen in Taiwan hat der Unabhängigkeitsbefürworter Lai Ching-te von der Regierungspartei DPP gewonnen. Der Kandidat der chinafreundlichen Kuomintang (KMT), Hou You-yi, gestand seine Niederlage ein und gratulierte Lai zum Wahlsieg.

Bei den Präsidentschaftswahlen in Taiwan hat Lai Ching-te von der bislang regierenden Demokratischen Fortschrittspartei (DPP) gewonnen. Wie die Wahlkommission nach Auszählung von 98 Prozent der Stimmen mitteilte, kam er auf 40,2 Prozent der Stimmen.

Lai erklärte sich anschließend in der Hauptstadt Taipeh zum Wahlsieger. Seine Gegenkandidaten hatten zuvor ihre Niederlage eingeräumt – darunter auch Lais wichtigster Widersacher, der von der chinafreundlichen Kuomintang (KMT) aufgestellte Hou Yu-ih. Dieser erhielt 33,4 Prozent. Der 64-jährige Wahlsieger Lai, der auch William Lai genannt wird, ist Befürworter der Unabhängigkeit Taiwans von China.

Lai: Taiwan steht auf der Seite der Demokratie

In einer Siegesrede dankte Lai den Wählern für das "neue Kapitel der Demokratie" auf der Insel. Sie hätten allen Versuchen zur Beeinflussung der Wahl widerstanden, sagte er und zeigte sich entschlossen, Taiwan weiterhin vor "Drohungen und Einschüchterungen aus China zu schützen". Auch international werde Taiwan stets "auf der Seite der Demokratie stehen".

Lai galt als Favorit bei der Taiwanesischen Präsidentschaftswahl. Während des Wahlkampfs hatte er angekündigt, im Falle seines Siegs den Peking-kritischen Kurs der scheidenden Amtsinhaberin Tsai Ing-wen fortzusetzen. Tsai durfte nach zwei Amtszeiten nicht erneut antreten.

China besteht auf Wiedervereinigung

Die Volksrepublik China erklärte in einer Reaktion auf das Wahlergebnis in Taiwan , dieses werde die Wiedervereinigung Chinas nicht verhindern. "Wir werden uns an den Konsens von 1992 halten, der das Ein-China-Prinzip verkörpert", erklärte der Sprecher des Büros für Taiwan-Angelegenheiten, Chen Binhua. China werde keine "separatistischen Aktivitäten" auf der Insel dulden. Auch "ausländische Einmischung" lehne Peking in diesem Zusammenhang ab.

China betrachtet Taiwan als abtrünnige Provinz, die wieder mit dem Festland vereinigt werden soll, notfalls mit militärischer Gewalt. Der Ausgang der Wahl gilt als entscheidend für das künftige Verhältnis zwischen Taipeh und dem zunehmend aggressiv auftretenden Peking.

dpa/AFP (lmb/dni)

Dieses Thema im Programm: MDR AKTUELL | MDR AKTUELL RADIO | 13. Januar 2024 | 15:00 Uhr

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