
Citizen Science Jede Hummel zählt: Welche brummt vor Ihrer Nase?
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21. März 2025, 12:38 Uhr
Für alle, die bei der Vogelzählung die Krise kriegen, weil die quirligen Spatzen sich so schlecht zählen lassen: Hummel-Monitoring ist viel entspannter. Bis 9. April ruft das Thünen-Institut zur Hummel-Fotografie auf.
Ihr Summen hat etwas Gemütliches, ihr Flugverhalten wirkt gemächlich und trotz ihres wenig windschnittigen Körperbaus brummen sie sich sehr effektiv durch die Natur: Hummeln! Nur welche kommen wo vor? Und wie viele? Welche Blüten fliegen sie bevorzugt an? Was macht der Klimawandel mit dem Hummelbestand?
Das will man am Thünen-Institut herausfinden und ruft bis 20. April zum Hummel-Fotografieren auf. Die Bilder kann man entweder direkt auf der Seite des Thünen-Instituts hochladen, oder man arbeitet mit der App "ObsIdentify", die die fotografierte Hummel dann auch gleich bestimmt und Informationen darüber sammelt, wo die Art gefunden wurde. Beim Thünen-Institut werden die Bilder und Bestimmungen noch einmal von Experten geprüft. Und im Gegensatz zu Spatzen oder anderen oft sehr schreckhaften Vögeln, halten die Hummeln beim Nektartrinken in Blüten vergleichsweise still, und man kann sie dabei recht leicht fotografieren.
Stadt-Hummeln sind größer als Hummeln auf dem Land
Wer Lust hat, sich an der Bürgerforschung über das Hummel-Aufkommen zu beteiligen, muss dafür keinesfalls aufs Land fahren. Auch in städtischer Umgebung gibt es Hummeln und die sind sogar größer als die auf dem Land. Das hatte ein Forschungsteam in Halle/Saale kürzlich erst nachgewiesen und die Gründe dafür aufgezeigt: Weil es in Städten mehr fragmentierte Grünflächen gibt als auf dem Land, müssen sie in den Städten weitere Strecken zurücklegen, um sich zu ernähren. Die Hummeln reagieren evolutionär auf die nicht optimale Umgebung und passen sich entsprechend an.
Dieses Thema im Programm: MDR AKTUELL | Aktuell am Morgen | 21. März 2025 | 08:56 Uhr
weils so nicht unwidersprochen bleiben darf Gestern
Wie jedes Jahr beim ersten Sonnenschein:
Die Hummeln brummen überall in solchen Menge herum, dass es eher schwierig wäre, ein Foto von irgendetwas Bodennahem zu machen, auf dem nicht wenigstens eine (meist ein Dutzend) herumhummelt. Was die Zählung angeht, melde ich hiermit:
Viele. Sehr viele!