Ein Arz der WHO während einer Impfkampagne in Afrika. 3 min
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Der Kampf gegen Tuberkulose ist in vielen Ländern abhängig von Hilfsgeldern. Die USA haben diese gestrichen, die Folgen könnten fatal sein, Experten warnen.

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Wissen-News Tödlichste Infektionskrankheit: 27 Ländern droht Kollaps im Kampf gegen Tuberkulose

24. März 2025, 09:57 Uhr

Tuberkulose kann geheilt werden. Die Weltgesundheitsorganisation WHO unterstützt viele TB-Programme in ärmeren Ländern mit Entwicklungsgeldern. Diese Mittel kürzen jetzt nicht nur die USA.

Der drastische Einbruch bei Entwicklungshilfegeldern bedroht den Erfolg im Kampf gegen die tödlichste Infektionskrankheit der Welt. An Tuberkulose (TB) sterben nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation (WHO) jedes Jahr 1,5 Millionen Menschen. 79 Millionen Menschenleben wurden durch frühe Diagnose und Behandlung seit dem Jahr 2000 gerettet, aber ohne weiteres Geld sehe es für die ärmsten Länder düster aus, berichtete die WHO zum heutigen Welttuberkulosetag. Durch die weltweite Mobilität ist das eine Gefahr für alle Länder, warnen Gesundheitsexperten.

Unter anderem haben die USA Milliarden Dollar an verschiedenen Hilfsgeldern eingefroren. Aber auch andere Länder wie Großbritannien 2025 und Deutschland 2024 haben Einsparungen in der Entwicklungshilfe angekündigt.

Wofür Geld fehlt

In 27 Ländern drohe ein Zusammenbruch der TB-Programme, berichtet die WHO. Dort könnten ohne die Mittel aus dem Ausland weniger Menschen getestet, weniger Fälle erkannt und behandelt und die Ausbreitung überwacht werden. Dadurch stecken sich mehr Menschen an, so die WHO. Neun Länder hätten bereits Probleme, die Medikamente zu besorgen. 

Prof. Dr. med. Reinhard Berner 4 min
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Die Geldsorgen bestehen nicht erst seit diesem Jahr. Schon 2023 stand nur ein Viertel der nach Angaben der WHO benötigten Mittel im Umfang von 22 Milliarden Dollar (rund 20 Mrd. Euro) für die TB-Bekämpfung zur Verfügung. 

TB-Fälle in Deutschland

TB-Erreger verbreiten sich durch Luftpartikel von Infizierten. Ansteckungen können verhindert werden und sind heilbar, wenn sie erkannt und behandelt werden, betont das in Deutschland zuständige Robert Koch-Institut (RKI). Nach Schätzungen ist ein Viertel der Weltbevölkerung mit dem TB-Erreger infiziert. Allerdings zeigt die Infektion bei den meisten keine Symptome und kann auch nicht übertragen werden. Nur 5 Prozent entwickeln eine aktive TB.

Nach Angaben des RKI wurden bis 19. März in Deutschland 816 TB-Fälle gemeldet. Im gleichen Zeitraum des vergangenen Jahres waren es 912. In Sachsen-Anhalt wurden 16 Fälle gemeldet. In Sachsen erkrankten 161 Personen im Jahr 2024 an Tuberkulose, in den ersten beiden Monaten dieses Jahres wurden sieben Fälle gemeldet, darunter zwei in einer Dresdner Kita. Auch in einer Thüringer Schule kam es zu einer TB-Erkrankung.

Links

Die WHO informiert anlässlich des "World TB Day" auf ihrer Website über Tuberkulose. Das Robert Koch Institut hat am 20. März das "Epidemiologische Bulletin" zu TB herausgegeben.

dpa/jar

Dieses Thema im Programm: MDR AKTUELL | Nachrichten | 24. März 2025 | 06:30 Uhr

3 Kommentare

MDR-Team Gestern

Hallo @Sicherheit,
ja, die Ankündigung von Einsparungen in der Entwicklungshilfe für 2024 erfolgte unter der noch bestehenden Bundesregierung. Ob und in welchem Umfang die "neue" Regierung diese Kürzungen beibehält oder rückgängig macht, hängt von den Haushaltsplanungen und Prioritäten ab. Trotz eines größeren Gesamtbudgets bedeutet dies nicht automatisch, dass alle bisherigen Einsparungen zurückgenommen werden.
Herzliche Grüße

part Gestern

Die Röntgenreihenuntersuchung (RRU; auch Schirmbildreihenuntersuchung) war die von 1939 bis 1983 (Bundesrepublik Deutschland) bzw. 1990 (DDR) praktizierte systematische Untersuchung der Bevölkerung mit Röntgengeräten zur Früherkennung von Lungentuberkulose und anderen Krankheiten des Brustkorbes, mit verpflichtender Teilnahme auf jeweiliger Landesebene in der Bundesrepublik bzw. Staatsebene in der DDR.

Sicherheit Gestern

"Aber auch andere Länder wie Großbritannien 2025 und Deutschland 2024 haben Einsparungen in der Entwicklungshilfe angekündigt. "

Das kann ja nur die alte Bundesregierung gewesen sein, die neue hat jetzt rund eine Billion Euro zur Verfügung, da wäre es absurd an der Entwicklungshilfe zu sparen.