Entdecken Sachsen-Anhalts UNESCO Weltkulturerbe: Von Luther bis Bauhaus
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14. Januar 2025, 13:00 Uhr
Der Naumburger Dom, das Bauhaus in Dessau, die Altstadt von Quedlinburg, die Luthergedenkstätten in Wittenberg und Eisleben oder das Gartenreich Dessau-Wörlitz: Mit insgesamt fünf Weltkulturerbe-Stätten ist Sachsen-Anhalt eines der Bundesländer mit der höchsten Welterbe-Dichte! Jährlich ziehen diese Orte zehntausende Menschen aus aller Welt an. Wir stellen die Ausflugsziele voller Geschichte vor, mit den wichtigste Informationen für Ihren Besuch, wie Adressen und Öffnungszeiten.
Quedlinburg: Altstadt, Stiftskirche und Schloss
Verwinkelte Gassen, Fachwerkhäuser, mittelalterliche Plätze: All das zieht Besucherinnen und Besucher nach Quedlinburg, wo große Geschichte geschrieben wurde: König Heinrich I. legte in Quedlinburg im 10. Jahrhundert den Grundstein für die Einigung der deutschen Herzogtümer. In der Stadt befindet sich auch seine letzte Ruhestätte.
Seit 1994 gehören die Stiftskirche, das Schloss und die Altstadt von Quedlinburg zum UNESCO-Weltkulturerbe. Im Sandsteinbau der Stiftskirche können bis heute die Königsgräber von Heinrich I. und seiner Gemahlin Mathilde besucht werden. Außerdem befindet sich dort die Schatzkammer mit dem Domschatz, der ebenfalls von Heinrich I. begründet wurde.
Wittenberg und Eisleben: Luthergedenkstätten
Schauplätze der Reformationsgeschichte hautnah erleben: Dafür lohnt sich ein Ausflug zu den Luthergedenkstätten in Wittenberg und Eisleben. 1996 wurden die Gedenkstätten in die Welterbeliste der UNESCO aufgenommen. Dazu zählt unter anderem das Lutherhaus in Wittenberg – das heute größte reformationsgeschichtliche Museum der Welt. Dieses ist jedoch bis 2027 wegen Sanierungsarbeiten geschlossen.
Mehr als 1.000 Objekte erzählen dort vom Leben und Wirken Martin Luthers: Fast 35 Jahre lebte er in diesem früheren Kloster, zunächst als Mönch, später als Familienvater mit seiner Frau Katharina von Bora und seinen Kindern. An diesem Ort hatte Luther seine reformatorischen Ideen – und Wittenberg wurde von hier aus zum Ausgangspunkt der Reformation.
Weitere Luthergedenkstätten, die zum Welterbe gehören, sind die Schlosskirche, an deren Türen Luther der Legende nach seine 95 Thesen anschlug und in der er begraben wurde, die Stadtkirche St. Marien, in der er 30 Jahre lang predigte, sowie das Melanchthonhaus, das sich Luthers Wegbegleiter Philipp Melanchthon widmet. Auch Luthers Geburts- und Sterbehaus in Eisleben gehören zum UNESCO-Welterbe.
Das Gartenreich Dessau-Wörlitz
Schon Goethe schrieb über das Gartenreich: "Hier ist's jetzt unendlich schön. Mich hat's gestern Abend, wie wir durch die Seen Canäle und Wäldgen schlichen, sehr gerührt, wie die Götter dem Fürsten erlaubt haben, einen Traum um sich herum zu schaffen."
Damit hat Goethe wohl kaum übertrieben. Noch heute ist das Gartenreich Dessau-Wörlitz berühmt für seine Kanäle und Brücken, Schlösser und Tempel. 1756 ließ Fürst Leopold III. den Wörlitzer Park anlegen, damit war der Anfang fürs Gartenreich gemacht. Heute zählen zum Kulturerbe nicht nur der Wörlitzer Park sowie die Stadt, der Park und das Schloss Oranienbaum, sondern auch der Landschaftsgarten Großkühnau und die Schlösser Georgium, Luisium und Mosigkau mit deren Parks.
Das Bauhaus in Dessau
Moderne Wohnsiedlungen, experimentelle Kunst – und eine reformierte Schule: Nach dem Ersten Weltkrieg herrschte in Sachsen-Anhalt enorme Aufbruchsstimmung. 1919 von Walter Gropius in Weimar gegründet und 1925 nach Dessau vertrieben, wurden am Bauhaus radikale Neuerungen in Architektur, Kunst und Design erprobt. Obwohl die Kunstschule nur 14 Jahre Bestand hatte und 1933 in Berlin schließen musste, prägt sie das Bild der Moderne im In- und Ausland bis heute.
Seit 1996 gehören nicht nur die Bauhaus-Gebäude in Weimar und Berlin, sondern auch das Bauhaus Dessau zu den UNESCO-Welterbe-Stätten. Heute kann man sich in den originalen Bauhaus-Stätten oder dem neuen Bauhaus Museum in Dessau auf Spurensuche begeben. Insgesamt sind es über 39 Bauwerke, Institutionen und Orte, die sich mit dem Bauhaus und der Moderne befassen.
Der Naumburger Dom
Als einzigartiges Zeugnis von Architektur und Kunst im europäischen Hochmittelalter zieht der Naumburger Dom jedes Jahr zehntausende Gäste an. Er ist das Highlight der Straße der Romanik. Schon 2017 würdigte das UNESCO-Welterbe-Komitee St. Peter und Paul als ein "Meisterwerk menschlicher Schöpferkraft" – die Aufnahme in die Liste des Welterbes erfolgte 2018.
Begonnen wurde der Bau des Naumburger Doms um 1210 als Bündelpfeiler-Basilika im romanischen Stil. Mitte des 13. Jahrhunderts wurde der Westchor im gotischen Stil errichtet. Dort befinden sich auch die zwölf weltbekannten Stifterfiguren aus der Werkstatt des heute unbekannten Naumburger Meisters. Dazu gehören Markgraf Ekkehard II. und seine Gemahlin Uta, die Besucherinnen und Besucher als "schönste Frau des Mittelalters" bis heute in ihren Bann zieht. Vor allem dieses besondere Ensemble verhalf dem Dom zum Welterbe-Status.
Dieses Thema im Programm: MDR FERNSEHEN | 26. November 2024 | 19:00 Uhr